Peter Seidel | 22.01.2018 09:21
Meine aktuelle EUR/USD Analyse stellt eine recht saubere Range fest, in der sich der EUR USD Kurs seit Mitte vergangener Woche bewegt. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die im Vorfeld definierten Kurszielniveaus nur knapp oberhalb jener Range befinden, könnte ein bullisher Fehlausbruch einige Bullen in ihrer Euphorie bremsen. Wohl gemerkt: Könnte. Denn an der übergeordneten, meiner Meinung nach extrem bullishen Ausgangslage hat sich kaum etwas geändert. In diesem Zusammenhang sehe ich einer neuen Positionierungsmöglichkeit im H4-Chart mit Freude entgegen.
Kaum relevante Leitzinsentscheidung?
Im Rahmen meiner aktuellen EUR USD Analyse hege ich große Zweifel an der Bedeutsamkeit der am Donnerstag erwarteten EZB Leitzinsentscheidung. Ein zusätzlicher Impulsgeber? Ja. Das entscheidende Zünglein an der Waage? Ich denke nicht. Der Drops ist wohl gelutscht, wenn ich mir den jüngsten bullishen Ausbruch aus der vermeintlichen Range im Wochenchart anschaue.
Ich sehe generell großes Aufwärtspotential in Richtung von rund 1.33440 und 1.35645, was sich mit meinen Einschätzungen für den Monatschart der letzten Analysen überschneidet. Selbstredend wäre eine Korrektur zur Range oder sogar bis zum ehemaligen Unterstützungsbereich bei ca. 1.17580 zu begrüßen. Ob die derzeitige bullishe Dynamik solch einen Abverkauf zulässt, bleibt fraglich. Das mutmaßliche primäre und sekundäre Kursziel der besagten Range überschneidet sich dabei mit dem 61.8er Fibonacci Retracement der Talfahrt im Monatschart, die im Frühsommer 2014 startete.
Auch das 89er Retracement jener Bewegung respektive das Ausbruchsniveau der riesigen aufwärtsgerichteten Flagge kommen nicht zu kurz.
EUR/USD Prognose heute: Kursziel abgearbeitet
Nachdem der Kurs Ende Oktober letzten Jahres erfolgreich aus der großen Range zwischen rund 1.17250 und 1.19770 bearish ausbrach, gelangte er zwar wieder hinein, doch es bestand immer noch ein gewisser Abwärtsdruck. Die inneren Retests (im Screenshot markiert) legten jedoch schon den Grundstein für einen möglichen Ausbruch. Erfolgt Ende Dezember vergangenen Jahres, konnte vor einigen Tagen das vermeintliche primäre Kursziel der besagten Range erreicht.
Kann der Bereich bei ca. 1.22985 nachhaltig überwunden und gleichzeitig das in unmittelbarer Nähe befindliche 55er Retracement aus dem Monatschart geknackt werden, sehe ich keine nennenswerten Barrieren. Passiert das nicht und kommt es stattdessen zu einer deutlichen Korrektur, interessieren mich vor allem die Kursbereiche bei rund 1.20700, 1.20345 und 1.19770.
Eine neue Long-Chance
Seit genau einer Woche befindet sich der Kurs nun in einer kleinen Seitwärtsphase respektive Wimpelformation und ermöglichte uns im Zuge eines bearishen Fehlausbruchs einen Long-Einstieg in meinem Signaldienst, rund um den H4 34er EMA.
Diese Herangehensweise habe ich auch schon in mehreren Webinaren und Messen beschrieben. Meine Vorgehensweise: Trenddefinieren, Konsolidierung und in diesem Fall Bildung einer Unterstützung sowie auf einen bearishen Ausbruch warten. Befindet sich der 34er EMA des jeweiligen Timeframes darunter, kann ich in den allermeisten Fällen von einem Fehlausbruch und damit einer optimalen Einstiegschance in Trendrichtung ausgehen. Ich bin gespannt, ob wir bereits vor der EZB Leizinsentscheidung einen nachhaltigen Breakout im EUR/USD sehen werden.
Peter Seidel
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