AUD weitet Schwäche aus

 | 08.12.2014 14:52

Der australische Dollar ist im Vergleich zu seinen G10-Pendants mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung (mit Ausnahme des SEK und NZD) in die neue Woche gestartet, denn die zwei größten australischen Handelspartner konnten keine guten Neuigkeiten verbreiten. Die japanische Wirtschaft, die mit 17% an den australischen Handelsbeziehungen beteiligt ist, ging im 3. Quartal um 0,5% zurück (gegenüber -0,1% im Quartalsvergleich erwartet & -0,4% zuletzt), da sich der Privatkonsum bei 0,4% im Quartalsvergleich stabilisiert hat und die Geschäftsausgaben unerwartet um 0,9% im Jahresvergleich gefallen sind. Der chinesische Handelsüberschuss (der 40% der australischen Exporte ausmacht) weitete sich im November von 45,41 Mrd. auf 54,47 Mrd. Dollar aus; die Exporte gingen im November von 11,6% auf 4,7% zurück, die Importe fielen unerwartet um -6,7%. Der Aussie zeigte einen schwachen Wochenstart. Der AUD/USD wurde nach den schwachen chinesischen Exportzahlen auf ein neues Tief bei 0,8260 abverkauft. Das globale makroökonomische Umfeld begünstigt weiter einen stetigen Rückgang in Richtung 80 Cent, ein Niveau, das für die australische Erholung als vorteilhaft gilt.

Der AUD/JPY ist seit dem 26. November in einem engen Handelsband zwischen 100-101,50 gefangen. Die Kerzenmusteranalyse deutet auf die Bildung eines bullischen Engulfing-Musters hin (Eintrittswahrscheinlichkeit 3/9 aufgrund des engen Handelsbereichs), was die Bildung eines soliden Bodens vermuten lässt, sofern die psychologische Unterstützung bei 100 hält. Die vorgezogenen Neuwahlen am 14. Dezember in Japan sollten diese Woche die Volatilitäten im JPY-Komplex erhöhen, und der AUD/JPY wird wohl höheren Volatilitäten ausgesetzt sein. Um eine neue kurzfristige Richtung bestimmen zu können, sehen wir den Ausbruch aus dem Handelsband als notwendig an.

In den nächsten Tagen werden die australischen Arbeitsmarktdaten im Fokus der Händler stehen (Do). Während kein großes Marktvertrauen in Bezug auf die australischen Arbeitsmarktdaten besteht, sind wir gespannt, ob die Erwartungen (Gesamtveränderung von 15.000) mit den Veröffentlichungen aus dem November mithalten können

Mehr Daten aus China

Am Mittwoch wird China die Inflations- und Finanzierungsdaten für November bekannt geben. Die Verbraucherpreise werden wohl bei 1,6% stagnieren (deutlich unter dem Ziel der PBoC), während die Herstellerpreise mit -2,4% im Jahresvergleich (gegenüber -2,2% im Jahresvergleich vorher) schwächer ausfallen können. Einerseits sollte die schwache Inflation weiter die Erwartungen an weitere Lockerungsmaßnahmen der PBoC erhöhen und könnte diese Woche eine neue Welle negativer Marktreaktionen für den Yuan auslösen. Auf der anderen Seite sollte die Rallye an den Aktienmärkten die PBoC von Sofortmaßnahmen abhalten; die PBoC könnte auf eine Abkühlung des Spekulanteninteresses warten, bevor sie mit der erwarteten nationalen Senkung des Mindestreservesatzes fortfährt. Mittelfristig wird der Yuan jedoch wohl Gewinne einbüßen, wenn China Maßnahmen zur Unterstützung seines Wirtschaftswachstums ergreift. Der USD/CNY ist zum ersten Mal seit dem 6. August auf 6,1715 angestiegen, unser kurzfristiges Ziel liegt bei 6,1790/6,1803 (gleitender 200-Tagesdurchschnitt/ Fib 61,8% auf die Rallye vom Jan-Apr). Wir sehen auf der Oberseite keine Optionsbarrieren. Nach unten fallen die Angebote unter 6,15 und tiefer.

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Kurze Anmerkung zu den US-Jobzahlen

Nach Bekanntgabe der NFP war der Start in die Woche für den USD positiv. Die US-Wirtschaft hat im November überraschenderweise 321.000 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, gegenüber einer Erwartung von 230.000. Noch viel wichtiger: Der Anstieg der Durchschnittseinkommen im Monatsvergleich fiel mit 0,4% höher aus, was die Erwartungen von 0,2% übertraf. Die US-Arbeitsplatzmetriken zeigen eine geringere Flaute an und erhöhen unvermeidlich die Erwartungen, dass die Fed baldmöglichst eine erste Zinssatzerhöhung durchführen wird.

Die EM-Währungen sind am heutigen Montag weltweit schwächer. Der USD wird seinen Anstieg diese Woche wahrscheinlich fortsetzen, und wir erwarten ebenfalls höhere US-Renditen für alle Laufzeiten. Die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen werden vor den Jahresendfeiertagen wohl erneut die 2,50% testen. ¨