Alles dreht sich ums Öl

 | 25.11.2014 14:31

Die Ölmärkte konzentrieren sich auf die OPEC-Sitzung am 27. November. Die WTI-Futures handeln bei ca. 75 USD, Brent-Rohöl bei 80 USD. Gerüchte, dass die OPEC, die Produktionssenkung aufschieben könnte, sollten die Oberseite bis Donnerstag begrenzt halten. Der Irak, Iran und Libyen sollten von den Senkungen in jedem Fall ausgenommen sein. Die CBR injiziert heute 200 Mrd. Rubel in eine Feinsteuerungsoperation, um Liquidität bereitzustellen. Der Loonie handelt vor den kanadischen Einzelhandelsumsatzzahlen und den US BIP-Daten im Wartemodus, doch die Wirtschaftsdaten werden nur geringe Bewegungen auslösen. Sollte die OPEC die Produktion stabil halten, könnte der USD/CAD zu einem neuen Bullenmarkt aufbrechen.

OPEC könnte Produktionssenkung aufschieben

Die OPEC-Sitzung am Donnerstag ist eines der am meisten erwarteten Ereignisse dieser Woche. Es kursieren Gerüchte, dass einige OPEC-Mitglieder zu Produktionskürzungen bereit sein sollen, um die derzeitigen Preis-Levels zu halten, wobei ein Aufschub der Nukleargespräche zwischen dem Iran und den USA ebenfalls die OPEC-Entscheidung verzögern könnte. Mit einer US-Produktion auf Rekordniveaus (9 Millionen Barrel pro Tag laut Veröffentlichungen vom 14. Nov.) kann niemand garantieren, dass eine Produktionssenkungsmaßnahme der OPEC-Mitglieder die Ölpreise stützen kann. Dies könnte sogar zu einem Verlust von Marktanteilen führen, und wir sind uns nicht sicher, ob die OPEC dieses Risiko eingehen wird. Der russische Energieminister Alexander Novak sagte, sein Land würde bereits den Ölmarkt stützen, indem es die Produktion stabil halte, und er fügte hinzu, dass er nur wenige Chancen für eine Vereinbarung zur Produktionssenkung am Donnerstag sehen würde.

Der Bärenmarkt könnte damit auch nach dem kommenden Donnerstag weitergehen, sofern sich die OPEC für eine weiterhin gleichmäßige Versorgung entscheidet. Die OPEC versorgt 40% des weltweiten Rohölmarktes und produziert seit Januar 2012 30 Millionen Barrel pro Tag.

Die CBR injiziert 200 Mrd. Rubel, um die FX-Verhältnisse zu stabilisieren

Die Ölwährungen sind vor der OPEC-Sitzung schwächer. Nach der Erholung auf 44,3641 ist der USD/RUB heute auf seinen gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (45,2365) zurückgefallen. In einer offiziellen Mitteilung hat die CBR bekannt gegeben, "vor dem Hintergrund einer Liquiditätsnachfrage des Bankensektors am 25. November 2014 eine Feinsteuerungsoperation durchzuführen, die eine Versorgung durch Steuerzahlungen deutlich überschreitet". Die CBR wird 200 Mrd. Rubel injizieren "um die spekulativen Aktivitäten zu begrenzen und die Verhältnisse am Devisenmarkt zu stabilisieren".

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Kaum Bewegung im Loonie vor den Einzelhandelsumsatzzahlen und dem US BIP

Der USD/CAD verharrt innerhalb seines November-Abwärtskanals (1,1202/1,1342) in einem engen Handelsbereich, während der Aufwärtsdruck, der hauptsächlich von den Ölmärkten kommt, zunimmt. Die am Nachmittag bekannt gegebenen Veröffentlichungen des kanadischen Einzelhandelsumsatzes und des US BIP sollten dem USD/CAD die Richtung weisen. Die Märkte gehen von einer Verbesserung des Gesamteinzelhandelsumsatzes im September aus (+0,5% im Monatsvergleich erwartet gegenüber -0,3% zuletzt), während das US BIP im 3. Quartal schwächer erwartet wird (3,3% im Quartalsvergleich annualisiert gegenüber 3,5% zuletzt). In diesem Fall sollten die nordamerikanischen Daten die CAD-Falken anregen, doch die wichtigen technischen Levels sollten nicht beschädigt werden. Dezente Unterstützung zeigt sich bei 1,1192/1,1225 (Reaktionstief nach dem CPI vom 21. Nov./gleitender 50-Tagesdurchschnitt), solange die Unsicherheiten um die OPEC-Entscheidung anhalten.

Das entscheidende Ereignis der Woche ist sicherlich die OPEC-Sitzung am Donnerstag. Sollten sich die OPEC-Länder weigern, Maßnahmen zur Stützung der Ölpreise zu ergreifen, könnte der USD/CAD über den abwärts gerichteten Kanal vom November hinaus ausbrechen und in einen neuen Bullenmarkt eintreten.

Der EUR/CAD erholt sich von 1,38862, leicht über der 50%-igen Fibonacci Unterstützung auf die Rallye von 2012-2014 (1,38577). Die dreimonatigen 25-Delta Risk Reversals liegen bei -23 Basispunkten, was eine leichte Markttendenz in Richtung der EUR/CAD-Puts signalisiert. Die Sorgen um die fallenden Ölpreise sollten schwerer wiegen als die Bedenken einer QE-Preisbildung in der Eurozone. Damit sollte das Paar oberhalb von 1,38862/1,40000 gehalten werden können.