2 Gründe, warum der Euro trotz des Maßnahmenpakets der EZB gestiegen ist

 | 12.09.2019 19:48

Die Europäische Zentralbank hat am Donnerstag ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen, um die Konjunktur- und Inflationsschwäche im Euro-Raum zu bekämpfen. Der Euro geriet zunächst deutlich unter Druck, erholte sich aber im Anschluss daran wieder und stieg sogar über die Marke von 1,10 Dollar zurück.

h2 Das hat die EZB beschlossen/h2

Die europäischen Währungshüter haben den Einlagenzins um 10 Basispunkte auf -0,50 Prozent gesenkt. Zudem staffeln sie die Zinsen, um die Negativeffekte auf die Profitabilität der Banken zu mildern. Die Forward Guidance wurde dahingehend verändert, dass keine Zeitangabe für eine Zinserhöhung gemacht wurde. Die Zinsen werden auf dem aktuellen oder einem niedrigen Niveau bleiben, bis die EZB überzeugt ist, dass die Inflation im Einklang mit dem Ziel ist. Der Knaller war jedoch, dass sie das Kaufprogramm (APP) wieder anschmiss. Ab November sollen so monatlich 20 Milliarden Euro gekauft werden - das Ende des Programms bleibt offen.

h2 Deshalb ist der Euro gestiegen/h2

Der Euro war zunächst spürbar unter Druck geraten. Viele hatten schon mit einem Rutsch unter die Marke von 1,09 Dollar gerechnet. Allerdings kam es am Rentenmarkt dann zu einer plötzlichen Anpassung der Zweijahresrendite an den Einlagenzins. Das gab der Gemeinschaftswährung Auftrieb.

Grund dafür dürfte unter anderem die Tatsache gewesen sein, dass das Asset Purchase Program nicht länger als 12 Monate laufen dürfte, weil dann die emittentenbezogene Obergrenze (Issuer Limit) von 33 Prozent erreicht werden dürfte, schreibt Robert Zach vom Finanzportal Investing.com. Draghi sagte auf der Sitzung, dass es keine Bereitschaft für eine Anhebung gab. Was nicht ist, kann aber mit Lagarde noch werden. Diese Grenze ist schließlich nicht in Stein gemeißelt.

Kurzfristig sollten Euro-Bullen daher den Platz an der Sonne genießen. Lange dürfte die Warmwetterfront nicht halten.