Britisches Pfund auf Talfahrt - Theresa May steht vor Scherbenhaufen

 | 16.11.2018 07:47

Die britische Regierung steht kurz vor dem Kollaps, aber der Footsie 100 zeigt sich im Vergleich zu den wilden Schwankungen im GBP/USD und den enormen Verlusten in ganz Europa relativ stabil. Während das schwache britische Pfund und Schwergewichte im Bergbau dem FTSE etwas Halt boten, standen Aktien mit großem Engagement in Großbritannien massiv unter Druck.

Am gestern Tag wuchs die Sorge, dass nicht nur der Entwurf eines Brexit-Deals auf tönernen Füßen stehen könnte, sondern auch, dass für Theresa May allmählich alle Lichter ausgehen könnten. Die Premierministerin wurde während des Tages von allen Brexit-Hardlinern in die Mangel genommen, nachdem ihr Brexit-Entwurf im Kabinett nur von einer kleinen Anzahl von Konservativen gestützt wurde, aber die Mehrheit und die Opposition waren sehr kritisch. Ob der Entwurf so tatsächlich durchs Parlament geht, ist mehr als fraglich.

Da die politische Saga von Theresa May sich allmählich ihrem traurigen Ende nähert, steuert das britische Pfund auf den zweitgrößten Tagesverlust in diesem Jahr zu. Sowohl zum Euro als auch zum Dollar musste es herbe Verluste hinnehmen. Die wachsende Unsicherheit und die Angst vor einem ungeordneten Brexit spiegelte sich auch am Geldmarkt wider, der im nächsten Jahr eine Zinserhöhung der Bank of England fast vollständig ausgepreist hat. Nun sind vier Minister zurückgetreten, und da muss man sich schon fragen, wie viele weitere folgen werden. Je mehr Rücktritte Theresa May schlucken muss, desto schwieriger wird es für sie, ihre Macht zu behalten.