Anleihenrenditen niedriger, BoT senkt Zinsen

 | 01.05.2015 16:15

Der Dollar steht seit Mitte März unter großem Druck, da die Händler damit begonnen haben, eine Zinserhöhung der Fed für den September und nicht für Juni 2015 einzupreisen. Zudem führt die schwache US-Wirtschaft zu Befürchtungen, dass in einem Umfeld mit einem starken Dollar kein nachhaltiges Wachstum generiert werden könne. Die enttäuschenden BIP-Zahlen haben einen Abverkauf bei den US-Staatsanleihen ausgelöst. Die Renditen der fünfjährigen US-Staatsanleihen sind seit ihrem Tief am 17. März um 20 Basispunkte auf 1,45% angestiegen, während die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen um 21 Basispunkte auf 2,05% geklettert sind. Wir denken jedoch, dass ein Großteil der aktuellen Entwicklung am US-Anleihenmarkt der jüngsten Korrektur bei den deutschen Renditen zugeschrieben werden kann. Seit dem 17. März sind die Renditen der zehnjährigen deutschen Staatsanleihen um 37 Basispunkte von 0,049%% auf 0,37% gestiegen, während die Renditen der fünfjährigen Papiere um mehr als 18 Basispunkte auf 0,012% und somit wieder auf positives Terrain geklettert sind. Der Druck in Europa nimmt ab, da die Hoffnungen auf einen griechischen Deal steigen, was die Renditen auf ihre Werte von Ende Januar zurückführt.

In Griechenland hat die Regierung Schwierigkeiten, die Pensionszahlungen zu leisten. Bestimmte staatliche Sozialversicherungen warten auf Unterstützungszahlungen der Regierung. In der Zwischenzeit gehen die Verhandlungen in Brüssel weiter, nachdem die griechische Regierung ihren Finanzminister, Yanis Varoufakis, von den laufenden Verhandlungen abgezogen hatte. Die Märkte freuten sich über die Nachricht und der Druck auf die griechischen Schulden ließ nach. Die Renditen der zehnjährigen griechischen Papiere hatten am 21. April ihren Höhepunkt bei 13,93% erreicht, während die fünfjährigen Papiere bei 20,33% lagen. Die griechischen Renditen liegen nun wieder bei 10,46% und 16.02%.

BoT senkt Zinsen (von Peter Rosenstreich)

Diese Woche hat die Bank of Thailand unerwartet ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 1,50% gesenkt. Interessanterweise ist die Währung überaus widerstandsfähig geblieben, obwohl es fundamentale Gründe für eine Abschwächung des thailändischen Bahts gibt. In der Tat war der THB eine der wenigen Währungen, die gegenüber dem USD eine Aufwertung erfahren haben, was es ihm ermöglichte, zu einer der stärksten regionalen Währungen zu werden. Doch nach langem Warten deutet nun eine veränderte Haltung der Bank of Thailand darauf hin, dass man von weiteren Abschwächungen des THB ausgehen kann. Die Regierung hat seit Übernahme der Macht darum gekämpft, eine politische Legitimität herzustellen, das Wirtschaftswachstum zu unterstützen und das Vertrauen im Inland zu stärken. Doch der THB wertete weiter auf. Eine Hauptbegründung für den starken THB war die Verbesserung der Leistungsbilanz, angetrieben von den niedrigeren Importen. Ein deutlicher Rückgang bei den Importen ist den niedrigeren Ölpreisen zuzuschreiben, und das langsamere Wirtschaftswachstum hat die Nachfrage nach Automobil- und Investitionsgütern begrenzt. Zudem haben die nach Renditen hungernden ausländischen Anleger ihr Kapital in thailändische Anlagen investiert, um Vorteile aus den höher verzinslichen Regierungsanleihen zu ziehen. Die Entscheidung der Zentralbank, die Zinsen zu senken, war direkt darauf ausgerichtet, die negativen Auswirkungen des THB auszugleichen. Diese Senkung fand in einer Abstimmung mit 5-2 Stimmen statt, wobei zwei Mitglieder lieber die Zinsen gleich gehalten hätten. Der Begleitkommentar war deutlich zurückhaltend, und der Fokus lag auf den Auswirkungen eines starken THB. Es war klar, dass die BoT jetzt deutlich besorgt war, dass Exporte und Inflation durch den "aktuellen Aufwertungsdruck des thailändischen Bahts" beeinträchtigt werden. Nachdem sie die THB-Stärke ausdrücklich erwähnt hatte, vermuten wir, dass das Risiko einer Zinssenkung unter das Allzeittief (1,25%) stark gestiegen ist. Unsere Erwartungen, dass der THB die Performance seiner regionalen Pendants übertreffen wird, sofern die BoT nicht tätig wird, sowie dass Binnennachfrage und Inflationsdaten weiter schwach bleiben, sollte dazu führen, dass man von einer weiteren Anpassung ausgehen kann. Mit weiteren Lockerungsmaßnahmen und möglicherweise neuen Vorschriften zur Anpassung der Abflüsse sieht sich die Regierung zu einer weiteren Schwächung des THB verpflichtet.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden