Investing.com | 06.12.2020 13:13
Viele US-Aktien starteten freundlich in den Dezember, als der S&P 500 Index am ersten Tag des neuen Börsenmonats ein Allzeithoch erreichte. Seit Jahresbeginn (YTD) ist der Index um fast 14% gestiegen. Auch der SPDR S&P 500 (NYSE:SPY), ein börsengehandelter Fonds (ETF), der den Index abbildet, legte um fast 14% zu und erreichte am 1. Dezember ein Rekordhoch.
Seit den am Monatsersten erreichten Höchstständen sehen wir eine leichte Konsolidierung und Gewinnmitnahmen im S&P 500. Viele Anleger fragen sich daher, ob die historische Rallye in den kommenden Wochen eine Pause einlegen könnte. Deshalb suchen sie nach Möglichkeiten, ihre Risiken zu begrenzen.
Wir haben bereits früher mehrere ETFs zur Reduzierung von Abwärtsrisiken vorgestellt. Dazu gehörten Fonds zur Absicherung kurzfristiger Volatilität, Covered Calls, Multi-Asset-ETFs, inverse ETFs, einen ETF mit einem Korb aus Out-of-the-Money (OTM)-Put-Optionen auf den S&P 500-Index und so genannte Buffered-ETFs.
Heute erweitern wir die Diskussion auf einen weiteren Fonds. Wie immer gilt jedoch: an der Wall Street ist nichts umsonst. Jede Strategie bringt eine Reihe spezieller Vor- und Nachteile mit sich.
Wenngleich derartige ETFs dazu beitragen können, große Verluste zu begrenzen, können sie auch Gewinne deckeln. Daher müssen interessierte Anleger die Eignung der einzelnen Fonds für ihre Portfolios recherchieren.
Einige dieser Fonds können sich auch auf unternehmenseigene Strategien zur quantitativen Auswahl von Aktien (oder Vermögenswerten) stützen, die für potenzielle Anleger nicht immer völlig transparent oder nicht unter allen Marktbedingungen geeignet sind.
Vor diesem Hintergrund möchten wir Ihnen den folgenden ETF vorstellen.
Der AGFiQ US Market Neutral Anti-Beta Fund (NYSE:BTAL) bietet ein Engagement in den Renditeunterschied zwischen Aktien mit niedrigem und hohem Beta. Das Beta einer Aktie (β) misst typischerweise die Volatilität dieser Aktie in Bezug auf Veränderungen auf dem Gesamtmarkt.
Eine Aktie mit einem Beta größer als 1 unterliegt einer höheren Volatilität als der Gesamtmarkt. Die meisten Tech-Aktien haben Betas größer als 1. Wenn das Beta einer Aktie kleiner als 1 ist, gilt sie als weniger volatil als der Markt. Beispielsweise haben Versorgeraktien Betas kleiner als 1.
Die Fondsmanager investieren zu gleichen Teilen Dollarbeträge in gleichgewichtete Long-Positionen mit niedrigem Beta und gleichgewichtete Short-Positionen mit hohem Beta innerhalb jedes Sektors. Somit ist der Fonds sektorneutral.
Der ETF gilt als marktneutral, da er das Potenzial hat, in jedem Markt (d.h. unabhängig von der Richtung der breiteren Indizes) an Wert zu gewinnen (oder zu verlieren).
BTAL hält 200 Long- und 200 Short-Positionen. Damit ähnelt er im Prinzip den Long/Short-ETFs, die wir Anfang der Woche diskutiert haben. Das durchschnittliche Beta für Long- und Short-Positionen liegt bei 0,84 bzw. 1,44. Da die Performance des Fonds eine Funktion der Renditen aus Long- und Short-Positionen ist, wird der "Renditespread" zur Rendite des Fonds.
Der ETF bildet den Dow Jones U.S. Thematic Market Neutral Anti-Beta Index ab. Er wurde erstmals im September 2011 gehandelt und sein Nettovermögen beträgt über 210 Millionen US-Dollar.
Der Fonds ist gegenwärtig in mehreren Namen long engagiert:
Short ist der ETF derzeit in den folgenden Werten positioniert:
Diejenigen Leser, die sich die Zeit nehmen, die Aktien einzeln zu prüfen, werden feststellen, dass eine ganze Reihe der Aktien mit hohem Beta, die der Fonds leerverkauft hat, im Jahr 2020 robuste positive Renditen erzielt haben. Kurz gesagt, sie sind nicht im Wert gesunken, sondern haben in einigen Fällen sogar neue 52-Wochen- oder sogar Rekordhochs erreicht.
Infolgedessen hat die Jahresperformance des Fonds die potenziellen Investitionsziele, positive Renditen zu erzielen und das Gesamtrisiko des Portfolios zu reduzieren, nicht erreicht. Der BTAL ist seit Jahresanfang um rund 14% gefallen und bewegt sich auf mehrjährigen Tiefstständen.
Wenn man sich jedoch einen Schnappschuss des BTAL-Charts von Anfang März ansieht, insbesondere um die Zeit herum, als sich die meisten Aktienindizes im freien Fall befanden, war die Performance des BTAL ganz anders.
Am 16. März erreichte der Fonds ein Allzeithoch. Der S&P-500-Index hingegen erreichte am 23. März ein 52-Wochen-Tief. Seitdem haben sich beide in entgegengesetzte Richtungen bewegt.
Im Falle einer baldigen Korrektur, insbesondere bei den Kursen von Aktien mit hohem Beta, könnte der ETF leicht einen deutlichen Sprung nach oben machen. Wenn die Märkte ausverkaufen und die Volatilität zunimmt, tendieren Aktien mit hohem Beta in der Regel zu einem stärkeren Rückgang als Aktien mit niedrigem Beta.
Das korrekte Timing solcher Marktrückgänge ist seit jeher schwer vorherzusagen gewesen, insbesondere für Privatanleger. Ein geringes Engagement im BTAL oder einem ähnlichen Fonds kann daher für eine Reihe von Marktteilnehmern eine geeignete Diversifizierungsstrategie sein.
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.