Update: Sturm gewinnt an Stärke – Folgen für den Energiemarkt

 | 31.08.2017 10:06

Wie bereits im gestrigen Artikel besprochen, verursachte Wirbelsturm „Harvey“ neben einer humanitären Katastrophe erhebliche Schäden sowohl für den US- amerikanischen als auch für den globalen Energiesektor. Die negativen Auswirkungen nehmen weiter zu:

Wirbelsturm „Harvey“ setzt die Golfküste der Vereinigten Staaten weiter unter Wasser. Gebiete in Texas mit großflächiger Produktions- und Transportinfrastruktur wie Houston, Corpus Christi und Port Arthur erlitten erhebliche Schäden. Die Auswirkungen dieses Sturms machen sich nun auch an dem globalen Energiemarkt bemerkbar.

Benzin und raffinierte Produkte

Am 29. August sind 17 von 26 Raffinerie in Galveston Bay (450.000 bpd).

Berichte über steigende Benzinkosten in ganz USA häufen sich. In Virginia dürften die Preise um 25 US-Cents pro Gallon steigen.

Die Raffineriekrise in den USA schwappt bereits auf den europäischen Markt rüber, hier steigen die Preise für Propan und Naphta.

MehrereTanker mit Benzin und anderen Treibstoffen sind bereits von Europa in die Vereinigten Staaten unterwegs. Diese Tanker können notfalls auch an einem Hafen an der Atlantikküste andocken, sollten die Häfen an der Golfküste bei ihrer Ankunft noch geschlossen sein. Kerosin wird ebenfalls von Asien an die Westküste geliefert, um die zu erwartenden Engpässe zu überbrücken.

Lieferungen

Die Überflutungen und Beschädigungen beeinträchtigen den globalen Rohölhandel. Gleichzeitig sehen sich die Raffinerien in Mexiko und Südamerika, die auf Lieferungen aus den USA angewiesen sind, nach anderen Lieferanten um. Öltanker, die üblicherweise in Houston andocken, werden nach Südamerika umgeleitet.

Die Häfen in Houston, Galveston sind immer noch geschlossen. Der Houston Shipping Channel muss höchstwahrscheinlich ausgebaggert werden, sobald das Hochwasser zurückgeht.

Pipelines

Teile der Colonial Pipeline, die einen Großteil der südöstlichen USA mit Benzin und Kerosin versorgt, wurden infolge von Sturmschäden außer Betrieb .

Weitere Pipeline-Betreiber schließen ihre Pipelines aufgrund von Produktmangel, da die Raffinerien geschlossen bleiben. Der Abschnitt der Explorer Pipeline, der von Oklahoma nach Chicago verläuft, wurde am Mittwoch aufgrund von Lieferengpässen vorübergehend stillgelegt.

Die langfristigen Auswirkungen dieses Wetterereignisses auf die Benzin- und Kerosinversorgung der Vereinigten Staaten werden zunehmend gravierender, da der Sturm weiter große Teile der produzierenden Regionen überflutet. Rohölpreise werden weiter fallen, da die Produktion weiter ungehindert läuft. (Zahlreiche Produzenten, insbesondere Schieferölproduzenten, befinden sich unter Druck von Anlegern und Kreditgebern, selbst unter Verlusten weiter zu produzieren.)

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Dieses Rohöl wird die bereits hohen Bestände weiter nach oben treiben. Benzinpreis auf der anderen Seite steigen weiter an, negative makroökonomische Auswirkungen auf unterschiedliche Geschäfte und Wertpapier haben, wenn sie nicht schnell genug beseitigt werden.

Globale Produzenten

Der Wirbelsturm „Harvey“ und seine Folgen für die Energiemärkte beeinflussen auch die Pläne globaler Produzenten. Seit einiger Zeit herrscht Konsens darüber, dass der Ölpreis sich bis auf Weiteres zwischen 45 und 50 US-Dollar halten wird. Sollte er weiter sinken, wird die OPEC ihre Pläne möglicherweise ändern müssen. Kein anderer Produzent hat aktuelle ein besseres Verständnis von der Energielage in den USA als Saudi Aramco, da die Gesellschaft die Raffinerie Motiva und zahlreiche Tankstellen der Marke Shell im Südosten der USA betreibt. OPEC, Russland und andere Produzenten behalten die Situation auf jeden Fall im Auge und versuchen, abzuschätzen, wie sie ihre Pläne und bestehende Produktionsgrenzen beeinflussen könnte.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert