EUR/USD auf dem Weg zu 1,08, da der Greenback an Momentum verliert

 | 17.03.2017 13:54

Aufwärtspotential weiter begrenzt ... zumindest momentan (von Arnaud Masset)

Die Einheitswährung erfuhr nach der letzten FOMC-Sitzung und der Zurückhaltung der Fed-Mitglieder in Bezug auf die Geschwindigkeit der Zinsnormalisierung einen angenehmen Aufschwung.
Die politische Unsicherheit, die aufgrund des Aufstiegs des Populismus unter den EU-Mitgliedern nachlässt, hat jedoch auch dazu beigetragen, dass der EUR wieder etwas an Farbe zurückgewonnen hat. Das Spiel ist noch nicht vorbei, da die französischen Wahlen weiter die Haupthürde für eine weitere EUR-Aufwertung bleiben. Seit gestern Abend testet der EUR/USD den wichtigen Widerstandsbereich zwischen 1,08 und 1,09 (das alte Hoch und der aktuelle gleitende 200-Tagesdurchschnitt liegen bei 1,0896). Wir gehen nicht davon aus, dass diese Werte vor den französischen Wahlen deutlich durchbrochen werden; der Markt wird jedoch extrem sensibel auf die anstehenden Wirtschaftsdaten aus den USA reagieren, da diese den Straffungspfad der Fed verlangsamen könnten.

Vor der ersten und zweiten Runde der französischen Wahlen sollten die als klassischer sicherer Hafen geltenden Währungen - der CHF und JPY - vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit und Zweifeln um die Stärke der Erholung der US-Konjunktur eine gute Performance aufweisen.

Renditestreben dominiert die Devisen (von Peter Rosenstreich)

Der USD verliert weiter an Boden, da die US-Renditen ihre Hochs hinter sich lassen, nachdem sich die Fed zurückhaltend gezeigt hatte. Die Devisen der Schwellenländer haben gegenüber dem USD deutlich zugelegt (heute sehen wir eine kleine Pause), während die G10-Währungen keine richtige Richtung aufweisen. Allgemein befinden sich die Märkte wieder in einer „Goldlöckchen-Phase“, in der die akkommodierende Geldpolitik und das politische Risiko in den USA und die Verlangsamung in Europa dominieren. Da die Fed die Dots nicht geändert hat und das Ergebnis der PVV bei den holländischen Wahlen enttäuschend war, haben die kurzfristigen Sorgen der Anleger nachgelassen. Die Devisenvolatilität hat nachgelassen, was den Anlegern erneut Grund gegeben hat, ihre Einstellung in Bezug auf die Renditen zu ändern. Wir machen uns Sorgen, dass der Markt die Wahrscheinlichkeit unterbewertet, dass die Fed ihren Zinserhöhungszyklus im Juni fortsetzt. Bei den Devisen verbuchen Carry- und Momentum-Trades wesentliche risikobereinigte Renditen. Der Kauf des EUR/USD ist beliebter geworden, da ein flacher Politikpfad der Fed mit einer Straffung durch die EZB im September zu kollidieren scheint. Wie wir bereits in zahlreichen Prognosen angekündigt haben, ist es unwahrscheinlich, dass der Dollar 2017 dominieren wird. Der Handel mit Long-Positionen im EUR/JPY wäre die High-Conviction-Strategie für diesen Fed-/EZB-konvergenten Trade. An diesem Wochenende treffen sich die G20-Finanzminister und die Zentralbank. Allgemein gesehen hatten die G20 Zeit, zu einem Konsens zu gelangen oder echte Lösungen mit begrenzten Statements anzubieten. Aufgrund der Sorge um den zunehmenden Populismus und den Protektionismus wird es sicherlich wichtige Nachrichten geben. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sensationelle Kommentare anhaltende Marktauswirkungen haben werden. Besonderer Fokus wird auf dem US-amerikanischen Finanzminister Mnuchin und seinen Aussagen zur USD-Politik und dem globalen Handel liegen. Oberflächlich hat Mnuchin gesagt, dass man mit einem stärkeren USD zufrieden sei, aber wir vermuten, dass die Regierung tätig werden wird, sollte die Fed globale Rotationen in den USD auslösen. Wenn der Hype um die G20 nachgelassen hat sollten wir am Montag „grünes Licht“ für umfassende Risikobereitschaft sehen. Heute werden die USA die Industrieproduktion und die Michigan-Stimmung veröffentlichen, die beide besser erwartet werden als im Vormonat.

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