Investing.com | 27.10.2021 07:29
Ende Oktober herrscht für gewöhnlich Hochbetrieb am Markt. Es beginnt die Berichtssaison, und das bedeutet in der Regel eine erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten.
In den kommenden Tagen erhalten die Anleger Einblick in die Quartalsberichte zahlreicher Wall Street-Schwergewichte, darunter Amazon (NASDAQ:AMZN), Apple (NASDAQ:AAPL), Boeing (NYSE:BA), eBay (NASDAQ:EBAY) und McDonald's (NYSE:MCD).
Gleichzeitig behalten Händler den CBOE Volatility Index im Auge, den Referenzindex für die Volatilität an den US-Börsen. Der VIX basiert auf dem S&P 500 Index und spiegelt die Erwartung der Händler für die Volatilität der nächsten 30 Tage wieder, wie sie durch die Preise von S&P-Optionen impliziert wird.
Der VIX steht aktuell knapp unter 15,8. Vor einem Monat lag er noch weit über 25. Zum Vergleich: Im März 2020, in den frühen Tagen der Pandemie, war der VIX auf über 85 gestiegen.
Die Anleger betrachten den Index als nützlichen Gradmesser für die Marktstimmung, denn sobald der VIX ansteigt, geht es in der Regel für den S&P 500 bergab. Allerdings ist es alles andere als einfach, die nächste Bewegung am Aktienmarkt und damit auch des CBOE Volatility Index vorherzusagen.
Wer glaubt, dass wir vor einem Anstieg der Volatilität an den Aktienmärkten stehen, sollte sich mit so genannten Low Volatility-ETFs beschäftigen. Heute stellen wir zwei solcher Fonds vor, die auch in den kommenden Quartalen weiter Kapitalzuflüsse verzeichnen könnten.
h2 1. SPDR SSGA US Large Cap Low Volatility Index ETF/h2Der SPDR® SSGA US Large Cap Low Volatility Index ETF (NYSE:LGLV) investiert in US-Aktien mit geringer Volatilität. Der Fonds kam im Februar 2013 an die Börse.
Der LGLV-ETF bildet mit 138 Positionen den SSGA US Large Cap Low Volatility Index ab. Die wichtigsten 10 Positionen machen etwa 15% des Nettovermögens aus, das sich auf 449,4 Millionen US-Dollar beläuft. Es handelt sich also um keinen kopflastigen Fonds, so dass selbst heftige Kursschwankungen einzelner Aktien nur begrenzte Auswirkungen auf die Anteile des Fonds haben. Unter den Teilsektoren steht die Industrie mit 17,36% an der Spitze der Beteiligungsliste, dahinter folgen die Bereiche Finanzen (16,52%), Informationstechnologie (13,89%) und Immobilien (12,15%).
Zu den wichtigsten Beteiligungen zählen die US-Immobilienfonds (real estate investment trusts, REITs) American Tower (NYSE:AMT), Public Storage (NYSE:PSA), Crown Castle International (NYSE:CCI) und Prologis (NYSE:PLD), die Anbieter von Umweltdienstleistungen Republic Services (NYSE:RSG) und Waste Management (NYSE:WM), sowie der Stromerzeuger Dominion Energy (NYSE:D).
Der Fonds erzielte in den letzten 12 Monaten 27,8% und in 2021 19,2% Rendite. Der LGLV erreichte in den letzten Tagen zudem ein Rekordhoch. Die Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnisse betragen 25,95 und 4,05. Interessierte Anleger sollten vor einem Einstieg einen Dip in Richtung 140 Dollar abwarten.
h2 2. Invesco S&P MidCap Low Volatility ETF/h2Der Invesco S&P MidCap Low Volatility ETF (NYSE:XMLV) investiert in 81 Aktien mittelgroßer US-Unternehmen aus dem S&P MidCap 400 Index, die in den letzten 12 Monaten die niedrigste realisierte Volatilität aufwiesen. Der Index und der Fonds werden vierteljährlich neu gewichtet.
Der XMLV-ETF, der im Februar 2013 an die Börse kam, verwaltet netto rund 1,42 Milliarden US-Dollar. Die wichtigsten 10 Aktien machen rund 15% des Fondsvermögens aus. Industriewerte haben mit 21,62% die stärkste Gewichtung. Danach folgen Immobilienfirmen (18,92%), Versorgungsunternehmen (13,89%) und Grundstoffhersteller (11,70%).
Zu den wichtigsten Positionen im Fonds gehören der Hersteller von Fertigbackwaren Flowers Foods (NYSE:FLO), der Immobilienfonds First Industrial Realty Trust (NYSE:FR), der Finanzdatenanbieter FactSet Research Systems (NYSE:FDS), die IT-Gruppe CACI International (NYSE:CACI), die sich auf Regierungsaufträge und den Verteidigungssektor konzentriert, sowie der Spezialchemiekonzern RPM International (NYSE:RPM), der für seine Lacke und Dichtstoffe bekannt ist.
XMLV ist in den vergangenen 12 Monaten um 26,8% und seit Jahresbeginn um 15,5% gestiegen. Anfang September erreichte er ein Allzeithoch. KGV und KBV liegen bei 21,74 bzw. 2,78. Langfristig orientierte Anleger könnten nach einem möglichen Rückgang auf ein Niveau um 53 US-Dollar einen besseren Einstiegspunkt finden.
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