Aktien: Keine Angst vor hohen Kursen!

 | 24.08.2021 09:45

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

neulich erhielt ich eine E-Mail, die mich aufmerken ließ. Ein Leser schrieb mir, dass er einen meiner Börsenbrief kündigt. Ok, das kommt vor. Er begründete dies sogar mit mehr als einer Floskel. Das ist schon sehr ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher war aber der Grund, den er nannte.

h2 Eine ungewöhnliche Begründung und eine weitverbreitete Angst/h2

Er schrieb, dass er einen Newsletter von Sven Weisenhaus gelesen hätte, in dem dieser davor gewarnt hat, „zu blauäugig Aktien zu kaufen“. Andere Hinweise in diesem Text deute er so, dass das Ende der Hausse bevorstehe. Also werde er sich danach richten und keine Aktien (mehr) kaufen.

Nun warnt Sven Weisenhaus zwar seit geraumer Zeit unermüdlich vor einer Korrektur und rät zur Vorsicht. Aber dass er das Ende der Hausse ausgerufen oder gar kategorisch vor einem Kauf von Aktien gewarnt hat, ist mir nicht bewusst. Aber gut, jeder Text lässt Interpretationsspielraum – das ist mir nach 14 Jahren als Börsenbriefautor wohl klar.

Doch die Zuschrift des Lesers ist aus einem anderen Grund sehr aufschlussreich. Sie zeigt die ewige Angst viele Anleger, dass die Kurse „zu hoch“ stehen und deshalb die Aktienmärkte „crashen“ könnten. Diese Sorge grassiert insbesondere dann, wenn neue Allzeithochs erreicht werden – schließlich sind die Kurse dann so hoch wie nie. Oft schüren auch die Medien solche Ängste. Ende Mai titelte z.B. Focus Money „Dax steigt auf Rekordhoch – doch die Aussichten werden immer trüber“, so als sei es ein Naturgesetz, dass die Kurse nach einem neuen Hoch nur noch fallen können.

h2 Das Neue und die unbekannte Gefahr/h2

Jeder Charttechniker schüttelt über solche Sor­gen den Kopf. Nach der reinen Chartlehre sind Allzeithochs – aber auch andere langfristige Hochs, z.B. der vergangenen 52 oder 20 Wochen – starke Kaufsignale. Wenn die Kurse neue Hochs erreichen, sind viele, die meisten oder alle Anleger im Gewinn. Niemand hat also Anlass zu verkaufen, um z.B. Verluste zu begrenzen. Und für alle, die neu einsteigen wollen, ist ein neues (Allzeit-)Hoch ein Zei­chen, dass sie nun nur noch zu höheren Kursen reinkommen, sich also beeilen müssen, um nicht noch „teurer“ zu kaufen.

Wie so vieles in der Anlegerstimmung ist also auch die Angst vor hohen Kursen nur ein Streich, den uns unsere Nerven und unser Gehirn spielen – weil die Angst vor allem Unbekannten und Neuem in unserer DNA unausrottbar tief verwurzelt ist.

Uns erreichten in dieser Hausse daher in verschiedenen Phasen immer wieder besorgte Fragen, ob es denn sinnvoll sei, „jetzt noch neu einzusteigen“. Das begann mit den neuen Allzeithochs nach der Finanzkrise 2013, wiederholte sich 2016 nach der großen Konsolidierung im Vorjahr, setzte sich 2019 nach den Turbulenzen 2018 fort und blieb natürlich auch nach dem Corona-Crash nicht aus.

h2 Neue Allzeithochs sind klare Kaufsignale!/h2
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Und jetzt schauen Sie bitte mal auf folgenden Chart: