Aktien und Euro: Weiterhin Chancen für stärkere Kurserholungen

 | 29.06.2022 09:34

Zu den Einkaufsmanagerdaten hatte ich am Donnerstag vergangener Woche geschrieben, dass man durchaus eine Rezession in den USA einkalkulieren sollte, auch wenn die Stimmungsbarometer seit Juli 2020 permanent oberhalb der Schwelle von 50 Punkten notieren, ab der Wachstum signalisiert wird. Und das gilt auch für die Einkaufsmanagerindizes vom Institute for Supply Management (ISM), die am Freitag veröffentlicht werden – und zwar aus folgendem Grund:

Längere Lieferzeiten gelten bei diesen Frühindikatoren als positiver Faktor. Sie erhöhen daher den ISM-Index. Denn der Indikator beruht auf der Annahme, dass primär Schwankungen der Nachfrage die Lieferzeiten bestimmen. Eine hohe Nachfrage führt zu längeren Lieferzeiten. Aktuell ist es allerdings die Angebotsverknappung, die zu längeren Lieferzeiten führt und das Wachstum bremst. Die Einkaufsmanagerdaten sind daher derzeit mit Vorsicht zu genießen.

h2 Inflationsdruck am Höhepunkt/h2

Allerdings muss man nun nicht alle Informationen über den Haufen werfen, welche die Befragung der Einkaufsmanager geliefert hat. So schrieb ich am Donnerstag auch, dass laut den Daten der Anstieg der Einkaufspreise in der Industrie trotz anhaltend hohem Niveau so schwach ausfiel wie seit 16 Monaten nicht mehr. Der Inflationsdruck scheint also nachzulassen.

Bestätigt wurde dies am Freitag durch den „Consumer Sentiment Index“ der University of Michigan. Dieser zeigte einerseits einen noch stärkeren Rückgang des Verbrauchervertrauens an als zunächst gemeldet (50,0 statt 50,2 Punkte, siehe dazu auch Börse-Intern vom 14. Juni).