apano-Stimmungsindex 29.11.2019
apano GmbH | 29.11.2019 12:06
In Japan ist die Industrieproduktion im Oktober zum Vormonat um 4,1% gesunken, die Prognose lag bei -2,1%. Für Südkorea war eine unveränderte Industrieproduktion erwartet, tatsächlich ging sie zum September um 1,7% zurück und lag 2,8% tiefer als im Oktober 2018. Die Notenbank ließ die Zinsen wie erwartet unverändert, senkte aber die Wachstumsprognosen. Der KOSPI verlor 1,5%. Noch schlechter Hongkong: der Hang Seng Index brach um 2% ein. Besonders unter Druck standen Immobilienwerte, die ca. 3% verloren. Es gibt zwei Erklärungen für diese Entwicklung: entweder steht der (Immobilen-) Markt vor einer Neubewertung, da die Gefahr, dass Hongkong mittelfristig seinen Sonderstatus verlieren könnte und dann nur noch wie „eine chinesische Hafenstadt“ behandelt wird, gewachsen ist. Oder aber es sind die neuen Proteste, die für das Wochenende angekündigt sind? Die Demonstranten fühlen sich durch die US-amerikanische Unterstützung ermutigt und wollen nun auch UK zu stärkerem Engagement bringen. Auch aus Deutschland ernüchternde Zahlen: der Einzelhandelsumsatz brach im Oktober um 1,9% ein, erwartet worden war +0,2%. Auf ein Jahr betrachtet verbleibt +0,8%. Es bleibt fest zu halten, das die Börsen inzwischen sehr weit vorgeprescht sind, die Weltkonjunktur sich aber immer noch in der Abkühlungsphase - wenngleich weiterhin im Wachstumsmodus - befindet. Die Bewertungen sind also angespannt. Es ist daher wichtig, dass im Dezember positive Impulse kommen, um die hohen Kurse zu rechtfertigen. Die Chancen dafür sind vorhanden. In UK dürften am 12. Dezember die Tories siegen und dann ein geregelter Brexit endlich abgesegnet werden. Die für den 15. Dezember angedrohte neue Zollrunde wird sicher verschoben, selbst wenn bis dahin immer noch kein Handelsdeal steht. Aber defensiv denkende Anleger sehen die Risiken in beiden Daten: chaotischer Wahlausgang und keine Zollverschiebung und deshalb eventuell sogar ein Abbruch der Handelsgespräche. Dieses Szenario ist wenig wahrscheinlich, aber das Verlustrisiko wäre enorm.
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