Aktien-Rallye hält aufgrund des stärker werdenden Dollars an

 | 22.02.2017 14:40

USD hängt den Renditen hinterher

Die US-Aktienmärkte haben nach dem langen Wochenende keine Zeit verloren und erholten sich auf neue Rekordhochs. Der allgemeine Optimismus verlässt sich auf die starken Wirtschaftsprognosen.
Die Fed-Sprecher klingen zunehmend restriktiv, was einen steileren Zinspfad vermuten lässt aber auch eine Konjunkturbeschleunigung in den USA, was für die Unternehmensgewinne positiv ist.
Fed-Präsident Hacker schloss sich den Mitgliedern an, die eine Zinserhöhung im März befürworten, was dazu führte, dass die Fed Funds Rate sprunghaft angestiegen ist. Da eine Zinserhöhung im März unterbewertet wird (es werden nur zwei Zinserhöhungen eingepreist und nicht drei), sehen wir die Möglichkeit, dass es eine kurzfristige USD-Rallye geben könnte. Interessant ist, dass die US-Renditen aufgrund besserer CPI-Zahlen als erwartet weiter steigen, was dazu führt, dass sich die Spreads zwischen den USA und den Entwicklungsmärkten vergrößern. Der USD konnte diesen im Allgemeinen soliden Indikatoren jedoch nicht folgen.
Wir vermuten, dass der Rückstand zwischen den US-Zinsdifferentialen und dem USD von den zunehmenden Erwartungen abhängig ist, dass das globale Wachstum beschleunigt. Es besteht beträchtlicher Spielraum für die kurzfristigen US-Zinsen, sich nach oben anzupassen, wir benötigen nur einen Katalysator. Den könnten wir in Trumps „phänomenaler“ Steuerreform haben, die er für in einem Monat versprochen hat. Die reine Realisierung der Anreize wird wohl nicht ausreichen, um bullische Wirtschaftsprognosen auszulösen und die Märkte dazu zwingen, diese Unterbewertung neu zu bewerten.

Vereinigtes Königreich: Saftige Rechnung bestärkt sanften Brexit

Nach außen hin klingen die Kommentare des Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean Claude Junker, im Zusammenhang mit einer „sehr saftigen“ Rechnung für den Brexit wie eine düstere Warnung. Wir denken jedoch, dass seine Worte nur die Meinung bestätigen, dass ein „sanfter“ Brexit der einzig realistische Weg ist. In einer Rede vor dem belgischen Parlament sagte Junker, dass dem Vereinigten Königreich „harte Verhandlungen“ bevorstehen und dass es beim Brexit „keinen Rabatt gibt oder dieser gar kostenlos ist.“ Berichten zufolge werden sich die Zahlungen an die EU mit einer einfachen Überschlagsrechnung berechnet auf 60 Mrd. Euro belaufen. Geld, das für die britischen Ausgabeverpflichtungen verwendet wird, die das Land während seiner Mitgliedschaft eingegangen war. Es ist unwahrscheinlich, dass die Trennung durch die Zahlung einer einzigen Pauschalsumme geregelt wird, sondern es ist eher wahrscheinlich, dass es regelmäßige Zahlungen geben wird, um sicherzustellen, dass das Vereinigte Königreich weiter tief in die EU-Angelegenheit verstrickt bleibt. Wir gehen davon aus, dass der Gesetzentwurf zur Einleitung des Austrittsprozesses verabschiedet werden wird, was es Premierministerin Theresa May erlauben wird, Artikel 50 auszulösen, der den langwierigen Prozess einleitet (trotz politischer gegenteiliger Vorschläge).
Das Sterling könnte aufgrund der Unsicherheit um Artikel 50 unter kurzfristigen Verkaufsdruck geraten, aber die besser werdenden britischen inländischen und externen Fundamentaldaten werden eine Konjunkturerholung und GBP-Stärke weiter unterstützen.

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Schweiz: SNB kann die Nachfrage nicht stoppen

Die SNB-Sichteinlagen zeigten eine weitere deutliche Devisenintervention in der letzten Woche. Im letzten Monat hat die SNB ca. 12 Mrd. CHF investiert, um den nicht offiziellen Boden des EUR/CHF bei 1,06 zu unterstützen. Die Schweizer Wirtschaftsdaten bleiben solide, der CPI ist nun positiv und die grenzüberschreitenden M&A sind stark.
Zudem wird das steigende politische Risiko in Europa die SNB weiter verfolgen. Der CHF bleibt der wichtigste als sicherer Hafen geltende Trade für die europäischen Anleger.
Mit dem europäischen Wahlzyklus und der geplanten Auslösung von Artikel 50 im Vereinigten Königreich steht uns eins strittige Zeit bevor, weshalb Short-Positionen im UR/CHF weiter eine unserer bevorzugten Möglichkeiten sind.

Kein Griechenlanddrama

Die aktuellen Verhandlungen zu den griechischen Schulden sollten das am wenigsten spannende Thema seit „The Happening“ von N. Shyamalan werden. Nach öffentlichen Auseinandersetzungen unter Mitarbeitern der EU, des IWF und griechischen Vertretern über die Nachhaltigkeit der Schulden Athens zeigen Berichte von der Sitzung der Eurogruppe, dass ein Deal für den dritten Bailout der Griechen in Reichweite scheint.
Man wird sich in Athen treffen, um die Details eines Reformpakets festzulegen, das u.a. Pensionssenkungen und auch Senkungen der Einkommenssteuer allgemein enthalten wird (Konvergenz der Meinung der EU und des IWF). So kann Griechenland die Bailout-Gelder erhalten, um seine Schuldenrückzahlung im Juli in Höhe von 7 Mrd. Euro leisten zu können. Auch wenn der marginale Renditespread zwischen den deutschen und griechischen Staatsschulden größer zu werden scheint, scheint sich der Markt richtigerweise keine Sorgen um das griechische Bailoutprogramm zu machen. Es ist einfach so, das trotz der aktuellen Belastungen für die EU (Brexit, Trump-Regierung, Wahlzyklus) die Kosten „das Problem aussitzen zu wollen“ eine Lösung mit niedrigem Risiko sind.
Die EU-Politiker müssen aktuell die wachsende Stimmung kontrollieren, dass das EU-Erlebnis vor allem in den Niederlande und in Frankreich nicht nachhaltig ist. Dieser Hype um die Verhandlungen ist ein perfektes Beispiel für den wichtigen Trend 2017, wo Marktunruhen wie wir denken reale Fundamentalwerte verschleiern. Wir glauben, dass die aktuelle Euroschwäche von dem wachsenden politischen Risiko in der EU abhängt, das sich im Zusammenhang mit den holländischen und französischen Wahlen ergibt. Für die Zukunft muss die Nachhaltigkeit der griechischen Schulden mit einem Schuldenerlass verbunden sein, vor allem bei steigenden Zinsen.

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