Aktienmarkt: Früher oder später spielen Bewertungen wieder eine Rolle

 | 11.06.2023 10:52

In mehreren Beiträgen haben wir in letzter Zeit unsere Besorgnis über die geringe Breite der Rallye 2023 kundgetan. So heißt es in einem Artikel u. a.:

"Die Jagd nach KI schafft einen sehr engen Markt. Bob Farrell formulierte das sehr pointiert:

Die Märkte sind am stärksten, wenn die Rallye breit angelegt ist, und am schwächsten, wenn sie von einer Handvoll Blue-Chip-Namen getragen wird."

Breite ist wichtig. Eine Rallye mit geringer Breite deutet auf eine begrenzte Beteiligung hin, und die Chancen für einen Misserfolg sind überdurchschnittlich hoch. Der Markt kann sich nicht weiter erholen, wenn nur einige wenige Large-Caps (die Generäle) den Weg vorgeben. Kleine und mittelgroße Unternehmen (die Truppen) müssen ebenfalls an Bord sein, um der Rallye Glaubwürdigkeit zu verleihen. Eine Rallye, bei der 'alle Boote schwimmen', deutet auf weitreichende Stärke hin und erhöht die Chancen auf weitere Gewinne".

Wie bereits erwähnt, lässt sich die Outperformance großkapitalisierter Unternehmen an dem Performance-Spread zwischen den nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes und den gleichgewichteten Indizes ablesen.

"Das folgende Diagramm illustriert die erhebliche Outperformance des ungewichteten Nasdaq gegenüber dem gleichgewichteten Index im bisherigen Jahresverlauf. Der Spread zwischen NDX und NDXE liegt jetzt bei +11 % im Jahresverlauf und ist damit der bei weitem größte Spread über einen 4,5-Monats-Zeitraum in den letzten 18 Jahren."

Der Chart zeigt bis Ende Mai aktualisierte Daten und die vollständigen historischen 5-Monats-Spreads. Mit mehr als 15 % ist dieser Spread nun so groß wie nie zuvor.