AUD vorsichtig vor RBA-Entscheidung, GBP fester

 | 02.03.2015 15:09

Die Woche beginnt mit einem allgemein höheren US-Dollar. Der Zinssatzsenkung der PBoC wird wohl eine ähnliche Maßnahme der RBA während ihrer morgigen Sitzung folgen. Der AUD handelt zum Wochenbeginn flach. Vor den anstehenden Wahlen im Vereinigten Königreich sollte die Aufmerksamkeit für die BoE-Sitzung am Mittwoch nachlassen.

PBoC senkt Zinsen, RBA in den Startlöchern

Die PBOC hat die Zinsen für Einjahreseinlagen und die Kreditzinsen um 25 Basispunkte auf 2,50% bzw. 5,35% gesenkt, die Obergrenze für den Einlagenzins wurde von 1,2 auf 1,3 Mal erhöht, was als Motivation der PBOC aufgefasst für einen marktorientierteren Ansatz aufgefasst wird. Der wirtschaftliche Rückgang zusammen mit dem deflationären Druck sowohl auf die Verbraucher- wie die Herstellerpreise bleiben die größte Sorge der chinesischen Politiker.

Doch die geldpolitischen Maßnahmen alleine reichen sicherlich nicht aus, um ein umfassendes, zweistelliges Wirtschaftswachstum zu bewirken. Es sind deutlich mehr marktorientierte Maßnahmen erforderlich, um die Binnenwirtschaft und die Exporte auf ein Niveau anzuheben, bei dem man von einer deutlichen Erholung sprechen könnte. Die gute Nachricht ist aber, dass die Nachfrage auf jeden Fall da ist, was bedeutet, dass die Wirtschaft das volle Potential für eine Ausweitung besitzt.

Wir glauben jedoch, dass die monetären Maßnahmen aufgrund der makroökonomischen Beschränkungen nicht vollständig effektiv sind, was deutlich schwieriger zu ändern ist. Deshalb wird die PBoC wahrscheinlich weitere politische Maßnahmen anwenden müssen, sei es über Zinssätze und/oder andere verfügbare Tools. Das Wachstum des BIPs für das 1. Quartal wird laut dem State Information Center nun bei 7% erwartet. Das ist nicht nur für die chinesischen Märkte ziemlich alarmierend, sondern auch für Chinas größten Handelspartner Australien.

Die RBA äußert sich morgen zu ihrer Politik und wird wohl den Leitzins um 25 Basispunkte von 3,25% auf 3,00% senken. Der Begleitkommentar sollte überaus zurückhaltend ausfallen, was Möglichkeiten für weitere Maßnahmen in den kommenden Monaten offen hält, falls dies aufgrund günstiger Inflationsdynamiken, dem wirtschaftlichen Rückgang in China (der zu stark fallenden Rohstoffpreisen führt), dem überbewerteten AUD (wie die RBA behauptet) und den weiterhin fallenden Ölpreisen erforderlich sein sollte. Das nach Qingdoa in China gelieferte Eisenerz befindet auf Rekordtiefs (62,50 USD zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Newsletters), während die Rohstoffpreise insgesamt im Jahresvergleich bis Februar um 20,6% abgerutscht sind.

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Der AUD/USD ist unter seinen gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (0,7794) gefallen und die Anstiegsversuche sollten vor der RBA-Entscheidung begrenzt bleiben. Ein möglicher Short Squeeze nach der RBA-Sitzung sollte das kurzfristige Momentum beim AUD/USD auf bärisch ändern und zu einem erneuten Test der Tiefstwerte von Februar bei 0,7626/44 führen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor der AUD das 75-Cent-Ziel gegenüber dem USD erreicht.

BoE behält am Mittwoch ihren Status Quo bei

Die BoE trifft sich am 5. März und wird wohl ihren Leitzins unverändert auf dem historischen Tief bei 0,50% und das Ziel für das Anleihenkaufprogramm stabil bei 375 Mrd. GBP belassen. Während die politische Entscheidung wohl kein großes Ereignis sein wird, gewinnen die Gespräche über die anstehenden Wahlen im Vereinigten Königreich (7. Mai) zunehmend Einfluss auf die Stimmung der GBP-Händler. Die neueste Umfrage der Political Studies Association zeigte eine 32,6%ige Chance der konservativen Partei von PM Cameron, die Wahlen zu gewinnen, gegenüber 32,2% für die Labour Partei, während die Opposition die meisten Sitze gewinnen würde (282 gegenüber 278).

Das Cable bleibt bei 1,5500/54 (Optionalität/gleitender 100-Tagesdurchschnitt) im Angebot, mit niedriger als erwarteten Nettoverbraucherkrediten (0,8 Mrd. gegenüber erwarteten 0,9 Mrd. und zuletzt 0,6 Mrd.) und im Januar mit weniger als erwarteten Hypothekengenehmigungen (60.800 gegenüber erwarteten 61.000 und zuletzt 60.300). PM Cameron versprach, die Anzahl der für Erstkäufer gebauten Häuser zu verdoppeln, um die Wohnungsknappheit im Vereinigten Königreich zu beheben.

Das sind gute Nachrichten für Governeur Carney von der BoE, der damit kämpft, den Preisdruck am Immobilienmarkt abzukühlen, da die Knappheit zusammen mit den rekordtiefen Zinssätzen die Wohnungspreise jährlich um 10% steigen lassen und die Niedrigzinspolitik der BoE beeinträchtigen! Der GBP/USD hält sich stabil am Abwärtskanalboden, der sich seit dem 4. Feb aufbaut (1,5385). Ein Bruch darunter sollte eine kurzfristige Umkehr auslösen, die hauptsächlich von dem allgemein positiven Druck des USD vor den US-amerikanischen NFPs ausgehen könnte.