Palladium – neue Höchststände werden auch 2018 erwartet

 | 19.01.2018 13:04

2017 war Palladium mit 45% das Edelmetall mit dem stärksten Preisanstieg. Viele Experten gehen davon aus, dass der Palladium-Preis auch 2018 überproportional stark ansteigen sollte. Längerfristig könnte das Edelmetall aber Opfer seines eigenen Erfolgs werden.

Platin statt Palladium

Der hohe Preis könnte dazu führen, dass Palladium durch Platin in Katalysatoren ersetzt wird oder ein höherer Anteil des Metalls recycelt wird.

In den letzten Jahren ist Palladium vor allem wegen der hohen Nachfrage nach Autokatalysatoren stark angestiegen. Aktuell wird 80% des angebotenen Palladiums in Katalysatoren verwendet. 2007 waren dies noch 56%. Die Abhängigkeit zur Automobilindustrie ist also groß und die Gefahr, dass die Palladiumnachfrage einen deutlichen Rückgang erlebt, ist gering. Zwar sanken in den letzten Monaten die Autoverkäufe in den beiden wichtigsten Fahrzeugmärkten USA und China, allerdings wurde dies durch eine höhere Nachfrage in Europa kompensiert. Dieselfahrzeuge wurden dort durch Benziner ersetzt.

Simona Gambarani von Capital Economics sagt dazu: “Autohersteller, welche beide Metalle – Palladium und Platin – verwenden können, werden versuchen, in Zukunft mehr Platin einzusetzen und somit die Platinnachfrage stark anzukurbeln. Für viele Einsatzgebiete ist Platin sogar das bessere Metall.“

Der Katalysatoren Produzent Johnson Matthey (LON:JMAT) glaubt aber, dass es noch mindestens zwei Jahre dauern dürfte bevor Ersatzmetalle einen signifikanten Einfluss auf die Nachfrage nach Palladium haben werden. Es könnte dennoch die Marktstimmung weitaus früher beeinflussen.

Recycling gewinnt zunehmend an Bedeutung

Nicht nur die Nachfrageseite wird in Zukunft den Preis von Palladium beeinflussen. Es wird erwartet, dass Recycling wieder an Bedeutung gewinnen wird. Das sieht auch der Analyst von Macquarie Mathew Turner so. Die Volumina von recyceltem Palladium dürften dieses Jahr Rekordhöhen erreichen und 2019 wird laut GFMS mit 2 Mio. Unzen gerechnet. Dies sollte das physische Palladium-Defizit auf 1,545 Mio. Unzen reduzieren. 2017 lag es noch bei 1,661 Mio. Unzen.

Wie entwickelt sich der Palladium-Preis

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Der Palladiumpreis dürfte dennoch nicht stark unter Druck kommen. Obwohl UBS (SIX:UBSG) Wealth Management Palladium dieses Jahr für das unattraktivste Metall hält, glaubt man auch dort nicht an einen Preis unter 1 000 USD pro Unze.

Längerfristig allerdings dürfte der Preis für Palladium anfälliger werden. Vor allem dann, wenn vermehrt Elektrofahrzeuge eingesetzt werden. Diese benötigen keine Katalysatoren. Dann allerdings könnte Palladium massiv und zwar langfristig unter Druck kommen. Für die nächsten Jahre bleiben die meisten Analysten für Palladium positiv.

Dieser Artikel erschien zuerst auf vom 19. Januar 2018

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