3 Faktoren: Worauf es am Ölmarkt 2019 wirklich ankommt

 | 10.01.2019 11:30

In dieser Woche gab es drei wichtige Entwicklungen am Ölmarkt. Sie sollten die Preise auf lange, mittlere und kurze Sicht beeinflussen.h2 1. Saudische Ölreserven/h2

Saudi-Arabien offizielle Ergebnis eines unabhängigen Audits seiner Ölreserven. Der Erdölberatung DeGolyer and MacNoughton nach, hat das Königreich Reserven von 263,1 Mrd Fass (diese Zahl berücksichtigt nicht den saudischen Anteil am Öl in der neutralen Zone, die es sich mit Kuwait teilt).

Die Veröffentlichung dieser Information ist bedeutsam aus zwei Gründen. Zum einen zeigt sie die Skepsis über die selbstberichteten Ölreserven Saudi-Arabiens als unbegründet. Klar ist, Saudi-Arabien hat die Öffentlichkeit nicht bezüglich der Größe und Erschließbarkeit seines Öls hinter Licht geführt.

Zweitens hat Saudi-Arabien beschlossen, diese Information vor einer geplanten Ausgabe von Anleihen im zweiten Quartal des Jahres durch Aramco zu veröffentlichen. Die Emission soll Geld für Aramcos geplante Übernahme des saudischen Petrochemiegiganten Sabic (SE:2010) in die Kasse bringen. Dem saudischen Ölminister Khalid al-Falih zufolge, wird der Anleiheverkauf mit der Herausgabe einiger Bilanzdaten von Aramco einhergehen. Es scheint klar zu sein, dass die Veröffentlichung der offiziellen Reserven zu diesem Zeitpunkt das Ziel hat, Aramco bei seiner Anleiheemission unter die Arme zu greifen.

h2 2. Iranische Ölexporte/h2

Vorläufige Daten vom Dezember 2018 zeigen, dass die Exporte des Irans in einem Bereich liegen, wie er den Befreiungen von den Ölsanktionen (Significant Reduction Exemptions, SREs) der Vereinigten Staaten nach, zu erwarten war. Wenn es überhaupt, dann lagen die iranischen Exporte im Dezember leicht unter dem, was zu erwarten war. 950.000 Fass am Tag ist die Menge, die dem neuen US-Sanktionsregime von acht Ländern gekauft werden kann.

In dieser Zahl sind Griechenland, Italien und Taiwan nicht berücksichtigt, da diese ihre SREs nicht öffentlich machten. Daten von TankerTrackers.com nach, exportierte der Iran im Dezember insgesamt fast 942.000 Fass am Tag, was unter der erlaubten Menge liegt. Das bekannte Exportvolumen nach Indie, China und die Türkei lag unter den jeweiligen SRE-Quoten. Allerdings befinden sich 370.000 Fass am Tag immer noch im Transit, ohne dass das Lieferziel klar wäre.

Händler sollten damit rechnen, dass die iranischen Exporte unter den SREs zunehmen werden, als die Länder mit den Sondergenehmigungen die logistischen Hürden aus dem Weg räumen, die mit der Wiederaufnahme von Käufen iranischen Öls verbunden sind und die Finanzrestriktionen passieren, die die USA eingeführt haben. So hat Indien jüngst mitgeteilt es habe begonnen den Iran für sein Öl ausschließlich in Rupien zu bezahlen (zuvor hatte es eine Kombination aus Rupien und Euros genommen). Der Iran wird die Rupien benutzen können, um indische Produkte zu kaufen, wie es unter dem SRE-Regime erlaubt ist.

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Natürlich, gerade als diese Verfahren ins Laufen kommen, werden die SREs einer Neubewertung durch die USA unterzogen werden, im Rahmen derer im April entschieden werden könnte, sie komplett abzuschaffen.

h2 3. Zusätzliche saudische Produktionssenkungen?/h2

Die Ölpreise sind nach ihrem Einbruch vom Dezember wieder am Steigen.