Anträge auf Arbeitslosenhilfe historisch schlecht: So handeln Sie jetzt die Arbeitsmarktdaten

 | 03.04.2020 07:34

Die US-Wirtschaft steckt in Schwierigkeiten, und nichts beweist das mehr als die gestrigen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Mehr als 6,6 Millionen Menschen haben in der vergangenen Woche Arbeitslosengeld beantragt. Damit lag die Zahl doppelt so hoch wie erwartet. Es war der schrecklichste Arbeitsmarktbericht aller Zeiten und spiegelt die katastrophale Lage der Wirtschaft wider. Viele Investoren hatten einen schwachen Bericht erwartet, und nur wenige waren von dem rapiden Anstieg der Erstanträge um über 6 Millionen überrascht, dennoch schickte die Headline den USD/JPY nach unten. Andere Währungen, wie der australische und der neuseeländische Dollar, sind allerdings noch stärker gefallen als der Greenback erneut von einer höheren Risikoaversion profitieren konnte. Der Dow Jones Industrial Average steht nach dem gestrigen Auf und Ab im vorbörslichen Handel erneut tiefer. Nichtsdestotrotz reagierte der Markt nur kurzweilig mit stärkeren Abschlägen auf die Erstanträge, was ein Zeichen dafür ist, dass sie keine Überraschung darstellten - es war nur eine Frage der Zeit, bis die Daten den wahren Zustand des Arbeitsmarktes widerspiegeln würden. Zahlen wie diese bringen die US-Wirtschaft an den Rand einer Rezession, zumal die Ausgangsbeschränkungen bis zum 30. April und höchstwahrscheinlich bis weit in den Mai hinein verlängert werden.

Der heutige Arbeitsmarktbericht wird erstmals einen Teil der Auswirkungen von COVID-19 auf den US-Jobmarkt aufzeigen. Ökonomen rechnen lediglich mit einem Rückgang der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 100.000, da der Erhebungszeitraum - wie auch schon der ADP-Bericht - nur bis 12. März reicht. Die erste Ausgangsbeschränkung wurde von Kalifornien erst am 20. März erlassen und wurde in den darauf folgenden Tagen schnell von anderen Bundesstaaten übernommen. Bis Ende März wurden Millionen von US-Unternehmen stillgelegt, die ihre Mitarbeiter aber möglicherweise erst Ende des Monats freigestellt haben. Folglich werden wir das volle Ausmaß des Schadens erst dann sehen, wenn die Revisionen im nächsten Monat veröffentlicht werden, und die Arbeitsmarktzahlen für April werden ziemlich übel ausfallen.

Wie sollten vor diesem Hintergrund die heutigen Arbeitsmarktdaten gehandelt werden?

Zunächst einmal ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass der durchschnittliche Stundenlohn und die Arbeitslosenquote ebenso wichtig sind wie die Lohnlisten. Zusätzlich zu dem vorhergesagten Beschäftigungsrückgang um 100.000 wird erwartet, dass die Arbeitslosenquote von 3,5% auf 3,8% steigt, während sich das durchschnittliche Wachstum der Stundenlöhne von 0,3% auf 0,2% verlangsamen dürfte. Der USD/JPY wird am empfindlichsten auf diese Zahlen reagieren, aber es gibt auch noch andere interessante Möglichkeiten.

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Wenn die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 100.000 oder weniger sinkt und die Arbeitslosenquote auf 3,7% steigt oder niedriger als erwartet ausfällt, wird der US-Dollar wieder zulegen können, aber die Gewinne dürften begrenzt ausfallen, da die Investoren gute Zahlen mit Skepsis betrachten werden. Den USD/JPY an Erholungsbewegungen zu verkaufen, halten wir für die richtige Strategie.

Wenn die Zahl der Beschäftigten um mehr als 100.000 fällt und die Arbeitslosenquote mit schwächeren Stundenlöhnen in die Höhe schießt, sollte der USD/JPY ebenfalls verkauft werden, aber das Ausmaß des Kursrückgangs ist abhängig davon, wie hoch das Stellenminus ist. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht dürfte auch die Crosses nach unten befördern, die den Japanischen Yen (JPY) und den Schweizer Franken (CHF) beinhalten. Unsere bevorzugten Währungspaare sind: EUR/JPY und CAD/JPY.

Eine der schwächsten Währungen ist noch immer der Euro, was angesichts der Auswirkungen des COVID-19 auf die Wirtschaft nicht überraschend ist. Spanien meldete den größten Anstieg der Arbeitslosenzahlen aller Zeiten. Frankreich teilte mit, dass 4 Millionen Arbeitnehmer vorübergehend arbeitslos seien und dass mit jedem weiteren Monat, in dem das Land abgeschottet bleibt, das jährliche Bruttoinlandsprodukt um 3% sinkt. Die morgigen Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone werden höchstwahrscheinlich nach unten revidiert werden. Die Investoren rechnen auch mit schwächeren Einzelhandelsumsätzen und mit einem schwächeren Einkaufsmanagerindex aus Australien im Baugewerbe. Trotz einer starken Erholung der Öl Preise und viel besser als erwartete Handelszahlen hat der Kanadischer Dollar seine Talfahrt gestern fortgesetzt. Die Investoren hoffen auf eine Kooperation der Saudis mit den Russen zur Stabilisierung des Ölmarktes, aber es ist noch unklar, ob es dazu kommen wird.

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