Aktien dank verbesserter Risikostimmung höher, Öl bleibt jedoch unter Druck

 | 27.04.2020 12:16

Die asiatischen Aktien starteten positiv in die Woche, nachdem sie in den USA am Freitag solide geschlossen hatten.

Der Nikkei und TOPIX legten mehr als 2% zu, nachdem die Bank of Japan (BoJ) ihr zweitägiges Meeting auf drei Stunden verkürzt und angekündigt hat, dass sie weiter japanische Staatsanleihen und Schatzwechsel kaufen will, ohne eine Obergrenze festzulegen, und dass sie ihr Jahresziel für Unternehmensanleihen und Commercial Paper auf 20 Bio. Yen anheben wird, um Unternehmen dabei zu helfen, während der pandemiebedingten Konjunkturabkühlung einfache Finanzierungen zu erhalten. Die BoJ hielt ihren Leitzins unverändert bei -0,10%, aber weil die Währungshüter der Meinung sind, dass eine weitere Senkung der Zinsen die Nachfrage nach Krediten nicht erhöhen würde.

Der USDJPY ging auf 107,20 zurück und die Bildung des Todeskreuzes (der gleitende 50-Stundendurchschnitt kreuzt unter dem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt) deutet weitere technische Shorts auf den USDJPY an, bevor das Paar sich mit einer verbesserten Risikofreude wieder erholt.

Die Federal Reserve (Fed) und Europäische Zentralbank (EZB) wird am Mittwoch bzw. Donnerstag ebenfalls ihre jüngsten politischen Entscheidungen verkündigen. Da die europäischen Politiker die Anlegernachfrage hinsichtlich der Steueranreize nicht zu erfüllen scheinen, wird erwartet, dass die EZB Junkanleihen kaufen wird, um Unternehmen in ihrem Kampf gegen die coronavirusbedingte Wirtschaftsrezession zu unterstützen. Die Fed hat vielleicht wenig Spielraum, ihrer All-In-Politik noch etwas hinzuzufügen, auch wenn die Anträge auf Arbeitslosigkeit in der letzten Woche 26 Mio. überschritten haben, da der wirtschaftliche Shutdown die Unternehmen in den Vereinigten Staaten stark belastet.

Die BIP-Zahlen in Europa, Kanada und den USA sollten später diese Woche einen ersten Eindruck über das Ausmass der wirtschaftlichen Schäden geben. Die Anleger vergessen nicht, das die Zahlen im zweiten Quartal weiter fallen können, aber die meisten Industrieländer haben die Geschäfte erst ab Ende Mai eingestellt, und die Aktivität war für den gesamten Monat April fast null, was die jüngsten PMI-Zahlen in die Nähe von einstelligen Werten bringt.

Aber die Anzahl der Covid-19-Fälle zeigt global eine Verbesserung. Da wir uns im rückgehenden Teil der Kurve befinden, verkünden die meisten Industrieländer Pläne, die Wirtschaft ab Mai wieder anlaufen lassen zu wollen.

Ob eine Wiedereröffnung zu einem neuen Anstieg der infizierten Personen führen wird, bleibt abzuwarten. Die gute Nachricht ist, dass dies in China nicht der Fall war – zumindest, wenn man sich auf die Zahlen verlässt, die uns zur Verfügung stehen, und die chinesischen Lebendtiermärkte, auf denen diese Art von von Tieren herbeigeführten Krankheiten üblicherweise auftreten, sind geöffnet. In der Zwischenzeit hat Shanghai ein wochenlanges Online- und Offline-Shopping Festival angekündigt, das kleinen, mittleren und grossen Unternehmen dabei helfen soll, wieder Fuss zu fassen.

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Gehen wir zurück nach Europa und das Vereinigte Königreich: die Aktivität dürfte in diesem Jahr laut Goldman Sachs (NYSE:GS) um 9% bzw. 7,5% fallen. Die Bank warnt davor, dass die Kontraktion ganze 16% betragen könnte, im Einklang mit der Vorhersage von EZB-Präsidentin Lagarde, die von 15% ausgeht, wenn die Wiedereröffnung langsamer geschieht als erwartet.

Aber die Marktstimmung ist am Montag dennoch besser. Die Beta-Währungen sind im Vergleich zum US-Dollar gestiegen, die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen ist auf 0,624 geklettert, während der US-Dollar-Index die 100-Marke nach unten testet.

Gold blieb unter 1730 USD pro Unze begrenzt, da die Anlegerstimmung sich verbessert hat und die Renditen der Staatsanleihen gestiegen sind.

In der Zwischenzeit konnte nichts die Stimmung an den Ölmärkten verbessern. Das WTI-Rohöl ist auf unter 16 USD pro Barrel gefallen, da die Nicht-OPEC-Hersteller laut dem jüngsten EIA-Bericht ihre Produktion im Dezember auf Allzeithochs gehalten hatten.

Das Pfund konnte den Widerstand beim gleitenden 50-Tagesdurchschnitt (1,2420) gegenüber dem Greenback überkommen und stieg auf 1,2445. Das Cable bereitet sich auf einen Anstieg auf die Angebote bei 1,25 vor, da der US-Dollar allgemein schwächer ist. Es ist die 1,25-Schwelle, an der sich die GBP-Bären und -Bullen streiten werden und da im Vereinigten Königreich keine wichtigen Wirtschaftsdaten anstehen, wird die kurzfristige Richtung des Cables wohl von der Dollar-Stärke abhängig sein. Die spekulativen Netto-Positionen sind bei Sterling unverändert, was bedeutet, dass kurzfristige, nicht kommerzielle Anleger keine feste Meinung darüber haben, in welche Richtung das Pfund in den kommenden Wochen gehen wird.

Die spekulativen Long-Positionen im Euro blieben in der letzten Woche fest und begrenzten den Abverkauf des EURUSD unter die 1,08-Marke. Aber feste spekulative Long-Positionen könnten zusammen mit einem begrenzten Anstieg des Euros einen steileren Abverkauf ankündigen, wenn die Risikostimmung sich drehen sollte. Die Einheitswährung wird wohl unter dem Druck eines unklaren Versprechens der europäischen Politiker bleiben, die sich nicht zu einem soliden steuerlichen Rettungsplan einigen konnten. Bei 1,10 zeigt sich Widerstand.

Die europäischen und britischen Aktien dürften jedoch stark positiv in die Woche starten. Der FTSE 100 dürfte jenseits der 5800p-Marke steigen, auch wenn die Ölpreise niedrig sind und Pfund stärker ist.

Auf der Agenda der US-Unternehmen werden grosse Namen diese Woche ihre Ergebnisse für das erste Quartal ankündigen: unter ihnen, Ford, Starbuck, Boeing (NYSE:BA), Amazon (NASDAQ:AMZN), Facebook (NASDAQ:FB), Microsoft Corporation (NASDAQ:MSFT), Apple (NASDAQ:AAPL), Exxon Mobile und Chevron (NYSE:CVX). Mit der Ausnahme von Amazon, Microsoft (NASDAQ:MSFT), Facebook und möglicherweise Apple (einer sehr zeitigen Einführung von Apple TV) dürften die Ergebnisse für das 1. Quartal durch den coronavirusbedingten Shutdown stark gelitten haben. Aber die Marktreaktion auf die Zahlen könnte durchwachsen ausfallen, da die Erwartungen sehr niedrig, die Prognosen zu den Erwartungen recht schwammig und die Anlegerstimmung durchwachsen sind.

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