3 Trump-Initiativen jenseits der Steuerreform, die die Märkte bewegen könnten

 | 07.12.2017 12:50

von Jason Martin Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel '3 Trump Initiatives Beyond Tax Reform That Could Move Markets?' am 07.12.2017 auf investing.com.

Während der US-Kongress und das Weiße Haus sich beeilen der Steuerreform noch vor Jahresende den letzten Schliff zu verpassen und am 22. Dezember der US-Administration das Geld ausgehen könnte (die Republikaner im Repräsentantenhaus haben am Montag ein übergangsweises Ausgabengesetz eingebracht, um die Bundesregierung flüssig zu halten und die zunächst auf den 8. Dezember festgelegte Frist für die Reform nach hinten zu verschieben; die Maßnahme soll bis zum Ende der Woche verabschiedet werden), gibt es noch andere Dinge auf dem Schreibtisch von US-Präsident Donald Trump, die obwohl derzeit im Hintergrund, den künftigen Pfad der US-Wirtschaft und damit auch der Aktienmärkte beeinflussen könnten.

1. NAFTA immer noch ungelöst

Das nordamerikanische Freihandelsabkommen (North America Free Trade Agreement NAFTA), das 1994 in Kraft trat, hatte zum Ziel einen nordamerikanischen Markt zu schaffen, in dem Güter zwischen den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko zollfrei gehandelt werden können. Als Bestandteil seiner Präsidentschaftskampagne hatte Trump damit gedroht, sich von dem Abkommen zurückzuziehen, es sei denn es werde "fairer" für die USA gestaltet, da es der amerikanischen Industrie schade und ein 60 Mrd USD großes Handelsdefizit mit Mexiko verursacht habe.

Einer der hauptsächlichen Streitpunkte bei den Verhandlungen war das Bestehen der US-amerikanischen Seite auf Herkunftsregeln in der Automobilindustrie. Die USA wollen die Untergrenze für die Wertschöpfung bei Autos auf 85% aus den NAFTA-Mitgliedsstaaten und 50% aus den USA selbst anheben, während das gegenwärtige Abkommen 62,5% Wertschöpfung in den Mitgliedsstaaten verlangt.

Die US-Autohersteller sind gegen diesen Plan. In einem Treffen am 27. November mit Vizepräsident Mike Pence, baten Manager von Ford (NYSE:F), General Motors (NYSE:GM) und Fiat Chrysler (NYSE:FCAU) darum, die Idee aufzugeben und argumentierten, dass dies den Verkaufspreis von Autos in den USA um Tausende Dollar erhöhen würde.

Davon abgesehen, ein Ende von NAFTA ohne einen Anschlussdeal würde die Rückkehr zu den Regeln der Welthandelsorganisation bedeuten, die Zölle zwischen den drei Ländern zuließen. Es gibt weitere Spekulationen, dass Trumps "Amerika Zuerst" Agenda zu Zollschranken führen könnten, die sogar über den von der WTO erlaubten Grenzwerten lägen, gegen die Kanada und Mexiko dann Strafzölle verhängen würden.

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Ein Report der Bank of Montreal vom 27. November berechnete, dass ein Scheitern der Neuverhandlungen zu einem um einen 1 prozentigen Rückgang verkraften müsste.

Der Report wies zudem darauf hin, dass die vom Scheitern eines Deals am stärksten betroffene US-Industrie der Automobilbau wäre, gefolgt von der Textilindustrie, bei der Kanada und Mexiko für 15% der Umsätze der US-Hersteller aufkommen.

Nachdem die Verhandlungen im November keinerlei Fortschritte brachten, finden am 11. Dezember in Washington sogenannte Zwischengespräche statt. Deren Ergebnisse sollen den Chefunterhändlern übermittelt werden, bevor diese sich vom 23. bis 28 Januar im kanadischen Montreal treffen.

h2 2. Infrastrukturprogramme in Höhe von 1 Billion Dollar in Kürze/h2

Die Infrastruktur war Teil von Trumps Plänen seit seinem ersten Tag im Amt und seine Wahl löste sofort ein Kursfeuerwerk bei Bau- und Materialfirmen aus, so unter anderem United States Steel (NYSE:X), Vulcan Materials (NYSE:VMC), Fluor (NYSE:FLR), AECOM (NYSE:ACM), Chicago Bridge & Iron (NYSE:CBI), Jacobs Engineering (NYSE:JEC), und Martin Marietta Materials (NYSE:MLM)—da der Sektor sich neue Bauprojekte und Mittel erhofft.