AB InBev zieht Jahresprognose wegen Corona-Krise zurück

 | 24.03.2020 09:42

h2 Top-Thema/h2

Der weltgrösste Brauereikonzern Anheuser Busch Inbev (NYSE:BUD) hat seine Jahresprognose wegen des zunehmend unsicheren Umfelds nach dem Coronavirus-Ausbruch zurückgezogen. Die Pandemie stelle Gesellschaften, Regierungen und Unternehmen weltweit vor beispiellose Herausforderungen, sagte CEO Carlos Brito. Der Konzern hatte bereits im Februar angekündigt, dass seit Jahresbeginn eine Gewinnbelastung über 170 Millionen US-Dollar verzeichnet zu haben. "Wir leben in aussergewöhnlichen Zeiten", so Brito. AB Inbev (DE:ABI) wollte ursprünglich dieses Jahr das EBITDA um 2 bis 5 Prozent steigern. Den Grossteil wollte der Konzern, zu dem Marken wie Budweiser, Bud Light und Michelob Ultra gehören, in der zweiten Jahreshälfte erwirtschaften. Immer mehr Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen ziehen den Ausblick für dieses Jahr angesichts des unsicheren Umfelds infolge der Pandemie zurück. Derzeit ist nicht vorhersehbar, wann sich die Infektionszahlen verringern.

h2 Aktien Schweiz/h2

Kräftige Verluste hat der Aktienmarkt in der Schweiz am Montag erlitten. Der SMI verlor 5,4 Prozent auf 8.161 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen im Minus. Umgesetzt wurden 135,77 (zuvor: 232,48) Millionen Aktien. Am zweitstärksten sackte die Aktie von Adecco (SIX:ADEN) ab, das Unternehmen ist als Personalvermittler an vorderster Front von der abstürzenden Konjunktur betroffen. Die Titel fielen um weitere 9,4 Prozent und haben sich damit vom Jahreshoch fast halbiert. Noch stärker standen Alcon mit einem Minus von 10,6 Prozent unter Druck. Das Pharmaunternehmen mit Produkten zur Augenheilkunde steht gegenwärtig im Schatten der Pharmakonzerne, die näher an der Corona-Pandemie operieren. Die Analysten von Stephens haben das Kursziel für die Aktie gesenkt. Unter den konjunktursensiblen Werten fielen ABB (SIX:ABBN) um 6,7 Prozent und Lafargeholcim um 6,6 Prozent. Die defensiven Schwergewichte Nestle (SIX:NESN), Novartis (SIX:NOVN) und Roche (SIX:RO) verloren zwischen 4,8 und 6,1 Prozent.

h2 Aktien international/h2
h3 Europa/h3

Mit Verlusten sind die europäischen Börse in die neue Woche gestartet. Die Zahl der Coronavirus-Infizierten war weltweit auf über 350.000 gestiegen, die Zahl der an dem Virus verstorbenen Menschen lag bei über 15.000. Die italienische Regierung hatte das Herunterfahren des öffentlichen Lebens weiter verschärft und die Schliessung aller nicht notwendigen Unternehmen angeordnet. Der DAX verlor 2,1 Prozent auf 8.741 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 2,5 Prozent auf 2.486 Zähler nach unten. Die Welle der Sparmassnahmen bei Unternehmen riss derweil nicht ab. So meldete auch Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (RDS) die Einstellung der Aktienrückkäufe. Ähnliches war bereits von Total (PA:TOTF) zu hören gewesen. "Das dürfte angesichts der Krise von nahezu jedem Unternehmen auch jenseits der Ölbranche kommen", so ein Händler. Damit dürften aber die Gewinnschätzungen zusätzlich unter Druck geraten, die bislang von Rückkäufen künstlich hoch gehalten wurden. RDS gewannen 6,1 Prozent, Total 6 Prozent. MTU stürzten um 15,2 Prozent ab und stellten damit den Tagesverlierer im DAX. Der Triebwerkshersteller will die Produktionsstandorte in München und im polnischen Rzeszow für drei Wochen schliessen. Eine Woche später sollen die Instandhaltungsstandorte in Hannover und Ludwigsfelde folgen

h3 USA/h3

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Auch das Öffnen der Geldschleusen durch die US-Notenbank hat der Wall Street am Montag nicht zu Aufschlägen verholfen. Die Ankündigung der Federal Reserve, praktisch unbegrenzte Anleihekäufe zu tätigen, stützte die Indizes nur ein wenig - die Rezessionssorgen wegen der Coronavirus-Pandemie waren stärker. Damit knüpften die Indizes an ihre miserable Vorwoche an. Nach einem wechselhaften Handel lag der Dow-Jones-Index bei 18.592 Punkten und damit 3 Prozent im Minus. Der S&P-500 sackte um 2,9 Prozent ab, die Nasdaq-Indizes notierten dagegen wenig verändert, gestützt von den festen Halbleiterwerten. Den lediglich 612 Gewinnern standen 2.424 Verlierer gegenüber, unverändert schlossen 27 Aktien. Die Fed will allein in dieser Woche Staatsanleihen für 375 Milliarden US-Dollar kaufen und Hypothekenpapiere für 250 Milliarden. Damit liefert sie das Signal, welches die Politik bislang schuldig geblieben ist. Denn um das geplante gigantische Hilfsprogramm in den USA gegen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Coronakrise ist ein heftiges Tauziehen entbrannt. Bereits den zweiten Tag in Folge wurde das bis zu 2 Billionen Dollar schwere Massnahmenpaket durch den Widerstand der Demokraten im Senat blockiert. Unter den Einzelaktien haussierten Boeing (NYSE:BA) um 11,7 Prozent. Der Flugzeugbauer hat wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie vorübergehend die Dividende gestrichen. Ausserdem wird ein bereits seit vergangenem April ausgesetztes Aktienrückkaufprogramm nicht wieder aufgenommen. Zudem setzt Boeing die Produktion in Seattle aus

h3 Asien/h3

Nach den heftigen Verlusten vom Montag geht es am Dienstag an den meisten Börsen in Ostasien und Australien deutlich nach oben. Anleger reagieren erleichtert auf die Zusicherung der US-Notenbank vom Montag, in unbegrenztem Umfang Anleihen zu kaufen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu lindern. Der Nikkei-225-Index steigt in Tokio zum Handelsschluss um 7,1 Prozent auf 18.092 Punkte. In Seoul rückt der Kospi um 7,1 Prozent vor. An der Börse in Sydney, wo der Handel schon beendet ist, gewann der S&P/ASX-200 4,2 Prozent. Das australische Parlament hatte Wirtschaftsstimuli im Volumen von 84 Milliarden australischen Dollar beschlossen.

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Mit der praktisch unbegrenzten Nachfrage nach US-Staatsanleihen durch die Fed schossen die Notierungen am US-Rentenmarkt in die Höhe. Im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 12,9 Basispunkte auf 0,72 Prozent.

h2 Analysen/h2

IR senkt Fiemann-Ziel auf 50 (74) EUR – Hold
IR erhöht Morphosys (DE:MORG) auf Buy (Hold) – Ziel 119 (130) EUR
IR senkt VW-Ziel auf 108 (166) EUR – Hold

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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