Australien: Unternehmensinvestitionen im Oktober eingebrochen

 | 26.11.2015 14:21

Spillover-Effekt des Petrobras-Skandals trifft BRL (von Arnaud Masset)Der Petrobras Korruptionsskandal macht weiter Schlagzeilen, und die Untersuchungen ziehen sich hin. Mehr Köpfe werden rollen. Dilma Rousseff musste gestern einen weiteren Schlag einstecken, nachdem die Polizei Delcidio do Amaral verhaftet hatte, den Chef des Wirtschaftsausschusses im Senat und einen der letzten starken Rousseff-Unterstützer. Ihm wird vorgeworfen, die laufenden Ermittlungen behindert zu haben. Dies ist ein weiterer Rückschlag für Rousseff und auch für die brasilianische Wirtschaft. Durch die Aufschiebung von Genehmigungen können nun die Sparmaßnahmen nicht umgesetzt werden und der gesamte Erholungsprozess wird sich in die Länge ziehen. Solange der politische Stillstand und die Korruptionsuntersuchungen anhalten, wird die brasilianische Wirtschaft daher weiter in die Rezession rutschen. Nach den Nachrichten sprang der USD/BRL gestern um 1,25% in die Höhe. Der brasilianische Real wird weiterhin unter Druck bleiben, da die Anleger die Neuigkeiten noch verdauen müssen.

Australien: Unternehmensinvestitionen vs. Papiermarkt (von Yann Quelenn)

Wenn die Rohstoffe niedriger notieren, gibt es einen Vermögenstransfer zwischen Exporteuren (Produzenten) und Importeuren von Rohstoffen. Der Preisrückgang begünstigt Industrien, die Rohstoffe als Hauptquelle für die Herstellung von Produkten benötigen. Australien ist ein Rohstoffexportland, und große Teile der australischen Einkommenserlöse werden mit der Gewinnung von Gold, Silber, Platin und anderen Metallen erzielt.

Doch nun spürt die australische Wirtschaft die Folgen der niedrigen Rohstoffpreise, die sich in den aktuellen Zahlen der Unternehmensinvestitionen widerspiegeln. Die Unternehmensinvestitionen gingen im dritten Quartal um 9,2% auf Quartalsbasis zurück. Wir glauben, dass dieser Rückgang für Australien teilweise auf den Rückgang der Rohstoffmärkte zurückzuführen ist. Die negative Nachfrage im Papiermarkt (Gold zum Beispiel) zieht die Preise auf dem physischen Markt ebenfalls herunter, da es keine Dekorrelation zwischen diesen beiden Märkten gibt, doch vor allem wegen der schieren Größe des Papiermarkts. Genauer gesagt, gibt es zweihundert mal mehr Papierunzen Gold als physische Unzen. Zur gleichen Zeit ist die Nachfrage nach physischen Rohstoffen explodiert. Wir können auch nicht sagen, dass der Papiermarkt eine Absicherung (Hedge) für den physischen Markt darstellt, weil die Volumensunterschiede so groß sind. Wir glauben, dass sich die Probleme Australiens, die mit diesen Rückgängen zu tun haben, in kurzer Zeit nicht auflösen werden, da der Papiermarkt weiter in einem massiven Tempo aufgebläht wird.

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