apano-Stimmungsindex am 14.10.2019

 | 14.10.2019 11:07

Am Freitag schoss der apano-Stimmungsindex weiter nach oben und stieß fast schon in euphorische Regionen vor. Jedoch erwiesen sich die zuletzt hohen Erwartungen an die beiden Deals als zu optimistisch. Im Handelsstreit zwischen USA und China gibt es bislang nicht einmal einen Vertrag über den erreichten Zwischenstand, lediglich einen Handschlag. Zudem wurde nur Minimales fixiert. Insbesondere die Zurücknahme der für Mitte Dezember geplanten Zolleinführung für die Warengruppe, welche die Konsumenten betrifft, wäre schon wünschenswert gewesen. Es bleibt die Hoffnung, dass dies vielleicht geschieht, wenn/falls es in Santiago im November zu einem Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping kommt und „Step 1“ formal unterschrieben wird. Auch im Brexit-Finale steht der Durchbruch weiter aus. Aber immerhin berichteten beide Seiten am Sonntagabend, dass die laufenden Verhandlungen konstruktiv seien. Die Investoren haben heute früh ein wenig Angst vor ihrer eigenen Courage und schneiden ihre Positionen wieder etwas zurück. Die nächste große Bewegung an den Märkten wird vom Ergebnis der Brexit-Verhandlungen kommen. Die rekordniedrigen Renditen gepaart mit der Hoffnung, dass sich sowohl im Brexit als auch beim Handelsstreit (Schritt um Schritt) konstruktive Lösungen anbahnen, heizen durchaus die Fantasie für 2020 an. Das ist noch nicht eingepreist. Denn dafür ist die Realität zu trübe: morgen wird wohl der IWF die globalen Wachstumsschätzungen für 2019 und 2020 schon wieder absenken. Kommt es aber zum geregelten Brexit und verbessert sich das Klima zwischen den USA und China weiter, wäre damit wohl der untere Wendepunkt der Weltkonjunktur erreicht. Insbesondere, falls die für den 15. Dezember angesetzte Zollanhebung gestrichen werden sollte. Nur darf aber natürlich jetzt nicht ein Zollstreit zwischen USA und Europa ausbrechen. Hier laufen bald Stillhaltefristen ab.