Alcoa-Aktie nach 100-Prozent-Rallye noch kaufen?

 | 22.09.2021 07:56

Für Alcoa (NYSE:AA), dem größten Aluminium-Hersteller in den USA, bescherte das letzte Jahr glänzende Gewinne. Die Nachfrage nach dem Metall war so enorm, dass Käufer aus Asien und Europa Schlange standen, um es für die Herstellung von Getränkedosen, Flugzeugen oder sogar als Baumaterial zu verwenden.

Die Nachfrage nach Aluminium hat sich in den letzten 18 Monaten fast verdoppelt und damit das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der lange Zeit krisengeschüttelten Branche völlig auf den Kopf gestellt. Angesichts der boomenden Nachfrage und der Produktionsprobleme in China, dem wichtigsten Lieferanten, bleibt den Käufern nichts anderes übrig, als höhere Preise zu akzeptieren, da sich die Weltwirtschaft nach einem Jahr des Stillstands wieder öffnet.

Für das in Pittsburgh ansässige Unternehmen Alcoa war dieser plötzliche Nachfrageboom ein Segen. Das Unternehmen gab im Juli seine Ergebnisse für das zweite Quartal bekannt, mit denen die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen wurden. Für 2021 rechnet der Konzern mit einem Absatz von 2,9 bis 3 Millionen Tonnen Aluminium, statt wie bisher angenommen bis zu 2,8 Millionen Tonnen.

Goldman Sachs (NYSE:GS) schrieb kürzlich in einer Notiz, dass man einen mehrjährigen Bullenmarkt sieht, der durch die zentrale Rolle von Aluminium beim Übergang zu kohlenstoffarmen Energiequellen gestützt wird. Auch das Infrastrukturabkommen von Präsident Joe Biden hat die Aussichten für die Nachfrage in den USA verbessert. Alcoa bestätigte, dass es mit einem anhaltenden Inflationsdruck auf Rohstoffe und Energie rechnet.

Diese optimistischen Prognosen sind jedoch bereits in den Aktienkurs von Alcoa eingepreist, und die Anleger müssen sich fragen, ob der Zug nicht bereits abgefahren ist. Die Alcoa-Aktie hat in den letzten Wochen mehr als 2 % verloren, weil man befürchtet, dass sich die Märkte in gefährlichem Terrain befinden und eine größere Korrektur bevorsteht.