Anleihen oder Aktien?

 | 21.09.2018 10:01

Nachdem wir uns in der gestrigen Börse-Intern die fundamentale Bewertung von Aktien angesehen haben, folgt heute die Fortsetzung auf der Frage, ob Aktien derzeit zu teuer sind.

Die Konkurrenz zwischen Aktienmarkt und Anleihemarkt
Dabei nahm ich auch Bezug auf die Börse-Intern vom 17. November 2017, in der es einen Vergleich zwischen der Bewertung des Aktienmarktes und der des Anleihenmarktes gab. Schließlich stehen sich beide Märkte aus Sicht institutioneller und großer Investoren in einer Art Konkurrenzsituation. So kommt es auf der Suche nach dem höchst möglichen vergleichsweise risikolosen Zins zu ständigen Umschichtungen zwischen diesen beiden Märkten.

Ende November hieß das Fazit dazu noch, dass die Renditen am Anleihemarkt durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken zu gering sind, um eine echte Konkurrenz für den Aktienmarkt darzustellen. Das galt auch die 2,5% Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen. Somit waren Rücksetzer am Aktienmarkt eher als günstige Einstiegs- bzw. Nachkaufkurse zu sehen, vor allem da man noch neue Allzeithochs erwarten konnte.

Wenn sich das Anlegerinteresse ändert
Diese Schlussfolgerung war aus der heutigen Sicht richtig. Ich gab aber auch schon damals zu bedenken, dass sich das Anlegerinteresse bei Anleiherenditen von 3 % oder 4 % ändern könnte. Was dann auf uns zukommen könnte, konnten wir Ende Januar / Anfang Februar des laufenden Jahres bereits erleben. Die 10-Jahres-Rendite der US-Anleihen knackte nämlich die wichtige Widerstandsmarke von 2,7 % ...