2015 - Das Jahr der platzenden Blasen?

 | 02.03.2015 15:21

Im Vergleich zur Situation vor einer Woche gibt es geopolitisch leichte Fortschritte. An die vereinbarte Waffenruhe in der Ukraine hält man sich offenbar inzwischen weitestgehend und Griechenland scheint tatsächlich mehr Zeit zu erhalten.h3 /h3 h3 Griechenland erhält vier Monate Zeit/h3

Die Finanzminister der Eurozone haben Griechenlands Reformvorschläge akzeptiert und diese zur Abstimmung an die verschiedenen Parlamente der einzelnen Länder der Eurozone weitergeleitet. Im Bundestag stimmte am Freitag trotz Kritik vor allem aus den Reihen von CDU und CSU bereits eine große Mehrheit dafür, dass Griechenland vier Monate Zeit erhält.

Untermauert das schuldengeplagte Land seine Zusagen bis April mit konkreten Zahlen, sollen weitere Milliarden aus dem laufenden bzw. nun verlängerten Hilfsprogramm überwiesen werden. Liefert Athen hingegen keine Beweise für seinen Reformwillen, dann wird laut Bundesfinanzminister Schäuble nichts mehr ausbezahlt.

h3 /h3 h3 Neue Regierung spielt mit dem Vertrauen der Geldgeber/h3

Letzteres erscheint durchaus wahrscheinlich. Denn bereits kurz nach der Einigung auf weitere Rettungshilfen kündigte der griechische Energieminister Panagiotis Lafazanis an, laufende Privatisierungen im Strombereich zu stoppen. Dabei hatte die Regierung zuvor den europäischen Geldgebern zugesagt, dass keine laufenden Verkaufsvorhaben öffentlicher Firmen ausgesetzt werden.

Zudem brachte der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis am Mittwoch im Rundfunk erneut einen Schuldenschnitt ins Gespräch. „Ich spreche über Umschuldungen, die unsere Schuldenlast deutlich senken“, soll Varoufakis gesagt haben. Daraufhin konterte Schäuble im SWR, das südeuropäische Euro-Land müsse die Zusagen des laufenden Hilfsprogramms einhalten. „Erst wenn sie es voll erfüllt haben, wird bezahlt“, sagte er. „Es wird kein Euro vorher bezahlt.“

h3 /h3 h3 Griechenland wird noch deutlich mehr Geld brauchen/h3

Griechenland spielt mit dem Vertrauen der Geldgeber. Ob die verbalen Fehltritte Absicht sind oder lediglich diplomatisches Ungeschick der Politik-Neulinge, ist unklar. Klar ist für mich hingegen, dass Griechenland noch deutlich mehr Geld brauchen wird, als die bisher bereits verlorenen Milliarden. Auch nicht wenige Experten erwarten inzwischen ein drittes Hilfsprogramm, das bereits ab Juli nötig werden könnte und einen Umfang von mindestens 20 Milliarden Euro haben müsse.

h3 /h3 h3 Das dicke Ende kommt erst noch/h3

Machen wir uns nichts vor – Griechenland ist nur die Spitze des (Schulden-)Eisbergs. Das dicke Ende kommt erst noch, auch wenn es mit genügend Liquidität wohl noch einige Monate oder gar Jahre hinausgezögert werden kann.

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Bislang war es vielfach schon so, dass auf einen durch (immer expansivere) Geldpolitik künstlich herbeigeführten Aufschwung ein (immer größerer) Crash folgte. Die Länge der Zyklen nahm dabei tendenziell ab. (Wir leben nun mal in einer immer schnelllebigeren Zeit.)