Marc Wengenroth | 24.03.2025 13:52
Donald Trumps impulsives Vorgehen und die anhaltenden Handelskonflikte haben die Finanzmärkte zuletzt deutlich belastet und die Volatilität wieder erhöht. Die Unsicherheit über eine mögliche Wachstumsverlangsamung in den USA, den zukünftigen Kurs der US-Notenbank und geopolitische Spannungen sorgen für Nervosität. Europa ist derzeit eine gute Alternative und könnte seine Outperformance gegenüber den US-Indizes fortsetzen. Ein Nachzügler ist die Automobilbranche, die kräftig verloren hat, sich aber nun stabilisiert.
Frankfurt/Main, den 25.03.2025: Die aktuelle Schwäche der US-Aktien ist augenscheinlich. Die Zollpolitik der USA schadet auch den Unternehmen im eigenen Land, weil die betroffenen Länder ihrerseits mit Gegenmaßnahmen reagieren. US-Aktien, die in den vergangenen zwei Jahren als Wachstumstreiber galten und etwa 72 % des MSCI World Index ausmachen, stehen daher unter Druck. Jede neue Zolldrohung verstärkt diesen Trend. Anleger sollten daher ihre Portfolios anders ausrichten als in der Vergangenheit und den Fokus weg von US-Aktien bewegen.
Europäische Aktien hingegen zeigen derzeit positive Entwicklungen. Dies ist auf eine erwartete wirtschaftliche Erholung, Impulse durch die Lockerung der Schuldenbremse in Deutschland, erhöhte Verteidigungsausgaben und die Hoffnung auf ein Ende des Krieges in der Ukraine zurückzuführen. Doch nicht alle europäischen Segmente performen gut. Der Automobilsektor in Form des Stoxx Europe 600 Automobile & Parts hat im vergangenen Jahr mehr als 20 % verloren. In den vergangenen Monaten gab es allerdings eine Stabilisierungsphase auf niedrigem Niveau.
Zwar stehen die drei großen deutschen Automobilhersteller Volkswagen (ETR:VOWG), BMW (ETR:BMWG) und Mercedes weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, wie etwa potenzielle US-Zölle, der intensiver werdende Wettbewerb mit chinesischen Automobilherstellern, steigende Rohstoffpreise und geopolitische Risiken. Doch obwohl die Gewinnmargen unter Druck stehen, bleibt die finanzielle Situation in Bezug auf Liquidität und Cashflow bislang stabil. Dies ist für Aktionäre von Vorteil, da weiterhin Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen möglich sind.
Das Mega-Finanzpaket der neuen deutschen Regierung könnte den deutschen Automobilherstellern helfen, ähnlich wie damals in der Corona-Krise. Damals gab es 3 Mrd. Euro, doch durch die nun beschlossenen größeren Finanzpakete könnte die Hilfe diesmal sogar noch größer ausfallen. Zu den Förderprojekten gehören etwa der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Sollten diese Hilfen für Infrastrukturprojekte jedoch ausbleiben, könnten die Probleme in der Automobilbranche anhalten. Mut machte zuletzt die Entwicklung in China. Dort deuten Stabilisierungstendenzen auf eine positive Dynamik hin, die das Wachstum bei den deutschen Autobauern befördern könnte.
Insgesamt sollten Anleger regional diversifizieren und zwischen den Anlageklassen streuen. Eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Rendite- und Risikotreibern dürfte entscheidend sein, um das Portfolio zu schützen. Eine breite Strategie, die sowohl Regionen als auch Anlageklassen berücksichtigt, bietet eine solide Risikostreuung und bewahrt gleichzeitig die langfristigen Ertragschancen. Dazu gehört auch ein Investment in Branchen mit Nachholpotenzial, etwa die bereits beleuchtete Automobilbranche.
Auf die europäische Automobilindustrie haben Anleger nur eine eingeschränkte Auswahl. Wer ungehebelt investieren will, sollte auf ETFs zurückgreifen, da alle anderen Papiere unserer Analyse zufolge unattraktiv sind. Der ETF auf den Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts mit der ISIN DE000A2QP4A8 vollzieht die Kursbewegungen im Branchenindex 1:1 nach. Die Gesamtkostenqoute (TER) beläuft sich auf 0,46 % jährlich. Im Index haben Ferrari (NYSE:RACE) (24,1 %), Mercedes-Benz (ETR:MBGn) Group (15,2 %) und BMW (11,6 %) die stärkste Gewichtung.
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