Aktien ziehen an – FOMC-Protokoll wird ignoriert

 | 25.11.2022 08:21

Die Aktienmärkte schlossen am gestrigen Tag höher, wobei der S&P 500 um etwa 60 Basispunkte zulegte. Das Protokoll der Notenbanksitzung war in Sachen Geldpolitik alles andere als gemäßigt, es beinhaltete nämlich die Botschaft, dass das endgültige Ziel für den Leitzins höher sein wird als bisher angenommen. Das Tempo der Zinserhöhung spielt wahrscheinlich keine große Rolle, denn wenn die Fed auf einen Zinssatz von 5 % hinarbeitet, wird dieser wahrscheinlich Anfang 2023 erreicht sein. Eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte (Bp) würde uns bis Dezember auf 4,5 % bringen, das impliziert eine weitere Erhöhung um 50 Bp bis Januar. Die Frage ist, ob der Zinssatz von dort aus weiter ansteigen wird und was das für die Renditen der Staatsanleihen bedeutet.

Wenn die Fed die Zinssätze für das nächste Jahr bei 5 % belässt, sollte die Rendite der 2-jährigen Staatsanleihen im Laufe der Zeit meiner Meinung nach auf dieses Niveau steigen, um diese Erwartung widerzuspiegeln. Ob die Fed die Zinsen für das gesamte Jahr 2023 bei 5 % belassen wird, ist nicht die Frage. Die Frage ist, ob die Fed den Markt davon überzeugen kann, dass sie es tun wird.

Wir brauchen eine Lockerung der Finanzkonditionen, und ich vermute, dass die Notenbank nicht bereit ist, das zuzulassen.

Der S&P 500

Der S&P 500 schloss auf dem Höchststand vom 15. November, und ich glaube nicht, dass das zu diesem Zeitpunkt noch etwas ändern kann. Für mich sieht das immer noch nach einer Korrekturwelle mit einem Doppel-Zickzack aus. Diese Formation trifft auf ein 61,8%-Retracement der August-Hochs und eine 78,6%-Expansion der Oktober-Tiefs.