Investing.com | 05.05.2022 06:32
Die Cloud-Software-as-a-Service (SaaS)-Branche hatte einen turbulenten Start ins neue Jahr. So blieben die beiden wichtigsten ETFs auf den Technologiesektor weit hinter den vergleichbaren Renditen des NASDAQ Composite zurück.
Der First Trust Cloud Computing ETF (NASDAQ:SKYY) und der Global X Cloud Computing Fund (NASDAQ:CLOU) sind bis zum jetzigen Zeitpunkt im Jahresvergleich um 26,5 % bzw. 26,2 % gefallen. Das Minus des NASDAQ seit Jahresbeginn beträgt dagegen nur 19,7 %.
Trotz der jüngsten Volatilität möchten wir im folgenden Artikel drei Technologieunternehmen hervorheben, die in letzter Zeit einige Tiefschläge verkraften mussten und dennoch kurz vor der Veröffentlichung ihrer neusten Quartalsberichte eine Überlegung wert sind.
h2 1. Cloudflare/h2Da viele Anleger weiterhin wachstumsstarken Technologieunternehmen mit hohen Bewertungen den Rücken kehren, sind die Aktien von Cloudflare (NYSE:NET) in den letzten Monaten unter starken Verkaufsdruck geraten.
Nach beträchtlichen Zuwächsen von 345 % bzw. 73 % während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 verzeichnete Cloudflare, Anbieter von Websicherheits- und Infrastrukturdiensten, seit Jahresbeginn einen Kursrückgang von etwa 32 %. Ursache hierfür ist die Sorge vor steigenden Zinsen, die einen breit angelegten Ausverkauf im Technologiesektor auslöste.
NET liegt derzeit 59,5 % unter seinem Rekordhoch von 221,64 USD, das im November 2021 erreicht wurde. Am Dienstag schloss der Anteilsschein bei 89,68 USD. Bei der aktuellen Bewertung hat der im kalifornischen San Francisco ansässige Anbieter von Cloud-basierten Netzwerk- und Cybersicherheitsdiensten eine Marktkapitalisierung von 29,1 Mrd. USD.
Cloudflare hat seinen Umsatzrekord im 4. Quartal gebrochen und optimistische Prognosen abgegeben. Am 5. Mai wird das Unternehmen voraussichtlich seine aktuelle Quartalsbilanz nach US-Börsenschluss vorstellen.
Konsensschätzungen gehen davon aus, dass das Unternehmen ein ausgeglichenes Ergebnis je Aktie erzielt, das sich gegenüber einem Verlust von 0,03 USD je Aktie im Vorjahreszeitraum verbessert.
Die Umsatzerwartungen liegen im Jahresvergleich um 49 % höher auf einem Rekordhoch von 205,6 Mio. USD, was die anhaltende Nachfrage nach den Diensten und Lösungen für Websicherheit, Inhaltsbereitstellung und Unternehmensnetzwerke widerspiegelt.
Abgesehen von den Umsatzzahlen werden Investoren die große Kundenzahl von Cloudflare im Auge behalten, um zu sehen, ob das rasante Wachstumstempo aufrechterhalten werden kann. Das Unternehmen gab bekannt, dass die Zahl der Kunden, die jährlich mindestens 100.000 USD ausgeben, im 4. Quartal um 71 % im Jahresvergleich auf 1.416 gestiegen ist.
Wir sind der Meinung, dass die Aktien des einst hochfliegenden Wachstumslieblings angesichts der starken Nachfrage nach seinen Dienstleistungen im aktuellen geopolitischen Umfeld in den kommenden Wochen wieder zulegen dürften.
Daher ist es wenig überraschend, dass 13 der 25 von Investing.com befragten Analysten optimistisch in Bezug auf NET sind und ein Aufwärtspotenzial von 73 % gegenüber den aktuellen Kursen auf 155,19 USD je Aktie sehen.
Nur einer der befragten Analysten gab ein „Sell“-Rating ab.
h2 2. Palantir Technologies/h2Palantir Technologies (NYSE:PLTR) bietet Datenanalysesoftware und -dienste für Regierungsbehörden und große Unternehmen an. Der Big-Data-Anbieter hat in diesem Jahr große Probleme, da das einst hoch angesehene High-Tech-Unternehmen bei den Anlegern in Ungnade gefallen ist.
Die Aktien des in Denver, Colorado, ansässigen Unternehmens haben seit Jahresbeginn 42 % an Wert verloren, nachdem die Bewertungen im aufgeblähten Technologiebereich aggressiv zurückgesetzt wurden.
PLTR – das am 22. Februar auf ein 52-Wochen-Tief von 9,74 USD fiel – ging gestern auf 10,55 USD aus dem Handel, rund 77 % unter seinem Allzeithoch von 45,00 USD aus dem Januar 2021. Die aktuelle Marktkapitalisierung auf diesem Kursniveau liegt bei 21,6 Mrd. USD.
Palantir wird voraussichtlich am 9. Mai seine Quartalsergebnisse vor US-Börseneröffnung vorlegen. Das Unternehmen lieferte im Vorquartal gemischte Ergebnisse bei Gewinn und Umsatz.
Analysten sehen einen Gewinn je Aktie von 0,03 USD, was einem Rückgang von 25 % gegenüber dem Gewinn je Aktie von 0,04 USD im Vorjahreszeitraum entspricht. Der Umsatz soll im Jahresvergleich um etwa 30 % auf ein Allzeithoch von 443,4 Mio. USD steigen.
Die Anleger werden dem Wachstum im Kerngeschäft von Palantir im öffentlichen Sektor, der mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht, große Aufmerksamkeit schenken. Das Segment verzeichnete im 4. Quartal einen Umsatzanstieg von 26 % gegenüber dem Vorjahr auf 239 Mio. USD.
Die kommerziellen Verkäufe in den USA und die Gesamtzahl der kommerziellen Kunden, die im letzten Quartal um 132 % bzw. 71 % gestiegen sind, werden ebenfalls im Fokus stehen. Denn das Big-Data-Unternehmen versucht seinen Kundenstamm zu diversifizieren. Mit 239 Kunden beabsichtigt Palantir in verschiedene andere Sektoren wie das Gesundheitswesen, den Fertigungs- und den Energiebereich zu expandieren.
Unserer Ansicht nach hat der deutliche Einbruch der Palantir-Aktie – deren Marktbewertung um zwei Drittel gesunken ist – angesichts der Aussicht auf ein beschleunigtes Umsatzwachstum aufgrund der starken Nachfrage nach seinen Daten eine überzeugende Kaufgelegenheit für den angeschlagenen Namen geschaffen.
In der Tat ist die PLTR-Aktie laut InvestingPro-Modellen derzeit unterbewertet und könnte in den nächsten 12 Monaten einen Aufwärtstrend von etwa 17 % auf ihren Fair Value von 12,31 USD verzeichnen.
Unity Software (NYSE:U), das eine plattformübergreifende Gaming-Engine zum Erstellen, Betreiben und Monetarisieren von interaktiven Inhalten für Mobiltelefone, Tablets, PCs, Konsolen und Virtual-Reality-Geräte anbietet, hatte einen herausfordernden Start ins neue Jahr hinter sich. Inmitten des Technologieausverkaufs kam auch der aus San Francisco, Kalifornien, stammende Entwickler von Videospieldesign- und Animationssoftware nicht unbeschadet davon.
Die Aktien des Unternehmens stürzten kürzlich auf den niedrigsten Stand seit dem Börsengang im September 2020. Der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um 52,5 % gefallen und blieb damit deutlich hinter dem breiteren Markt zurück.
Die Aktie beendete am Dienstag den Handelstag bei 67,87 USD und lag damit etwa 68 % unter ihrem Allzeithoch von 210,00 USD aus dem November 2021. Bei dem aktuellen Kursniveau springt eine Marktkapitalisierung von 20,1 Mrd. USD heraus.
Der Entwickler von Videospielen und Tools hat im letzten Quartal die Erwartungen an Gewinn und Umsatz deutlich übertroffen. Es ist geplant, die Finanzergebnisse für das 1. Quartal nach Börsenschluss in den USA am 10. Mai vorzulegen.
Der Konsens sieht einen bereinigten Verlust von 0,08 USD je Aktie, was sich gegenüber einem Verlust von 0,10 USD je Aktie im Vorjahreszeitraum verringert. Es wird erwartet, dass der Umsatz im Jahresvergleich um fast 37 % auf einen Rekordwert von 320,7 Mio. USD steigen wird, was zum großen Teil auf die starke Nachfrage nach seiner Plattform für Videospiele und die Erstellung digitaler Inhalte zurückzuführen ist.
Die Marktteilnehmer werden mit Spannung auf die neusten Zahlen von Unity in Bezug auf die Anzahl der Kunden blicken, die mindestens 100.000 USD auf seiner Plattform ausgeben. Diese Schlüsselkennzahl war im letzten Quartal um 33 % auf 1.052 gestiegen.
Neben den wichtigen Bilanzkennzahlen werden sich die Börsianer außerdem auf die Kommentare des Managements von Unity Software zu den Aussichten für die kommenden Monate konzentrieren. Das Technologieunternehmen sagte zuvor, es erwarte, die Gewinnschwelle im Jahr 2023 zu erreichen.
Laut Investing.com liegt das durchschnittliche Kursziel für die Aktie bei rund 139,50 USD, was eine Steigerung von satten 105,5 % gegenüber dem derzeitigen Kursniveau in den nächsten 12 Monaten bedeutet.
Trotz des jüngsten Kursrückgangs glauben wir, dass Unity angesichts seiner Position als eine der weltweit führenden Plattformen für die Erstellung interaktiver Echtzeit-3D-Inhalte immer noch eine gute Wahl für die Zukunft ist.
Das Unternehmen dürfte von seiner wachsenden Teilnahme am aufkommenden Metaversum profitieren, das als die Version des Internets der nächsten Generation angesehen wird.
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