Investing.com | 16.12.2018 06:58
Trotz einiger positiver Zeichen von der US-Konjunkturfront, ging der Ausverkauf am Aktienmarkt letzte Woche weiter. Am Freitag testete der S&P 500 seine Tiefststände vom Februar und gab seine Gewinne wieder auf, die er zuvor in der Woche gemacht hatte. Und auch der Dow war auf Talfahrt und verlor fast 500 Punkte.
Es scheint als könne nichts die Investoren davon überzeugen, in diesem Dezember Aktien zu kaufen, es sei denn es gibt positive Entwicklungen in den amerikanisch-chinesischen Handelsbeziehungen. Die schweren Verluste, die im Oktober einsetzen, haben alle großen Indizes in die Korrekturzone geschickt.
Es gibt keine Anzeichen, dass sich in der kommenden Woche etwas an der Risikoaversion ändern wird. In der Tat werden die Investoren es wahrscheinlich vermeiden, vor den Feiertagen am Jahresende Long-Positionen aufzumachen.
Allerdings könnten für einzelne Aktien spezifische Fundamentaldaten dennoch deren Bewertungen beeinflussen. Hier sind drei US-Großkonzerne, bei denen es in dieser Woche zu erheblicher Bewegung kommen könnte.
h2 1. Johnson & Johnson/h2Freitag war ein schlechter Tag für die Aktionäre des globalen Gesundheitsgiganten Johnson & Johnson (NYSE:JNJ). Die Aktie brach um mehr als 10% ein, nachdem ein Report von Reuters gesagt hatte, dass das Unternehmen jahrzehntelang wusste, dass manchmal Asbest in seinem Babypuder war.
Im Juli hatte eine Jury das Unternehmen dazu verurteilt, 4,69 Mrd USD an Frauen auszuzahlen, die behaupteten, dass Asbest in den Produkten bei ihnen Eierstockkrebs auslöste. Die Tatsache, dass dies dem Unternehmen nichts Neues war, könnte die Haftung des Unternehmens erhöhen, sollten weitere Verfahren gegen den Konzern vor Gericht gehen.
Diese Entwicklung ist definitiv negativ für die J&J Aktie, die am Freitag zu 133 USD aus dem Handel ging. Dennoch, dem Wells Fargo Analysten Lawrence Biegelsen nach, dürften die Kosten des Pharmaherstellers selbst bei einer Verdopplung der Zahl der zur Zeit bekannten Fälle 'nur' 6,5 Mrd USD erreichen.
Wir glauben daher, dass die Reaktion des Marktes überzogen war und die Aktie in dieser Woche einige ihrer Verluste wieder aufholen könnte. Nach einem derart starken Ausverkauf an einem einzigen Tag, scheint die J&J Aktie jetzt unterbewertet, was Langzeitinvestoren einen attraktiven Einstiegskurs bietet, um sich der grundsoliden Dividende zu erfreuen.
h2 2. Micron Technologies/h2Chiphersteller Micron Technologies (NASDAQ:MU) wird am Dienstag, dem 18. Dezember, nach Börsenschluss sein Ergebnis vom ersten Geschäftsquartal 2019 präsentieren. Analysten rechnen mit einem GpA von 2,94 USD auf einen Umsatz von 8,02 Mrd USD.
Eine Vielzahl von Widrigkeiten sind gleichzeitig auf das Unternehmen niedergegangen, wie die generelle Nachfrageschwäche für die Produkte von Chipherstellern; der amerikanisch-chinesische Handelskrieg und spezielle bei Micron, Ermittlungen der chinesischen Behörden, die einem neuen Report der Financial Times nach, ”massive Beweise” für Wettbewerbsverstöße von Micron und eine Reihe anderer Unternehmen gefunden hätten.
Microns neuester Geschäftsbericht und Analystenkonferenz wird weitere Einsichten in die sich vertiefenden Probleme des Sektors liefern und den Ausblick auf das kommende Jahr. Die Micron Aktie lag zu Handelsende am Freitag auf 34,20 USD und hat damit etwa die Hälfte ihres Wertes verloren, seit sie im Mai ein Hoch von knapp unter 64 USD erreicht hatte.
h2 3. Nike/h2Der Sportartikelriese Nike (NYSE:NKE) wird am Donnerstag, dem 20. Dezember, nach Handelsschluss seine Zahlen zum zweiten Firmenquartal 2019 veröffentlichen. Analysten erwarten einen GpA von 0,46 USD auf 9,17 Mrd USD an Umsatz.
Nike hat in diesem Jahr eine bedeutende Erholung hingelegt. Die Anteile—die den Handel am Freitag zu 72,53 USD beendeten—erreichten im September ein Allzeithoch von über 86 USD, als das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Oregon in Nordamerika sein Umsatzwachstum neu beleben konnte. Nach drei Quartalen, in denen die US-Umsätze geschrumpft waren, sind die Konsumenten zurück in die Einkaufsmeilen gekommen, ermutigt von einer starken Konjunktur, Steuersenkungen und steigenden Löhnen.
Diese Erholung auf dem Heimatmarkt kommt, während Nike gleichzeitig im Ausland eine potente Marke geblieben ist, wo das Unternehmen mehr als die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet. Aber die nachlassende Konjunktur in China verbunden mit Sorgen über das Wachstum im Rest der Welt haben begonnen dieses solide Dividendenpapier zu belasten, das seit September 16% an Wert verloren hat.
Sein neuer Ergebnisreport wird sehr wichtig werden. Er sollte den Investoren zeigen, dass das starke Wachstum der Brutto- und Nettoerlöse trotz der andauernden Handelskonflikte intakt geblieben ist.
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