Andrea Kraus | 14.11.2023 18:48
Jahrelang gibt es bereits einen Streit zwischen Airbnb (NASDAQ:ABNB) und den italienischen Behörden über die Besteuerung von Kurzzeitvermietungen. Nun hat die italienische Finanzpolizei eine beträchtliche Summe von Airbnb wegen Steuervergehen eingezogen. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA, die sich auf die Guardia di Finanza beruft, handelt es sich um 779 Millionen Euro. Die Maßnahme wurde von der Staatsanwaltschaft in Mailand angeordnet.
Den Vorwurf der Behörden zufolge hat Airbnb seit 2017 versäumt, die fällige Steuer von 21 Prozent auf Einnahmen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro von Vermieterinnen und Vermietern einzuziehen. Die eingezogene Summe entspricht genau dieser Steuerschuld. Es wird auch gegen drei Manager von Airbnb ermittelt.
Die Auseinandersetzung zwischen Airbnb und den italienischen Behörden dauert bereits seit einiger Zeit an. Seit 2017 gilt in Italien ein Gesetz, das vorsieht, dass Apartment-Vermittler wie Airbnb 21 Prozent der Vermietungskosten einbehalten und an die Steuerbehörden abführen müssen. Airbnb hatte argumentiert, dass dies dem EU-Prinzip widerspreche, dass Dienste in allen Mitgliedsstaaten angeboten werden dürfen. Trotz dieses Einwands scheiterte Airbnb Ende des letzten Jahres vor dem Europäischen Gerichtshof.
Die Beschlagnahmung hat Airbnb überrascht und enttäuscht. Das Unternehmen gab an, seit Juni Gespräche mit den Behörden geführt zu haben, um die Angelegenheit zu klären. Berichten zufolge plant die politische Führung des Landes auch schärfere Maßnahmen gegen Vermieter auf Airbnb, die ihre fälligen Steuern nicht bezahlen. Premierministerin Giorgia Meloni beabsichtigt außerdem, den Steuersatz von 21 auf 26 Prozent zu erhöhen, was zu erheblichen Mehreinnahmen führen soll. Parallel dazu laufen auch Steuerermittlungen gegen Netflix (NASDAQ:NFLX) und Meta (NASDAQ:META).
Entsteht dadurch ein Schaden an der Aktie?
Zunächst denken wir, dass dieses Vorgehen der italienischen Behörden keine allzu großen Auswirkungen auf die Aktie von Airbnb haben wird. Vielmehr steckt diese Aktie schon seit geraumer Zeit sowieso in einer Korrektur, die aber bald abgeschlossen sein könnte. Vielleicht sogar schon heute!
Wir haben es auf unserer Webseite an unsere Mitglieder damals kommuniziert, dass ein Hoch spätestens bei 154,89$ zu erwarten ist. Der Kurs hat bei exakt 154,99$ ein Hoch ausgebaut und ist dann in den Sinkflug übergegangen. Wir haben unser Ziel um 0,10$ verfehlt. Was aber viel wichtiger ist: Das Hoch und die sich daran anschließende Korrektur ist bereits im Juli 2023 gestartet, also lang vor der Verhandlung mit den italienischen Behörden.
Seitdem befindet sich das Papier in einer Korrektur. Wir sehen nun zwei Möglichkeiten:
Eines dieser beiden Szenarien präferieren wir, und zwar das Erste. Es ist nicht nur ein Spiel mit den Wahrscheinlichkeiten, sondern im Besonderen auch eine Frage des Timings und der richtigen Interpretation von entscheidenden Preislevel, um rechtzeitig Bestätigung für oder Bestätigung gegen eine Bewegung zu identifizieren.
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