Investing.com | 24.06.2022 05:48
In diesem Jahr läuft es rund für den Dollar-Index, der sich aus sechs unterschiedlichen Landeswährungen zusammensetzt, die wichtige Handelspartner der Vereinigten Staaten sind. Der Index gilt als Referenz für den Wert des Dollars, der im Jahr 2022 erheblich aufgewertet hat.
Zu den Indexwährungen gehören der Euro, der japanische Yen, das britische Pfund, der kanadische Dollar, die schwedische Krone und der Schweizer Franken. Der Index steigt, wenn der US-Dollar gegenüber diesen anderen Währungen an Wert gewinnt, insbesondere gegenüber dem Euro. Denn die europäische Gemeinschaftswährung ist im Index am stärksten gewichtet.
Zur Monatsmitte kündigte die Fed eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte an. Es war der größte Zinsschritt seit 1994. Zudem senkte die Fed auch ihre Wachstumserwartungen für 2022 von zuvor 2,8 % im März auf nun 1,7 %.
Daher werden wir in den kommenden Tagen wahrscheinlich weiterhin Volatilität sowohl an den Devisen- als auch an den Aktienmärkten sehen.
Zu Jahresbeginn lag der Dollar Index knapp unter 96. Jetzt notiert er aufgrund der restriktiven Fed etwas über 104,50. Das ist ein Plus von weit über 9 %.
In ähnlicher Weise ist der Invesco DB US Dollar Index Bullish Fund (NYSE:UUP), der Zugang zu Futures auf den US-Dollar-Index bietet, seit Jahresbeginn ebenfalls um 9 % gestiegen.
Unterdessen hat die Europäische Zentralbank letzte Woche kurzfristig eine Notfallsitzung abgehalten.
Reuters berichtete:
„Die Sitzung wurde einberufen, nachdem die Risikoprämien, die Investoren für Anleihen aus Italien, Spanien und Portugal im Vergleich zu sichereren deutschen Schuldverschreibungen verlangen - im Marktjargon Spreads genannt - auf den höchsten Stand seit 2020 gestiegen waren.“
Auf der Tagesordnung des EZB-Rats standen unter anderem mögliche Maßnahmen, um die finanzielle Gesundheit des Euroraums intakt zu halten. Bereits zuvor signalisierte die EZB eine baldige Abkehr von ihrer seit 2011 ultralaxen Geldpolitik.
Daher könnten dem Euro in den nächsten Wochen volatile Bewegungen bevor stehen, der bereits in diesem Jahr aufgrund der Anfälligkeit der Region durch den Russland-Ukraine-Konflikt unter Druck geraten ist.
Viele Analysten bleiben jedoch skeptisch hinsichtlich der langfristigen Aussichten der Einheitswährung, da erhebliche Risiken aus der ungleichmäßigen wirtschaftlichen Erholung der Eurozone nach der Pandemie bestehen. Wer mutig ist, kann aber dennoch auf eine schnelle Pullback-Bewegung des Euro setzen.
Besonders gut eignet sich für eine solche Wette ein Devisen-ETF. Deshalb stellen wir Ihnen heute zwei Fonds für Euro-Bullen vor.
h2 1. Invesco CurrencyShares Euro Trust/h2Der Invesco CurrencyShares Euro Currency Trust (NYSE:FXE) ist für diejenigen Anleger geeignet, die eine Long-Position beim Euro gegenüber dem US-Dollar eingehen möchten. Die Bewegungen im Fonds zeichnen den Wert des Euros gegenüber dem US-Dollar nach.
Der FXE wurde im Dezember 2005 in den Handel aufgenommen und verwaltet ein Vermögen von über 250 Mio. USD.
Im bisherigen Jahresverlauf hat der Fonds jedoch bereits um fast 8,5 % an Wert verloren, in den letzten 12 Monaten sogar um etwa 15 %.
Der ETF erreichte am 15. Juni 2021 ein 52-Wochen-Hoch. Allerdings haben die Ungewissheit über den Krieg in der Ukraine, Gasimporte aus Russland, Maßnahmen der Fed und ein wachsendes Defizit in der Leistungsbilanz in der EU den Wert des Euro massiv untergraben. Infolgedessen verzeichnete der Fonds am 12. Mai ein Mehrjahrestief.
Langfristig bleiben wir für den Dollar optimistisch. Auf kurze Sicht könnte es jedoch zu einer Verschnaufpause kommen. Insofern können Anleger auf den FXE zurückgreifen, um von kurzfristigen taktischen Gelegenheiten beim Euro zu profitieren.
h2 2. ProShares Ultra Euro/h2Als nächstes auf unserer Liste haben wir einen gehebelten Fonds, der für Anleger interessant sein dürfte, die ebenfalls von einem stärkeren Euro gegenüber dem US-Dollar profitieren möchten.
Der ProShares Ultra Euro Fund (NYSE:ULE) bietet die doppelte Tagesperformance des Euro gegenüber dem US-Dollar. Als 2-fach gehebelter Fonds investiert der ULE in Derivate wie Terminkontrakte, Swaps sowie Optionen. So vergrößern sich sowohl die Verluste als auch die Gewinne.
Der ULE wurde erstmals im November 2008 an der Börse notiert und verwaltet ein Vermögen von etwa 6,3 Mio. USD. Im Juni letzten Jahres wurde der ULE bei knapp über 15 USD gehandelt. Jetzt liegt sein Kurs bei 11 USD, was einem Rückgang von über 28 % im vergangenen Jahr entspricht.
Wie andere gehebelte Fonds sollte auch der ULE nur von erfahrenen Tradern gekauft werden, die täglich von Währungsschwankungen profitieren möchten.
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