Stockstreet GmbH | 19.10.2017 10:22
Die Anzeichen häufen sich, dass sich die Aktienmärkte innerhalb der letzten Phase des aktuellen Aufwärtstrends bewegen. Dabei schaffte es der DAX gestern erneut einen Satz nach oben zu machen und dadurch nicht nur aus seiner Seitwärtsrange auszubrechen, sondern auch eine neues Allzeithoch zu markieren (siehe grüner Pfeil im Chart).
US-Indizes erleben kurzfristige Trendbeschleunigung
Um aber wirklich einen Hinweis auf das baldige Ende des Aufwärtstrends zu bekommen, muss man seinen Blick auf die US-Indizes richten. Schließlich war es der Anstieg der US-Indizes, welche den DAX gestern mit nach oben getrieben hat. Im kurzfristigen Bereich ist dabei im Dow Jones eine Trendbeschleunigung zu sehen, die augenscheinlich den Anfang einer typischen „Fahnenstange“ darstellt - also fast senkrecht nach oben verläuft.
Fairerweise muss man aber erwähnen, dass dieser Verlauf derzeit nur im sehr kurzfristigen Bereich zu erkennen ist. Da die Volatilität und die Handelsspannen der einzelnen Tage seit einer Weile sehr niedrig ausfallen, wirkt sich diese kurzfristige Trendbeschleunigung noch nicht so stark aus. Deshalb stellt sich nun die Frage, wie lange die Bullen diese neue Kursdynamik nach oben aufrechterhalten könnten.
Geht der Markttrend bald in Rente?
Vom Grundsatz her sind die Trends an den Aktienmärkten im historischen Vergleich nämlich bereits alles andere als jung. So sind wir im DAX bereits im neunten Jahr, wenn man vom Tief des März 2009 ausgeht. Ähnlich lang läuft auch der aktuelle Konjunkturaufschwung. Im Regelfall braucht ein Konjunkturzyklus 6 bis 10 Jahre und ohne Zweifel nähern wir demnach uns der Hochkonjunktur - also dem Ende der „Boom“-Phase. Darauf deuten zumindest die aktuellen Konjunkturdaten hin. Deshalb könnte man auch mit einem baldigen Ende des Aufschwungs rechnen.
„Bald“ muss dabei aber nicht bedeuten, dass dieser Zyklus in der kommenden Woche endet. Möglich ist, dass es auch noch ein Jahr dauert. Derzeit gibt es nämlich noch keine Anzeichen für ein baldiges Erreichen des Booms. Die aktuell auf hohem Niveau liegenden Frühindikatoren deuten eher darauf hin, dass der Wirtschaftsaufschwung durchaus noch einige Monate anhalten könnte.
Außerdem verläuft der aktuelle Konjunkturaufschwung (grün) relativ schwach (siehe folgende Grafik). Man spricht daher nicht umsonst von einer „Zeitlupenerholung“ oder einem „Schildkrötenzyklus“.
Da er so schwach und flach verläuft, kann man schnell auf den Gedanken kommen, dass die Geldpolitik der Notenbanken ihren Teil dazu beigetragen hat, diese Aufschwungsphase länger anhalten zulassen als ihre Vorgänger.
Die Notenbanken schieben die Aktienmärkte
Genauso verhält es sich auch bei den Aufwärtstrends an den Aktienmärkten. Durch die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken wendeten sie eine Systemkrise ab, sodass sich die Kurse stabilisieren konnten und etwa ab März 2009 wieder stiegen. Die (teilweise übertriebenen) Kursverluste, die während der Panikstimmung in der Krise entstanden, konnten so zunächst aufgeholt werden. Um den konjunkturellen Aufschwung in der Spur zu halten, mussten die Notenbanker aber zwischendurch nachlegen (z. B. Mario Draghi´s „whatever it takes“, siege folgende Grafik). Ihr Erfolg gibt ihnen Recht und so läuft der Aufschwung weiter auf mittlerweile soliden Füßen.
Steht der Rücksetzer vor der Tür?
Deshalb rechne ich lediglich mit einem Rücksetzer in derselben Form, wie wir ihn schon mehrmals während des 8-jährigen Aufwärtstrends gesehen haben. Betrachtet man das aktuelle Kursgeschehen zusammen mit der niedrigen Volatilität und der charttechnisch scheinbar eingeleiteten letzten Aufwärtsphase, könnte es sein, dass wir auf den nächsten Rücksetzer gar nicht mehr lange warten brauchen. Es gilt aber bis dahin klar bearishe Signale abzuwarten, bevor man auf die Idee kommt auf fallende Kurse zu setzen. Die Charts werden uns verraten, wann es soweit ist. So lautet die Devise aktuell immer noch: dabeibleiben und Stopps nachziehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.