Achten Sie auf diese 3 Signale beim OPEC-Produktionsausschuss-Treffen

 | 22.03.2017 11:48

Am 25.-26. März trifft sich der Überwachungsausschuss des Ölproduktionsabkommens zwischen OPEC und unabhängigen Produzenten in Kuwait. Das Treffen findet vor dem Hintergrund der aktuellen Preisschwankungen und des ersten Absturzes der Ölpreise unter 50 $ pro Barrel in 2017 statt. Die Bewertung des Ausschusses, das von fünf Nationen repräsentiert wird, wird eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung spielen, ob bei dem OPEC-Treffen im Mai eine Verlängerung der Produktionskürzungen für weitere sechs Monate beschlossen werden wird.

Der Ausschuss dürfte höchstwahrscheinlich einen Erfolg der bisherigen Maßnahmen melden: Die Erfüllungsrate innerhalb und außerhalb der OPEC sei gut, könnte aber – vor allem bei den Nicht-OPEC-Staaten – noch erhöht werden. Alles in allem seien alle Parteien optimistisch. Daneben dürfte auch eine Diskussion über eine Verlängerung des Abkommens auf dem Plan stehen. Das Ergebnis wird als Empfehlung an die OPEC abgegeben.

Die Anleger sollten allerdings nicht annehmen, dass der optimistische Ton ein Signal für eine Verlängerung der Produktionskürzungen ist. Diese Entscheidung wird zum großen Teil davon abhängen, welche Pläne Saudi-Arabien hat. Die Entscheidung Saudi-Arabiens wiederum hängt davon ab, ob das Land die Beiträge der übrigen Länder zu den Kürzungen als ausreichend ansieht.

Die Anleger sollten daher berücksichtigen, ob die von den übrigen Produzenten vorgenommenen Kürzungen beträchtlich genug sind. Angaben von Platts zufolge machen es Unterschiede bei der Methodik und der Datenerfassung schwierig, die allgemeinen Erfüllungsraten zu bestimmen. Berücksichtigt man zum Beispiel, welche Länder in die Berechnungen aufgenommen werden, so kann die Erfüllungsrate zwischen 72 und 111 Prozent variieren. (100 Prozent signalisieren hier perfekte Erfüllung, ein höherer Wert würde Produktionskürzungen über das vereinbarte Maß hinaus signalisieren).

Einige Länder, darunter Irak und die VAE haben die vorgegebenen Produktionskürzungen noch nicht vollständig umgesetzt. Bei der Analyse der Kürzungszahlen ist es wichtig, zu berücksichtigen, dass die Vereinbarung Drosselungen von jedem Land vorsah, die im Laufe von sechs Monaten zusammengenommen die vorgegebene Zahl erreichen sollten. Daher bedeutet ein Anstieg in einem Monat nicht zwangsläufig eine Nichterfüllung, deutet aber darauf hin, dass das Land am Ende des Vereinbarungszeitraums möglicherweise nicht die vereinbarte Kürzungsmenge erreichen könnte.

Bei Nicht-OPEC-Länder beträgt die zusätzlichen 161.000 bpd bekannt. Aktuell ist Russland mit über 11 Mio. bpd der größte Ölproduzent der Welt, auch wenn Saudi-Arabien mit gemeldeten 12,5 Mio. bpd die größten Reservekapazitäten hat.

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Im Januar senkten die Saudis als Zeichen ihres guten Willens ihre Produktion um mehr als die vereinbarte Menge. Dies brachte die gesamte Erfüllungsquote von OPEC nach oben und gab den übrigen Ländern etwas Spielraum bei der Implementierung der Einschnitte. Und auch der Ölpreis stieg an. Im Februar allerdings erhöhten die Saudis ihre Produktion – blieben dabei jedoch innerhalb ihrer Quote von 10,011 Mio. bpd. Diese Bekanntgabe trug zum aktuellen Rückgang der Ölpreise bei. Obwohl das Land betont, dass der Überschuss nicht exportiert, sondern zum Auffüllen der Bestände verwendet wird, ist es dennoch ein eindeutiges Signal für die übrigen Produzenten.

Saudi-Arabien hat nicht vor, die Produktionskürzungen allein zu tragen und es scheint offensichtlich, dass es seine Kapazitätsreserven dazu nutzen will, Druck auf die übrigen Produzenten auszuüben. Mit der Reservekapazität als Grundlage kann weitere Überproduktion angedroht werden, was die Ölpreise noch weiter nach unten bringen und den übrigen Förderländern schaden wird. Saudi-Arabien sieht sich in der besten Position, die finanziellen Einbußen überdauern zu können.

In der vergangenen Woche sagte der saudische Ölminister in einem Interview , dass die OPEC bei der Entscheidung über eine Verlängerung der Produktionskürzungen folgende Bedingungen berücksichtigen wird:

  1. Liegen die weltweiten Rohölbestände über dem Fünfjahresdurchschnitt? (Davon kann mit großer Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden.)
  2. Ist der Marktausblick zuversichtlich?
  3. Haben Unternehmen und Anleger Vertrauen in die Gesundheit der Ölindustrie?

Wird die erste Frage mit Ja und die übrigen Fragen mit Nein beantwortet, so würde das auf eine Verlängerung der Vereinbarung hindeuten. Unabhängig davon ermahnte der Ölminister die Förderländer und erinnerte daran, dass Saudi-Arabien nicht den Großteil der Kürzungen allein tragen könnte, während einige der Teilnehmer „die Vorgaben nicht erfüllt haben“. „Saudi-Arabien wird sich nicht von anderen benutzen lassen“. Die Vereinbarung sei für alle Teilnehmer von Vorteil.

Ganz offensichtlich sind die Saudis bereit, eine Verweigerung anzudrohen, um eine Verlängerung der Vereinbarung zu erreichen. Das Land hofft, so die übrigen Produzenten dazu bringen zu können, ihre Vorgaben in den kommenden dreieinhalb Monaten zu erfüllen.

Zu einer Verlängerung der Maßnahmen unter Teilnahme Saudi-Arabiens wird es nur dann kommen, wenn es im Interesse des Landes liegt und wenn die übrigen Staaten mitmachen. Die Saudis haben mehr als deutlich klargemacht, dass sie die Kürzungen nicht allein tragen werden.

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