AUD springt an, russischer CPI

 | 04.08.2015 15:30

RBA ändert Ton

Wie erwartet hat die RBA bei ihrer Vorstandssitzung im August den Leitzins auf einem Rekordtief von 2,00% belassen. Die Zentralbank sieht die aktuelle akkommodierende Politik weiter als "angemessen" an. Die Prognosen für die Geldpolitik waren allgemein ausgeglichen, da "weitere Informationen zu den Wirtschafts- und Finanzbedingungen für die laufenden Beurteilungen der Prognosen einfließen werden und somit in die Entscheidung, ob die aktuelle Politik am effektivsten ein nachhaltiges Wachstum und eine mit dem Zielwert konsistente Inflation fördert."

Doch der Begleitkommentar wurde restriktiv, als die Währungshüter sagten, dass sich der AUD dem Rückgang der Rohstoffpreise anpasst, womit sie eine weitere Abwertung andeuteten. In Bezug auf die Währung sagte das Statement, dass sich "der australische Dollar an die signifikanten Rückgänge der wichtigsten Rohstoffpreise anpasst." Diese Änderung im Kommentar zeigt, dass die RBA mit dem aktuellen Niveau des AUD zufriedener ist. Das neu entstehende Vertrauen in die Preisgestaltung des AUD lässt vermuten, dass weniger verbale Interventionen oder Lockerungstendenzen, die den AUD abschwächen sollen, erforderlich werden (falls es keine negative Veränderung der fundamentalen Ausgangslage gibt). Die lokalen AUD-Renditen sind nach dem Statement um 3 Basispunkte gestiegen. Der stark verkaufte AUD/USD stieg schnell von 90,10 auf 91,39, da die Short-Positionen in Zugzwang kamen. An der Datenfront ist der australische Einzelhandelsumsatz im Juni um 0,7% im Monatsvergleich gestiegen und lag damit über den Schätzungen von 0,4% im Monatsvergleich und den nach oben revidierten Mai-Zahlen von 0,4% im Monatsvergleich. Im Juni lag das australische Handelsdefizit bei AUD 2933 Mio. und somit leicht unter den Defiziterwartungen von AUD 3000 Mio. Wir werden uns die Entwicklungen in China sorgfältig ansehen, bevorzugen jedoch carrybasierte Trades im AUD/JPY und AUD/CHF. Die für den AUD positiven Wirtschaftsdaten und vor allem die starken Wohnungsdaten sowie das heutige leicht neutrale Statement (Veränderung von zurückhaltend) zeigen, dass es nicht wahrscheinlich ist, dass die RBA ihre Zinsen weiter senken wird. Die SNB und BoJ werden jedoch nicht so bald eine Straffung durchführen.

Russische Inflation im Blickpunkt:

"Heute wird der Verbraucherpreisindex für Russland veröffentlicht. Diese Daten machen der russischen Zentralbank starke Sorgen, da sie in der letzten Woche eine größere Leitzinsänderung nach unten verhindert haben. In der Tat ist er wie erwartet von 11,50% auf 11% gefallen, auch wenn das negative Wachstum für das 1. Quartal bei -2,2% im Jahresvergleich lag. Darüber hinaus handelt der Rubel auf Tiefstständen und wir denken weiterhin, dass eine Geldpolitik sehr vorsichtig sein muss, da für den Rubel ein massives Abwärtsrisiko und ein wichtiges Inflationsrisiko besteht.

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Die Händler werden sich den CPI genau ansehen, der oft als Ergebnis der Geldpolitik interpretiert wird. Jegliche Veränderungen beim Leitzins spiegeln sich jedoch erst nach einigen Monaten wirklich in der Wirtschaft wieder. Folglich ist es der Trend, der wirklich wichtig ist. Die Schätzungen für die heutigen Daten liegen bei ca. 0,9% im Monatsvergleich, während die Zahl für Juni bei 0,2% im Monatsvergleich lag.

Bei ihrer Sitzung letzte Woche wiederholte die CBR ihre Inflationsprognosen für Juni 2016. Der CPI soll 7% erreichen, bevor er 2017 auf 4% fallen wird. Wir denken, dass diese Prognosen zu optimistisch sind, solange es keinen nachhaltigen Wachstumstrend gibt. Aktuell hat die Lockerung der Zinsen die hohe Inflation nur unterstützt. Dennoch bleiben wir zuversichtlich, dass die CBR weiteren Handlungsspielraum hat.

Der USD/RUB wird wohl wieder steigen, solange die Daten einen Anstieg des Wachstums nicht vollständig unterstützen. Wir denken, dass in den nächsten Wochen ein Ziel von über 64 Rubel erreicht werden kann."

Yann Quelenn - Marktanalyst