Henrik Becker | 16.07.2019 07:53
In der jüngsten Zeit steht der Automobilsektor, oder auch die Autoindustrie, sehr häufig im Kreuzfeuer der medialen Berichterstattung. Dabei spart man nicht mit dem Aufzeigen von dunklen Szenarien und scheint sich diesbezüglich auch noch gegenseitig überbieten zu wollen.
In dieser Ausgabe möchte ich einmal näher auf die tatsächliche Situation, natürlich aus charttechnischer Sicht, dieser Industriesparte eingehen. Wie üblich werde ich auch den Blick in die fernere Zukunft schweifen lassen. Etwas einschränkend für einen sehr weiten Blick wirken sich die erst seit April ́08 zur Verfügung stehenden Daten aus.
h2 Ausblick:/h2Der erste Blick auf den Chart (Abb. 1) zeigt eine seit 2013 währende seitlich ausgerichtete Phase auf. Diese lethargische Formation weist relativ große Amplituden auf und offenbart zudem eindeutig die Züge eines Triangles (a- b-c-d-e). Eine derartige Korrekturformation tritt sehr häufig als eine Welle „4“ oder „B“ in Erscheinung. Für den vorliegenden Fall kommt nur eine Welle (B) in Betrachtung. Der Grund hierfür liegt in der korrektiven Struktur von Welle (A). Denn um als eine Welle „4“ deklariert zu werden, wäre eine 5-teilige Struktur von Welle (A) zwingend erforderlich.
Die Tatsache, daß sich der Index innerhalb einer Korrektur bewegt, läßt in der Tat nur gedämpfte Aussichten zu. Wie der Chart (Abb. 2) es zeigt, wird sich nach dem Abschluß des Triangles, in Form von Welle (C), ein erneuter Aufwärtstrend anschließen und diese Formation regelkonform abschließen.
Dabei kann sich das dieser Welle zur Verfügung stehende Potenzial relativ großzügig präsentieren, und für ein Ansteigen bis zur 0.62-Linie bei ca. 300 Punkten verantwortlich sein. Diese Entwicklung würde damit eine Verdoppelung vom momentanen Niveau bedeuten. Wie das rote Zeitlineal es aufzeigt, ist der Abschluß von Welle (B) erst für Ende 2021; Anfang 2022 auszugehen.
Das untere etwas größere Zeitlineal zeigt temporäre Anhaltspunkte für den Abschluß des Triangles, gleichbedeutend von Welle (B) auf. Demzufolge wird sich diese Korrekturformation noch bis tief ins kommende Jahr erstrecken, wenn auch die Angaben dieses Instruments nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollten.
Der dieser Bewegung maximal zur Verfügung stehende Raum wird durch das 1.00 Retracement (im Chart nicht dargestellt) bei ca. 500 € gebildet und begrenzt. Auch wenn sich dieses Retracement als das idealtypische Ziel für eine Welle „C“ darstellt, ist deren Erreichen nicht ultimativ. Aktuell erwarte ich ein derart massives Ansteigen nicht.
Derzeit steht die Trianglewelle (d) auf der Agenda, in deren Verlauf der Automobil Index wieder etwas steigen wird, wenngleich die Bäume nicht in den Himmel wachsen werden. In Abbildung 3 sehen wir die interne Struktur dieser Welle, welche sich wie üblich dreiteilig (A-B-C) ausbildet.
Demzufolge wurde durch die sehr dynamische Korrektur, vom Frühjahr dieses Jahres, Welle (A) und (B) bereits abgeschlossen. Resultierend daraus befindet sich aktuell die abschließende Welle (C) in Arbeit. Diese für sich genommen zwingend 5-teilige Impulswelle (i-ii-iii-iv-v) formt derzeit noch die kleine (ii) und damit eine kleinere Korrektur aus.
An den folgenden Tagen sollten daher weitere Verluste nicht überraschen, wenngleich diese dem Regelwerk folgend nicht von Nöten wären. Mit Überschreiten des sehr wichtigen 1.00 Retracements (aktuell 160.22 Punkte) nimmt die in aller Regel sehr dynamische Welle (iii) ihren Lauf.
Größere Gefahren, für das beschriebene Bild, würden sich erst durch einen eventuellen Bruch des kleinen 0.76 Retracements bei 149.15 Punkten (Abb. 3) einstellen. Möglich ist dieser Schritt rein regeltechnisch schon, doch sehe ich die Lage nicht ganz so schwarz, wie z. B. die Software „Elwave“ in Abbildung 3.
Fazit:
Der Dax Automobil befindet sich seit über 10 Jahren in einer Korrektur. Diese an den Nerven zerrende Formation wird sich auch noch geraume Zeit fortsetzen. Aller Voraussicht nach wird sich erst im ersten Quartal des folgenden Jahres ein neuer Aufwärtstrend den Weg bahnen. Mit dieser Performance folgt der Sektor-Index im Wesentlichen auch meiner Sichtweise auf den Dax 30 Performance (Abb. 6).
Auch für den Dax erwarte ich die Fortführung der seitlich ausgerichteten Korrektur bis ins neue Jahr hinein. Der Unterschied zwischen beiden Familienmitgliedern liegt in der Struktur der momentanen Bewegung. Den Auto-Index sehe ich, wie im Text beschrieben, auch langfristig in einer Korrektur und damit in einer schwierigen Phase. Wohin- gegen ich den Dax lediglich in einer Korrektur als Teil des seit 2009 laufenden Aufwärtstrends sehe.
Abbildung 7 zeigt meine diesbezügliche Sichtweise für den Dax auf. Dieser Aspekt hat signifikante Folgen für die sehr langfristigen Aussichten. Dabei werden sich die Avancen für den Dax Automobil wesentlich schwächer darstellen, als jene des Dax 30 Performance. Besonders negativ wird sich dabei die korrektive Konstellation erweisen. Allein dieser Aspekt dämpft die sehr langfristigen Aussichten in signifikanter Art und Weise.
Eine Auflösung dieser beklemmenden Lage ist für den absehbaren Zeitraum nicht zu erwarten, wenngleich die eher minimalistische Kurshistorie durchaus Fragen offen läßt. Unstrittig ist indes, daß eine Korrektur dieser Dimension immer auch ein Verweis darauf ist, daß hier größere Veränderungen, Anpassungen oder wie man es auch immer nennen will, anstehen und auch vollzogen werden müssen. Der Chart nimmt das bereits vorweg!
Ich hege keinen Zweifel daran, daß die deutsche Autoindustrie, inklusive ihrer gesamten Peripherie, sich diesen Aufgaben stellen wird. In welcher Form sich die Autoindustrie nach dem erfolgten Wandel präsentiert, bleibt zunächst noch abzuwarten. Denn auch der Dax zeigt auf, daß sich ein Wandel größeren Stiles vollziehen wird, oder bereits vollzieht.
Natürlich hier im größeren, im gesellschaftlichen Maßstab und nicht ausschließlich branchenbezogen. Die ersten unübersehbaren Indizien sind bereits zu verzeichnen. Fokussierend auf die Autoindustrie muß davon ausgegangen werden, daß das Automobil, insbesondere in seiner heutigen Eigentumsform, den Zenit überschritten hat, um es sehr vorsichtig auszudrücken.
Die sich nach Abschluß der Korrektur anschließende Rallye wird über ein großes und damit sehr gut nutzbares Potenzial verfügen. Mit dieser Performance wird der Index für die lange Wartezeit reichlich Entschädigung bereithalten. In späteren Ausgaben meines Börsenbriefes "Tsunami" werde ich in größeren Abständen auf die aktuelle Entwicklung näher eingehen und entsprechende Signale vorgeben.
Henrik Becker von Neo-Wave.de
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