Investing.com | 16.05.2022 06:47
Nachdem die Geschäftsergebnisse der meisten Großunternehmen bereits veröffentlicht wurden, konzentrieren sich die Marktteilnehmer in dieser Woche vor allem auf die Einzelhändler und deren Prognosen für die zweite Jahreshälfte vor dem Hintergrund des inflationären Umfelds und der fortdauernden Störungen in der Lieferkette.
Außerdem richten die Marktteilnehmer ihr Augenmerk auf den aktuellen Arbeitskräftemangel und dessen Auswirkungen auf die Einzelhandelsumsätze sowie auf die Preisentwicklung. Die US-Verbraucherpreise zogen im April stärker an als prognostiziert, was ein Indiz dafür ist, dass die Teuerung noch länger auf hohem Niveau verweilen dürfte. Die Inflation, die sich auf dem höchsten Stand seit vier Jahrzehnten befindet, könnte die US-Notenbank zu weiteren aggressiven Zinserhöhungen bewegen.
Aufgrund des sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds verbuchte der S&P 500 in der vergangenen Woche trotz seiner Erholung zum Handelsschluss am Freitag die sechste Verlustwoche hintereinander - die längste Verlustserie seit Juni 2011.
Nachstehend folgt eine kurze Auflistung von drei Aktien, die nach der Veröffentlichung ihrer jeweiligen Quartalszahlen in dieser Woche größere Bewegung sehen könnten:
h2 1. Walmart/h2Amerikas größter Einzelhändler, Walmart (NYSE:WMT), veröffentlicht seine Geschäftszahlen zum ersten Quartal 2023 am Dienstag, den 17. Mai, vor US-Börseneröffnung. Die Analysten erwarten ein EPS von 1,47 Dollar bei einem Umsatz von 138,83 Milliarden Dollar.
Die vergleichbaren Umsätze in den US-amerikanischen Walmart-Filialen sollen im laufenden Geschäftsjahr, das Anfang 2023 endet, um "etwas mehr als 3 %" ohne Berücksichtigung der Kraftstofferlöse steigen, teilte der Einzelhändler im Februar mit.
Die Einzelhändler in den USA sehen sich knappen Transportkapazitäten, höheren Löhnen und steigenden Treibstoffkosten gegenüber. Doch die hochschießende Inflation könnte sich für Walmart sogar als positiv erweisen. Denn der Einzelhändler fährt regelmäßig Rabattaktionen. Das könnte noch mehr Kunden aus allen Einkommensschichten anlocken, die an den Niedrigpreisen des Unternehmens interessiert sind.
h2 2. Home Depot/h2Der Baumarktriese Home Depot (NYSE:HD) legt ebenfalls am Dienstag vor US-Börseneröffnung seine Ergebnisse zum ersten Quartal vor. Analysten erwarten einen Gewinn von 3,68 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 36,57 Milliarden Dollar.
Zwar waren die Umsätze der Baumarktkette bis zum Jahresende robust, doch gab es klare Anzeichen dafür, dass die Kundengeschäfte zurückgingen und die Kosten stiegen. Diese Widrigkeiten haben sich bereits auf die Bruttomarge ausgewirkt, die ein wichtiger Gradmesser für die Rentabilität des Unternehmens ist. Die Home Depot-Aktie schloss am Freitag bei 296,03 Dollar. In diesem Jahr ist sie bereits um 28 % gefallen.
Neben dem Ausblick auf das Jahr 2022 erklärte HD im Februar, dass das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis in diesem Jahr "leicht positiv" ausfallen dürfte. Im Vorjahr, das am 30. Januar endete, war ein Plus von 11 % zu verzeichnen. Der Gewinn je Aktie wird nach Bereinigung um einige Posten voraussichtlich um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigen, nach einem Anstieg um 30 % im letzten Jahr.
h2 3. Cisco Systems/h2Cisco Systems (NASDAQ:CSCO) legt am Mittwoch, den 18. Mai nach US-Börsenschluss seine Zahlen zum dritten Geschäftsquartal 2022 vor. Der in San Jose ansässige Netzwerkgigant wird voraussichtlich einen Gewinn von 0,86 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 13,34 Milliarden Dollar ausweisen, so die Konsensschätzung der Analysten.
Unter Chief Executive Officer Chuck Robbins verwandelt sich das Traditionsunternehmen aus dem Silicon Valley mehr und mehr zu einem Provider von Netzwerkdiensten, die über das Internet bereitgestellt werden, sowie zu einem Verkäufer von Software. Wie das Unternehmen im September gegenüber Analysten erklärte, sollen die Erträge aus dem Abo-Geschäft bis zum Jahr 2025 50 % der Gesamteinnahmen erreichen. Die Cisco-Aktie beendete den Handel am Freitag auf 49,56 Dollar und hat damit in diesem Jahr bisher rund 20 % an Wert verloren.
Im Februar teilte Robbins den Aktionären mit, das Unternehmen erlebe in allen Geschäftsbereichen eine starke Nachfrage für seine Geräte, insbesondere aufgrund von Unternehmen, die ihre Infrastruktur aufrüsten wollen.
Das Unternehmen erhält zwar viele Aufträge, kann diese aber aufgrund des Komponentenmangels nicht erfüllen - ein Problem, das die gesamte Wirtschaft betrifft.
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