Tezcan Gecgil/Investing.com | 14.07.2022 09:18
Die Wall Street ist über die jüngsten Verbraucherpreisdaten besorgt, die am 13. Juli veröffentlicht wurden und einen Anstieg der Inflation um 9,1 % im Jahresvergleich belegen. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass der Anstieg auf breiter Basis erfolgte, wobei die Indizes für Benzin, Wohnen und Nahrungsmittel den größten Anteil an der Teuerung hatten.
Die Leser werden sich vielleicht daran erinnern, dass der im Mai gemessene Wert von 8,6 % der größte Anstieg seit mehr als 40 Jahren war. Mittlerweile sind sich die meisten Analysten einig, dass die Federal Reserve ihre aggressiven Zinserhöhungen für den Rest des Jahres fortsetzen wird.
Derweilen bereiten sich die Anleger auf die bevorstehenden Bekanntgaben der Ergebnisse börsennotierter Unternehmen vor. Trotz des Abverkaufs sind die Gewinnerwartungen an der Wall Street durchweg stabil geblieben.
Large und Mid Caps wird in der Berichtssaison die meiste Aufmerksamkeit zuteil. Erfahrene Anleger beobachten jedoch auch Small-Cap-Unternehmen (Kapitalisierung zwischen 300 Mio. und 2 Mrd. USD). Viele dieser Aktien sind deutlich gefallen und beginnen, längerfristig Wert zu versprechen.
So sind beispielsweise die Indizes Russell 2000 und S&P 600 Small Cap seit Januar um rund 25 % eingebrochen. Im Vergleich dazu sind der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average im bisherigen Jahresverlauf um 22 % bzw. 16 % zurückgegangen.
Chuck Royce, Portfoliomanager bei Royce Investment Partners, und Francis Gannon, der dort als Co-CIO fungiert, sehen in Small-Cap-Aktien einen langfristigen Wert. Ihr Kommentar zu diesem Segment:
"Small Caps wiesen in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt einen Aufschlag von 3 % gegenüber Large Caps auf. Ende Juni waren Small Caps jedoch mit einem Discount von 20 % bewertet, das ist der niedrigste relative Wert im Vergleich zu Large Caps seit mehr als 20 Jahren."
Wir sind weiterhin zuversichtlich, was die Entwicklung von Small Caps in den kommenden Monaten betrifft. In Anbetracht ihres Risiko-Rendite-Profils schneiden die meisten Small Caps in Phasen fallender Kurse schlechter ab als der breite Markt. Wenn sich das Blatt dann wieder zum Guten wendet, steigen sie meist auch schneller.
Eine der besten Möglichkeiten, von einer solchen Entwicklung zu profitieren, ist der Kauf eines börsengehandelten Fonds (ETF), der ein breites Engagement in Small-Cap-Aktien bietet, wenn die Kurse fallen. Daher stellen wir Ihnen im heutigen Artikel stellen zwei ETFs aus dieser Kategorie vor. Es ist jedoch zu beachten, dass viele Small-Cap-ETFs auch Mid-Cap-Aktien enthalten.
h2 1. Avantis U.S. Small Cap Value ETF/h2Der Avantis® U.S. Small Cap Value ETF (NYSE:AVUV) ist ein aktiv verwalteter Fonds, der in US-amerikanische Small Caps investiert, die zu niedrigen Bewertungen und mit relativ hohen Rentabilitätskennzahlen gehandelt werden. Der Fonds wurde im September 2019 aufgelegt.
Quelle: Investing.com
Der AVUV, der den Russell 2000 Value Index nachbildet, legt derzeit in 652 Aktien an. Den größten Anteil stellen mit 30 % Finanztitel (NYSE:XLF) dar. Es folgen Industriewerte (NYSE:XLI) (16 %), Energie (15 %), zyklische Konsumgüter (15 %) und Grundstoffe (NYSE:XLB) (7 %).
Auf die Top-10-Aktien des Portfolios entfallen ca. 7,5 % des Nettovermögens in Höhe von 2,2 Mrd. USD. Zu den wichtigsten Titeln auf der Liste gehören der Tankstellenbetreiber Murphy USA (NYSE:MUSA), die intermodale Container-Leasinggruppe Triton International (NYSE:TRTN), der Geflügelproduzent und -verarbeiter Sanderson Farms (NASDAQ:SAFM), das Logistikunternehmen Ryder System (NYSE:R) und der Anbieter von Baulösungen Louisiana-Pacific (NYSE:LPX).
Der AVUV erreichte im Juli 2021 ein Allzeithoch. Der ETF ist jedoch in diesem Jahr bisher um mehr als 15 % gefallen und erreichte am 6. Juli ein 52-Wochen-Tief. Uns gefällt die Vielseitigkeit des Fonds, und wir sind der Meinung, dass langfristige Anleger auf den aktuellen Niveaus Wert finden können.
h2 2. Pacer U.S. Small Cap Cash Cows 100 ETF/h2Die Wall Street liebt Unternehmen mit stabilem und hohem Cashflow. Analysten sind sich einig, dass der Cashflow noch relevanter wird, wenn die Zinsen steigen und sich das Wachstum verlangsamt. Es ist verständlich, dass Unternehmen mit einem hohen freien Cashflow steigende Kosten auffangen und Marktabschwünge überstehen können.
Der Pacer U.S. Small Cap Cash Cows 100 ETF (NYSE:CALF) investiert in die 100 Unternehmen aus dem S&P SmallCap 600 Index mit den höchsten Free-Cashflow-Renditen.
Quelle: Investing.com
Der CALF wurde im Juni 2017 aufgelegt. Das verwaltete Nettovermögen des ETF beläuft sich auf 1,67 Mio. USD. Mehr als 40 % des Fonds sind im Sektor der zyklischen Konsumgüter investiert. An zweiter Stelle folgen die Bereiche Industrie (18,6 %), Informationstechnologie (10,3 %), Grundstoffe (7,6 %) und Gesundheitswesen (7,5 %). Etwa ein Fünftel des Portfolios ist in den wichtigsten 10 Aktien investiert.
Zu den größten Beteiligungen gehören das Immunologieunternehmen Vir Biotechnology (NASDAQ:VIR), das sich in der Phase der kommerziellen Umsetzung seiner Produkte befindet, der Spezialist für Personalvermittlung im Gesundheitswesen AMN Healthcare Services (NYSE:AMN), Fulgent Genetics (NASDAQ:FLGT), ein Anbieter von Gentests, der Sport- und Freizeitartikelhändler Academy Sports Outdoors (NASDAQ:ASO) und die Unternehmensberatungsgruppe Korn Ferry (NYSE:KFY).
Der CALF ist seit Januar um 20,1 % gesunken und erreichte am 5. Juli ein 52-Wochen-Tief. Dieser Fonds ist besonders für Anleger interessant, die bei ihrer Geldanlage großen Wert auf den Cashflow legen.
Offenlegung: Tezcan Gecgil, Ph.D., hält keine Positionen in den in diesem Artikel genannten Wertpapieren.
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