Stockstreet GmbH | 15.08.2018 11:04
Nach den gestrigen Veröffentlichungen läuft die Wirtschaft in der Eurozone doch etwas besser als gedacht. So hat man die Wachstumszahlen für die Eurozone für das 2. Quartal 2018 leicht nach oben angehoben. Damit liegt das Wachstum nun wie von Analysten erwartet bei +0,4% anstatt bei nur +0,3 % und somit auf dem gleichen Niveau wie im Vorquartal.
Unsere heimische Wirtschaft konnte sogar das Ergebnis des Vorquartals übertreffen und wuchs im 2. Quartal 2018 mit +0,5 % (1. Quartal 2018: +0,4 %). Jedoch gibt es bei den Zahlen einen Haken. Denn genau genommen wuchs die deutsche Wirtschaft im 2. Quartal „nur“ um 0,452 %. Somit liegt der theoretische Unterschied zwischen den beiden Quartalen allein an der Rundungsdifferenz. Zudem wurde das Wachstum im 1. Quartal 2018 nach oben korrigiert. Doch auch das täuscht, da in den drei Quartalen zuvor die Zahlen jedes Mal nach unten revidiert wurden.
Auf die Zukunft kommt es an
Einen wirklichen Einfluss auf die Börse hatten die neuen Zahlen jedoch sowieso nicht. Schließlich gab es keine großen Abweichungen vom bereits Bekannten bzw. Erwarteten und darüber hinaus stellen sie nur die Vergangenheit dar. Es ist aber die Zukunft, die an der Börse gehandelt wird. Hier kam es zu einer leichten Verbesserung der Daten. Zumindest wenn man den Finanzexperten vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) glauben schenkt.
Positivere Konjunkturerwartungen für das zweite Halbjahr
Denn die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland stiegen im August 2018 um 11,0 Punkte. Damit sehen wir seit Anfang Februar erstmals wieder einen Anstieg. Dieser neue Index-Wert befindet sich zwar immer noch mit -13,7 Punkten im Minusbereich. Aber die kürzlich zustande gekommene Einigung im Handelsstreit zwischen der EU und den USA hat die Stimmung wieder deutlich verbessert.
Und diese Entwickelung findet sich auch in den Erwartungen zur Konjunkturentwicklung in der Eurozone. Hier stieg der Erwartungsindikator um 7,6 auf -11,1 Punkte.
Insgesamt besteht weiterhin nach den aktuellen Konjunkturdaten die Erwartung, dass die Wirtschaft auch im zweiten Halbjahr 2018 weiter wachsen wird, sich das Wachstumstempo jedoch verringert. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Risiken ist dies eine erfreuliche Aussicht in die Zukunft.
DAX in engen Bahnen
Und diese beruhigt anscheinend auch die DAX-Anleger. So musste der DAX zu Beginn der Handelswoche zwar noch einige Verluste im Zuge einer Eröffnungslücke hinnehmen. Danach ging er aber wieder in eine enge Seitwärtsbewegung über. Gestern dann startete der Index sogar mit einer Aufwärtslücke. Im Anschluss rutschte der Kurs zwar bis auf ein neues Korrekturtief ab, um dann ab etwa 16 Uhr in eine deutliche dynamische Kurserholung überzugehen. Insgesamt tendierte der DAX also in dieser Woche bislang seitwärts.
Der Aufwärtstrend gilt als beendet
Charttechnisch betrachtet hatten die eigentlich nur moderaten Kursverluste doch noch deutlich bearishe Konsequenzen (siehe roter Kreis im folgenden Chart). Denn durch sie korrigierte der DAX inzwischen eindeutig mehr als 61,80 % der Juli-Aufwärtsbewegung.
Da dieses Fibonacci-Retracement bei 12.403,29 Zählern als „Maximalkorrekturkursziel“ nun unterschritten wurde, gilt die Juli-Aufwärtsbewegung als beendet. Somit hat sich das Chartbild gemäß der Analyse vom 3. August deutlich eingetrübt.
Daraus muss jedoch nicht gleich ein Trendwechsel resultieren. Genauso gut könnte sich die Seitwärtstendenz fortsetzen, in welcher der DAX übergeordnet betrachtet schon seit Monaten festhängt. Doch selbst dann muss man noch mit einem Rückfall in Richtung des Tiefs bei 12.104,41 Punkten rechnen.
Seitwärts bis zum Wochenende
Bis dahin könnte die Mittellinie bei 12.235 Punkten den Indes noch auffangen (siehe folgender Chart).
Zudem deuten auch die gestrige Verfallstagsanalyse sowie die Analyse des Trader-Sentiments darauf hin, dass sich die Kurse in dieser Woche noch stabil zeigen werden und es möglicherweise noch zu einer kleinen Gegenbewegung kommt.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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