Asiatische Börsen unter Druck - USA nehmen chinesische Tech-Firmen in die Mangel

 | 07.08.2020 11:49

Die US-Aktienindizes stiegen den fünften Tag in Folge, da sich Hoffnung breit machte, dass bald ein weiteres steuerliches Anreizpaket verabschiedet wird oder dass Präsident Donald Trump zusätzliche Massnahmen wie bessere Sozialleistungen, eine Aussetzung der Lohnsteuer und den Verzicht auf die Rückzahlung von Studentenkredite erzwingen wird, sollten die Politiker im Kongress keinen Weg aus der Sackgasse finden.

Aber die Anleger in Asien bekamen am Freitag kalte Füsse, da Trump den US-Unternehmen aufgrund nationaler Sicherheitsprobleme verbot, mit den beliebtesten chinesischen Technologieunternehmen TikTok und WeChat Geschäfte zu machen, Aber diese Massnahmen zielen auch darauf ab, Chinas zunehmende Macht im Technologiebereich zu dämpfen und den kalten Krieg zwischen den beiden Ländern auszuweiten.

Trumps zunehmende Angriffe auf chinesische Technologieaktien schickten die asiatischen Aktienindizes am Freitag in den Keller, da die eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China ebenfalls den Handelsvertrag bedrohen, den die beiden Länder seit zwei Jahren aushandeln.

Der Nikkei (-0,71%) fiel, der ASX 200 (-0,67%) gab ebenfalls nach. Der Hang Seng (-2,27%) und Shanghai Composite (-1,45%) fielen ebenfalls. Die Technologieunternehmen führten die Verluste an, da der Aktienkurs des WeChat-Anbieters Tencent bei Eröffnung ganze 10% nachgab.

Die Aktivität bei den Aktien-Futures deutet an, dass die europäischen Indizes die Verluste vom Donnerstag mit ins Wochenende nehmen könnten.

Der beliebte WeChat von Tencent ist als chinesisches WhatsApp bekannt, aber es ist mehr als das. Die Plattform ermöglicht den Versand von Nachrichten, ist aber auch die am meisten verwendete soziale Medien- und Online-Zahlungsplattform in China und beherbergt eine Menge an Onlineshops, die eine unbegrenzte Menge an Produkten und Dienstleistungen anbieten. Aber die Nachrichten sind nicht verschlüsselt und WeChats Ökosystem soll es den Beobachtern der Regierung erlauben, die Aktivitäten der Benutzer zu verfolgen, was Donald Trump alle guten Gründe gibt, den zunehmenden Einfluss der Plattform über die chinesischen Grenzen hinaus zu begrenzen.

Was die Daten angeht, so stiegen die Anträge auf US-Arbeitslosenunterstützung in der letzten Woche weniger als 1,2 Millionen, der niedrigste Wert seit Beginn der Pandemie, im Vergleich zu 1,4 Millionen, die die Analysten erwartet hatten. Die Daten lassen die anhaltende Verbesserung des US-Stellenmarktes vermuten, auch wenn die Anleger wissen, dass es noch ein langer Weg ist, bis die Werte von vor der Krise erreicht sind.

Die US-amerikanischen NFP-Daten für Juli stehen heute an. Die Analysten gehen davon aus, dass die US-Wirtschaft im letzten Monat 1,6 Mio. NFP geschaffen hat, im Vergleich zu 4,8 Mio. von vor einem Monat. Aber die Anleger sind auf eine viel höhere oder auch viel niedrigere Zahl vorbereitet, da die Erwartungen aufgrund der aussergewöhnlichen Wirtschaftsbedingungen unklar und weitgehend fehlerhaft bleiben. Eine recht positive Zahl sollte die Anleger für die Zukunft optimistisch bleiben lassen: eine niedrigere positive Zahl als erwartet würde die Chancen verbessern, dass weitere steuerliche Anreize verabschiedet werden, während eine bessere Zahl als erwartet die Idee bestärken würde, dass wir eine solide Konjunkturerholung sehen. Eine negative Zahl jedoch wäre eine Warnung, dass die Anreizmassnahmen an den Finanzmärkten stecken bleiben und nicht in die reale Wirtschaft fliessen. Das könnte die Stimmung zumindest vorübergehend dämpfen.

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Der US-Dollar ist vor den US-Stellenzahlen besser geboten. Der US-Dollar-Index erholte sich auf 93, da die solide Nachfrage nach den US-Staatsanleihen die Renditen der US-Staatsanleihen weiter belastet.

Der Greenback bestimmt weiter die allgemeine Richtung an den Währungsmärkten.

Der EURUSD stieg aufgrund eines schwächeren Dollars am Donnerstag auf 1,1917, aber das Paar konnte die Gewinne über 1,19 nicht konsolidieren. Auf diesen Werten zeigt die Euro-Rallye gegenüber dem Greenback Anzeichen der Schwäche, da der Markt bereits mit überzogenen Long-Positionen im Euro und Short-Positionen im Dollar überschwemmt ist, was andeutet, dass das Paar sich einfach im Bereich von 1,17/1,16 einnisten könnte, sollte der US-Dollar bei seinem Einbruch eine Pause einlegen. Die heute Morgen veröffentlichte deutsche Industrieproduktion und Exporte deuteten eine bessere Performance im Juni als erwartet an. Aber die Daten allein werden an diesem Freitag wohl kaum Auswirkungen auf die Gesamtrichtung des EURUSD haben, da der US-Dollar wohl den Weg vor Börsenschluss vorgeben wird.

Cable verbuchte einen schnellen Anstieg auf 1,3185, da die Bank of England (BoE) sich bei ihrer Sitzung am Donnerstag gegen negative Zinsen aussprach. Aber der Anstieg des Pfund Sterlings gegenüber dem US-Dollar beruht weitgehend auf dem USD-Abverkauf und jede Richtungsänderung bei der Nachfrage nach dem USD sollte die Gewinne einfach umkehren und das Paar unter die Schwelle von 1,30 USD schicken, da die Brexit- und Covid-Risiken auf die britische Wirtschaft anhalten.

Gold weitete seine spektakuläre Rallye auf ein neues Hoch, 2075 USD pro Unze, aus und Silber erreichte 29 USD pro Unze. Interessanterweise gibt es an beiden Märkten keine Anzeichen auf Erschöpfung, während die überzogene Rallye eher früher als später eine angemessene Abwärtskorrektur vermuten lässt.

Das Rohöl der Marke WTI handelte leicht unter der 42 USD-Marke pro Barrel. Solide Angebote zeigen sich um 43 USD pro Barrel, dem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt.

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