Ausblick auf die OPEC-Konferenz

 | 24.05.2017 13:44

Wer ist für eine Verlängerung der Produktionseinschnitte und wer möglicherweise nicht?

Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt.

In Erwartung des halbjährlichen Treffens der OPEC am Donnerstag bietet der folgende Artikel eine nach Ländern geordnete Übersicht über die wichtigsten Probleme sowohl für die Kartellmitglieder als auch für unabhängige Teilnehmer. Die wichtigsten Diskussionspunkte beim Treffen dürften sein, ob die teilnehmenden Länder einer Fortsetzung der bestehenden Ölproduktionseinschnitte zustimmen werden, um wie viele Monate diese verlängert werden sollen und ob neue Teilnehmer dafür gewonnen werden können.

Basierend auf der Führung Saudi-Arabiens und den positiven Signalen seitens des saudischen Energieministers Khalid al-Falih und anderer, preisen die Märkte bereits die Erwartung ein, dass es zu einer Übereinkunft kommen wird. Eine Übereinkunft am Donnerstag dürfte eine Preisspitze auslösen, die langfristige Wirkung dürfte jedoch begrenzt sein, es sei denn, eine Reduzierung des Überangebots wäre ersichtlich.

OPEC

Irak: Die irakische Regierung möchte nach jahrelangen Kriegshandlungen und Sanktionen, die Förderung und Ausfuhr von Öl verhindert hatten, mit höheren Ölproduktionsquoten entschädigt werden. Irak sieht sich als Bollwerk gegen die Destabilisierung der Region durch ISIS und will die höheren Einnahmen aus dem Ölhandel zur Finanzierung dieses Kriegs nutzen. Darüber hinaus hat das Land finanzielle Verpflichtungen gegenüber privaten Ölfirmen. Produktionskürzungen kämen in dieser Situation äußerst ungelegen. Trotz der offensichtlichen Abneigung Iraks gegenüber dem Abkommen konnte der saudische Energieminister Khalid al-Falih bei seinem Besuch am Montag seinen Amtskollegen und den irakischen Premierminister davon überzeugen, die neunmonatige Verlängerung zu unterstützen. Iraks Barrels mehr als erlaubt. Die Anleger können davon ausgehen, dass das Land auch weiterhin schummeln wird.

Iran: Der iranische Ölminister dürfte voraussichtlich der neunmonatigen Verlängerung des OPEC-Deals zustimmen. Diese Vereinbarung respektiert weiterhin die Sonderstellung Irans, die es dem Land erlaubt, zeitweise bis zu 4 Mio. bpd zu fördern, solange die durchschnittliche Produktion für die Dauer der Vereinbarung niedriger ist. Nach der Wiederwahl von Präsident Rohani hofft der demokratisch gewählte Teil der iranischen Regierung darauf, Auslandsinvestitionen für die einheimische Ölindustrie anzuziehen. Seit der Aufhebung der Sanktionen befindet sich Iran auf der Suche nach Auslandsinvestoren, allerdings schrecken die durch den konservativen Teil der Regierung auferlegten Beschränkungen viele potenzielle Anleger bisher ab.

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Saudi-Arabien: Ölminister Khalid al-Falih nutzt weiterhin den Einfluss seines Landes auf dem Ölmarkt, um die OPEC- und Nicht-OPEC-Mitglieder zu einer neunmonatigen Verlängerung der aktuellen Produktionskürzungsmaßnahmen zu bewegen. Er betonte jedoch, dass bis zum Treffen nichts endgültig beschlossen sei und dass OPEC „allen Vorschlägen in Bezug auf die Produktionskürzungen offen“ gegenüberstehe. Die Händler sollten nicht zwangsläufig von einem Anstieg der Preise ausgehen, wenn bei dem Treffen alles wie geplant verlaufen sollte. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass al-Falih einen Konsens über tiefere Produktionseinschnitte suchen wird. Saudi-Arabien senkte die eigene Produktion erheblich und dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach für die Dauer der Vereinbarung ihre Quote erfüllen oder sie sogar unterbieten.

Nigeria and Libyen: Falls alles wie geplant verlaufen sollte, werden sowohl Nigeria als auch Libyen erneut eine Befreiung von allen Produktionskürzungen innerhalb der nächsten neun Monate erhalten. Der Ölproduktion stieg in den vergangenen Wochen ebenfalls an, da die Felder des Landes sich langsam von einer langen Phase der Instabilität erholen.

Algerien, Angola, Ecuador, Gabun, Kuwait, Katar, VAE: Diese OPEC-Länder werden weiterhin an den Produktionskürzungen teilnehmen und der Führung Saudi-Arabiens bei der Unterstützung einer neunmonatigen Verlängerung der Maßnahmen folgen.

Venezuela: Präsident Maduro äußerte bereits sabotieren .

Äquatorialguinea: Dieses afrikanische Land strebt mit Äquatorialguinea an dem Nicht-OPEC-Deal teil und senkte seine Produktion um 12.000 bpd.

Unabhängige Teilnehmer

Russland: Die wichtigsten Entscheidungsträger Russlands, Präsident Wladimir Putin, Energieminister Alexander Novak und Rosneft-CEO Igor Setschin sprachen sich alle S&P Global Platts zufolge war die Erfüllung der vereinbarten Quote von 300.000 bpd in Russland nicht immer gewährleistet. Die OPEC dürfte darüber hinwegsehen wollen, um den Konsens weiter aufrechterhalten zu können. Die Anleger allerdings sollten sich dessen bewusst sein, dass die Erfüllung des Abkommens unter den Nicht-OPEC-Ländern im Allgemeinen und in Russland im Besonderen für die Dauer der Vereinbarung nicht zuverlässig sein wird.

Kasachstan: Die zentralasiatische Republik Produktion auf seinem Kashagan-Ölfeld erweitert. Die Verpflichtungen gegenüber Anlegern in dieses Ölfeld machen Angaben des Landes zufolge weitere Produktionseinschnitte unmöglich. Allerdings schickt Kasachstan Vertreter zum OPEC-Treffen, daher ist eine mögliche Teilnahme in einer abgewandelten Form nicht ausgeschlossen.

Mexiko: Mexiko verkündete am Montag, dass es die geplante neunmonatige Verlängerung der Produktionskürzungen unterstützen wird. Dennoch lädt das Land weiterhin Privatanleger aus dem In- und Ausland ein, um die schwächelnde einheimische Ölindustrie zu beleben.

Oman: Ursprünglich unterstützte Oman eine Verlängerung der Maßnahmen um weitere bekannt , dass es nach „einigen Gesprächen“ auch eine neunmonatige Verlängerung akzeptieren würde.

Nicht genannte Teilnehmer: Khalid al-Falih zufolge sollen auch einige „kleine“ Produzenten ihre Bereitschaft zur Teilnahme an den Produktionskürzungen signalisiert haben. Um welche Länder es sich im Einzelnen handelt, ist unklar, allerdings bestätigten bestätigte der Ölminister des Landes, das weder die Teilnahme an dem Treffen in Wien noch an den Produktionskürzungen geplant sei.

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