AUD im Aufwind - Inflationserwartungen über RBA-Ziel stützen

 | 22.04.2014 14:34

Da die Händler aus ihrem Osterurlaub zurück sind, nimmt die Aktivität an den Devisenmärkten langsam zu. Die anhaltende EUR-Stärke nährt Spekulationen über eine „wahrscheinlicher werdende quantitative Lockerung“, obwohl wir immer noch keine aktive Einpreisung eines solchen Szenarios sehen. Die CFTC-Daten vom 15. April zeigten letzte Woche bei den spekulativen Long-Positionen im EUR eine Erholung (trotz der QE-Drohungen von Draghi). Im Vereinigten Königreich konsolidiert das Kabel Gewinne. Am Mittwoch wird das Sitzungsprotokoll der BoE veröffentlicht; EUR/GBP nähert sich unserem mittelfristigen Ziel. In Australien gewinnt der Aussie weitgehend, da die Inflationserwartungen für das 1. Quartal über dem Ziel der RBA liegen. Die vorläufigen PMI-Zahlen für das verarbeitende Gewerbe in China, die Übernacht bekanntgegeben werden, stehen zusätzlich im Fokus der AUD-Händler.h3 Der Euro hält sich, Aufwärtsbewegung gerät ins Stocken/h3

Auch wenn die Märkte die EZB-Drohungen zur QE nicht effektiv einpreisen, bleiben die Erholungsversuche natürlich gedämpft. Eine Sache ist zu denken, dass die EZB nicht handeln wird; es ist jedoch ein völlig anderes Problem, das geldpolitische Risiko der EZB zu übernehmen. Da die Märkte die nächsten Schritte der EZB in Frage stellen (ohne aktive Kauf-/oder Verkaufsideen) wird die Zentralbank dazu gezwungen sein ab einem gewissen Zeitpunkt zu handeln, da Worte nicht mehr ausreichen, um die Trader die gewünschte Richtung anzugeben. Das ist es vielleicht, was das Aufwärtspotential im EUR begrenzt hält, eher als der Wille von Herrn Draghi, dass die Märkte eine effektive EUR-Obergrenze aufbauen.

Eine andere Frage ist, wo Draghi die Obergrenze für den EUR sieht. In unseren alten Berichten haben wir erwähnt, dass einige führende Banken nicht von Maßnahmen ausgehen, solange der EUR/USD nicht die 1,5000 (Hochs von 2011) erreicht. Weitet man den Analysechart auf 2011 aus, wird der EUR/USD ca. beim 61,8% Fibonacci-Niveau (1,3833) auf den letzten wesentlichen Rückgang von 2011-2012 gehandelt. Es gibt immer noch Spielraum nach oben, ist es jedoch wert, das EZB-Risiko einzugehen?

Aufgrund der wichtigen Divergenzen im Herzen der Eurozone sollten die Schritte der EZB vorsichtig gerechtfertigt sein. Dies ist der Grund, warum die Märkte in keiner Eile sind, Short-Positionen im Euro einzugehen, vor allem aufgrund des anfälligen Charakters des bärischen Trend des Euros im letzten Jahr. Wir glauben, dass die EZB wahrscheinlich zunächst ihre mittelfristige Inflationsprognose im Juni nach unten revidieren und dann mit konkreten Maßnahmen fortfahren wird. Nebenbei hat die EZB die Möglichkeit, den Haupt-Refi-Satz und die Einlagesätze zu senken und den Abfluss beim Securities Markets Programme und den LTROs zu stoppen. Zur Zeit überwiegt aufgrund der anhaltenden Deflationsängste weiterhin eine "dovische" Haltung seitens der EZB, das Aufwärtspotential bleibt jedoch weiterhin begrenzt.

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EUR/USD hat sich von seiner 1,3785-Marke erholt (leicht höher als die Fib-Unterstützung bei 1,3781), als in Europa nach den Osterfeiertagen der Handel begann. Der wichtige kurzfristige Widerstand wird bei 1,3833 (61,8% Fib auf den Rückgang von 2011/2012) platziert, weitere Angebote sollten auf die Optionsgebote über 1,3900 mit heutiger und morgiger Fälligkeit treffen. EUR/GBP bewegt sich in Richtung unseres Ziels bei 0,82042 (Tief vom 5. März). Der Unterstützungsbereich ist bei 0,81828/0,82000 platziert (niedrigeres 30-Tage Bollinger Band/ psychologische Unterstützung). Optionsbarrieren für heute zeigen sich bei 0,82200/0,82400.

h3 Wird die australische Inflation über dem Ziel der RBA liegen?/h3

Die australischen VPI-Zahlen für das 1. Quartal sind am Dienstag fällig. Die Märkte erwarten eine schnellere Beschleunigung der Verbraucherpreise bei 3,2% im Jahresvergleich im Vergleich zu 2,7% im letzten Quartal. Die Reserve Bank of Australia hält ihre neutrale Einstellung bei stetigen VPI-Erwartungen bei ca. dem Zielband über die nächsten 2 Jahre derzeit bei (trotz der Unzufriedenheit von Treasurer Hockey). Das durchschnittliche jährliche Inflationszielband der RBA liegt bei 2-3%. Werden die Markterwartungen erfüllt, sollte ein VPI über dem Ziel den Aufwärtsdruck auf die Sätze erhöhen und somit die AUD-Bullen antreiben.