Ausblick 2023: Ein starker Dollar, höhere Zinsen und schwächere Aktien

 | 28.12.2022 06:42

  • Im Jahr 2023 wird es möglicherweise keine Rezession geben, sondern nur eine Phase langsameren Wachstums
  • Das erlaubt es der Fed, ihre restriktive Geldpolitik beizubehalten
  • Restriktive Bedingungen an den US-Finanzmärkten bedeuten einen stärkeren Dollar, höhere Zinsen und stagnierende Aktienkurse
  • Der Konsens Ende 2022 besteht in der Erwartung einer Rezession im Jahr 2023. Und obwohl dies der Fall sein mag, lassen sich dafür kaum objektive Beweise finden, auch wenn es hier und da unterstützende Datenpunkte gibt. Das BIP für das dritte Quartal wurde kürzlich deutlich nach oben korrigiert, und das GDPNow der Atlanta Fed deutet darauf hin, dass das Wachstum im Schlussquartal solide ausfallen dürfte.

    Im Jahr 2023 könnte es zu einer Rezession kommen, aber zum jetzigen Zeitpunkt sieht es eher danach aus, als ob wir auf eine Stagnationsphase zusteuern, in der sich das Wachstum deutlich verlangsamt, während die Inflationsraten hartnäckig über dem Fed-Ziel bleiben. Folglich wird die Fed aller Voraussicht nach an ihren Wirtschaftsprognosen vom Dezember festhalten und die Zinsen sowie die finanziellen Bedingungen weiterhin straff halten.

    Wenn die Finanzbedingungen angespannt bleiben, heißt das: ein starker Dollar, hohe Treasury-Renditen und ein weiteres schwieriges Jahr für die Aktienmärkte.

    Das muss nicht bedeuten, dass der Dollar-Index auf ein neues Hoch klettert; die Chancen dafür stehen nicht gut, nachdem die Bank of Japan ihre Absicht signalisiert hat, zu einer restriktiveren geldpolitischen Haltung überzugehen, die zur Stärkung des Yens beitragen wird. Aber es bedeutet wahrscheinlich auch, dass der Dollar-Index nicht so stark korrigieren wird, wie es anscheinend viele Investoren erwarten.

    h2 Stärkerer Dollar/h2

    Auch wenn diese Sichtweise nur kurzfristig ist, versucht der Dollar-Index gerade zwischen 103,70 und 106 einen Boden zu finden, und der RSI tendiert nach oben. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich der Dollar in den kommenden Wochen wieder auf ein Niveau von 110 erholen könnte.