DailyFX Deutschland | 29.10.2014 09:41
(DailyFX) – Die durchwachsenen Wirtschaftsdaten aus den USA zum Wochenbeginn (mit Ausnahme des US Verbrauchervertrauens, das auf den höchsten Stand seit 2007 stieg) kommen der FED vor ihrem Zinsentscheid am Mittwochabend eventuell nicht ganz ungelegen, liefern sie doch eine Grundlage, auf der sich zumindest eine Beibehaltung der Nullzinspolitik bis ins Jahr 2016 argumentieren könnte.
Doch am Ende bliebe es dabei, dass die FED früher oder später an der Zinsschraube drehen wird. Die spannende Frage die sich somit in meinen Augen stellt lautet: wie aggressiv nehmen die Marktteilnehmer nach der Zinsentscheidung am Mittwoch und der vollständigen Rückführung von QE3 auf 0 solche Zinsschritte vorweg?
Zunächst das Wichtigste vorweg: ich persönlich denke, dass es am Mittwoch zu keinerlei Überraschungen kommen wird und die FED wie erwartet eine Rückführung von QE auf 0 verkünden wird:
Der Hauptfokus der Marktteilnehmer wird somit auf der gewählten Rhetorik der FED liegen. Diese wird eine gesunde Mischung aus „Anspruch an Glaubwürdigkeit“ (und somit eine Rückführung von QE auf 0) beinhalten und, nach den starken Schwankungen und erhöhter Nervosität an den Aktienmärkten, „Versuch einen Mini-Crash zu vermeiden“ beinhalten.
Gelingen könnte dies rhetorisch auf folgendem Weg:
1. Die FED verweist auf eine sich gut entwickelnde US-Konjunktur in Relation zur globalen Konjunktur, welche aber im nächsten Satz mit Abwärtsrisiken erwähnt wird und auf deren Risiken für die US-Wirtschaft man rückwirkend auf eben diese verweist.
2. Die FED verweist auf einen sich positiv entwickelnden US-Arbeitsmarkt, von deren guter Entwicklung im Bezug auf die US-Arbeitslosenquote (September: 5,9%) man sich aber nicht irritieren lassen sollte, da weiter strukturelle Probleme klar identifizierbar sind (bspw. kein vorhandenes Real-Lohn-Wachstum)
3. Die weiter unter der FED-Zielmarke von 2,0% notierende Inflation (September: 1,7%) findet ihren Hauptgrund in der steten Abwärtsspirale des Ölpreises
4. Es wird kein QE4 geben, aber man stellt eine Beibehaltung der Nullzinspolitik bis Ende 2015 / Anfang 2016 in Aussicht.
Tatsächlich wird letzter Punkt in gewisser Form bereits seitens der Marktteilnehmer gespielt. So zeigen die FED Funds Rates (Wetten der Marktteilnehmer auf ein bestimmtes Zinsniveau der FED in der Zukunft) für Dezember 2015 ein Zinsniveau von nur 0,46% im Vergleich zur letzten FED-Projektion von 1,13%
Für Dezember 2016 erwarten die Marktteilnehmer ein FED-Zinsniveau von 1,36% im Vergleich zur FED-Projektion von 2,50%.
Was wäre für den EUR/USD zu erwarten?
Den US-Dollar Index von FXCM erwarte ich bei einer solchen Rhetorik tendenziell eher bearish, könnte mir durchaus vorstellen, dass dieser noch einmal Kurs auf seine Oktober-Tiefs um 10.900 Punkte nimmt.Hier würde ich aber genauer hinschauen, könnte mir vorstellen, dass obige Rhetorik seitens der Marktteilnehmer dahingehend ausgelegt wird, dass über kurz oder lang das Unausweichliche, eine Zinsanhebung, der FED kommen wird und eine anziehende Volatilität den US-Dollar zum Euro beflügeln sollte (=im EUR/USD lautet die Devise weiter „Sell the bounce“, Rückläufer über 1,3000 USD sind kaum zu erwarten).
Was wäre für die Aktienmärkte / den DAX zu erwarten?
Letzterer Punkt zeigt auch indirekt bereits meine Erwartungshaltung für den Aktienmarkt bzw. DAX. Hier gehe ich infolge der Thematisierung „Länger als bisher erwartete Nullzinspolitik“ von kurzen Stints über die 9.100er Marke aus, DIE AM Mittwochmorgen offenbar bereits antizipiert werden. Allerdings sehe ich kaum nachhaltige Rückläufer über dieses Niveau. Eher denke ich, dass wir bis Mitte / Ende November eine erneute, realistische Chance haben in Richtung Jahrestiefs und tiefer (~8.100 Punkte) verkauft zu werden.
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.