Alexander Bosse | 16.01.2021 18:21
Der DAX konnte seinen Ausbruchversuch über die 13.9 in der vergangenen Handelswoche bisher nicht bestätigen. Diese Marke bleibt auf Monatssicht relevant und könnte den weiteren Kursverlauf in den nächsten Wochen und Monaten prägen.
Wichtige Wochentermine:
Blicken wir auf einige übergeordnete Chartbilder:
Wir beginnen mit dem Blick zum DAX Kursindex (ex Dividende) im Wochenchart, welcher im Vergleich zum Performanceindex noch weit von seinem Allzeithoch entfernt ist. In der vorletzten Handelswoche konnte der wichtige Kombiwiderstand, bestehend aus Corona-Panic-Gap und Abwärtstrendlinie, überwunden werden. Dieses Kaufsignal konnte jedoch in den aktuellen Wochenschluss hinein bisher keine Bestätigung erfahren. Die Marke bleibt auf Monatsschlussbasis relevant und kann den Kursverkauf im ersten Halbjahr maßgeblich prägen. Ein Fehlausbruchszenario kann scharfe Abverkäufe mit sich bringen.
Ein kurzer Blick in den US-Markt zum Dow Jones (für die US-Indizes folgt ein zusätzliches Youtube-Video). Der Dow hat weiterhin Probleme das Broadening-Top bei 31.100 zu überwinden. Ein Abpraller könnte den bärischen steigenden Keil in die Aktivierung zwingen und damit eine Top-Bildung per Verkaufssignal vollenden. Ganz ähnlich wie beim DAX, kann auch bei den US-Indizes der Januar die Weichen für die nächsten Monate stellen.
Zurück nach Deutschland in den großen DAX Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr) seit 1990, wo 2020 wahrlich eine besondere Jahreskerze ausgebildet werden konnte. Ein "grüner Januar" könnte direkt weitere Kursgewinne für 2021 ermöglichen.
Zoomen wir zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990. Das historische Jahr 2020 ist an den ausgeprägten Quartalskerzen sehr gut zu erkennen. Markiert sind auch die beiden Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise) und größeren Rezessionen. Sehr auffällig ist hierbei auch der Faktor Zeit. Die nun laufende Marktphase konnte innerhalb von zwei Quartalen den Ausgangspunkt wieder erreichen und anschließend sogar ein Allzeithoch ausbilden. Wurde im Rekordtempo bereits alles durchgestanden? Bei den vorangegangenen Rezessionen dauerte dieser Prozess Jahre und nicht nur wenige Monate.
Die 13.460/13k/12.600 & 12k stellen im Quartalschart wichtige Unterstützungen dar. Zum Jahresauftakt konnte die Verbindungslinie der letzten Allzeithochs bei 13.900 verletzt werden. Ein nachhaltiger Ausbruch würde die Tür zur 14.4 und im 2. Schritt Richtung 14.6 öffnen.
Das große DAX Chartbild (als Tageschart) der letzten 25 Jahre zeigt ein ganz ähnliches Bild. Zu sehen sind die letzten beiden großen Bärenmärkte und zum Vergleich die starke Bewegung innerhalb der Corona-Pandemie. Die Verbindungslinie der letzten beiden Korrekturen (Keilformation) wurde verletzt, aber auf Monatsschlussbasis verteidigt. Ebenso gut zu erkennen, dass in der Corona-Rezession die Dimension nach Ausprägung und Zeit im Vergleich zu den letzten beiden Abschwüngen stark abweichend ist. Konnten die Notenbanken an den Märkten erstmals eine (starke) Rezession ausradieren, oder steht diese Marktphase in der Tat noch am Anfang und volatile Bewegungen bleiben uns auch 2021 erhalten? Gut zu erkennen ist auch die Underperformance. So kann der DAX (Performanceindex) seit 2015 seine Höchststände nicht nachhaltig verteidigen. Die Bullen müssen sich oberhalb der 13.9 stabilisieren, um den Weg zur oberen Keilbegrenzung zu gehen.
Angst vor dem Muster der Vergangenheit? Den vorangegangenen DAX-Chart vergrößern wir daher bis auf 2015 heran. Nun besser zu erkennen, der DAX tritt seit fünf Jahren auf der Stelle und wurde nah am bzw. knapp über dem Allzeithoch stets heftig abverkauft (~30%). Die Verbindungslinie der letzten Hochstände wurde verletzt, aber bisher nicht nachhaltig überwunden. Oberhalb wäre die Keilbegrenzungslinie wieder erreichbar. Eine Fortsetzung im Muster der vergangenen 5 Jahre könnte hingegen Abgaben bis in den 10k-Bereich mit sich bringen. Interessant ist das sehr ähnliche Muster zum Vorjahr!
DAX - Charttechnische Betrachtung:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX zum Monatsbeginn die Verbindungslinie der letzten beiden Allzeithochpunkte bei 13.900 verletzt hat. Diese Marke stellt den Türöffner für eine Rallyfortsetzung Richtung 14.4/14.6 dar, sofern dieser Ausbruch nun nachhaltig in den Monatsschluss verteidigt werden kann. Unterhalb folgen erste Konsolidierungsziele bei 13.6 & 13.460, von wo die Bullen weiterhin gute Reboundchancen haben. Bei Bruch würde hingegen die Tür über die 13.3 zur 13k aufgehen.
Xetra-DAX Wochenchart.
Blicken wir in den Wochenchart, wo der DAX die Ausbruchzone bei 13.900 bisher nicht nachhaltig überwinden konnte. Zum Wochenauftakt könnte das alte Allzeithoch und der Wochenschlusskurs um 13.800 im Fokus stehen.
Oberhalb steht eine erste Range zur 13.900, welche bei Durchbruch zur 14k erweitert werden dürfte. Darüber wäre die direkte Abwärtsgefahr gebannt und vor dem AZH bei 14.130 würden .030/.050 noch gute Anlaufmarken darstellen.
Unterhalb der 13.800 drohen hingegen weitere Abgaben über die .670 zur Supportzone .630/.565. Bei Durchbruch folgt die Erweiterung über die 13.460 zur .330 und .230. Unterhalb der 13k würde weitere starke Abgaben folgen.
Zusammengefasst für das Bild im Wochenchart.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
Relevante Marken in der Übersicht:
Marktvideo
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