Paris (Reuters) - Nach der Flitzeraktion der russischen Polit-Punkgruppe "Pussy Riot" im Finale der Fußball-WM sind vier Personen in Polizeigewahrsam genommen worden.
Sie seien auf eine Wache gebracht worden, berichtete die Agentur Interfax am Sonntagabend. Es werde gegen sie wegen des unerlaubten Tragens von Polizeiuniformen und des Verstoßes gegen Regeln bei Sportveranstaltungen ermittelt. "Pussy Riot" teilte auf ihrer Facebook-Seite mit, dass man mit der Aktion auf die Missachtung von Menschenrechten in Russland aufmerksam machen wollte. Im Stadion befand sich auch der russische Präsident Wladimir Putin.
Die vier Flitzer trugen Uniformen, die an Polizisten erinnerten. Sie rannten mitten im Finale auf den Platz, wurden aber schnell von Sicherheitsleuten wieder vom Feld gebracht. "Pussy Riot"-Mitglied Olga Kurachjowa sagte Reuters, sie sei an dem Platzsturm beteiligt gewesen und werde nun auf einer Polizeistation festgehalten.
Die Punkgruppe hatte bereits in der Vergangenheit regierungskritische Aktionen an öffentlichen Orten inszeniert. So wurden 2012 drei Aktivistinnen nach einem "Punk-Gebet" in einer Kirche festgenommen.
Frankreich gewann zum zweiten Mal die Fußball-Weltmeisterschaft. Im Endspiel gegen Kroatien setzten sich die Franzosen in Moskau mit vier zu zwei Toren durch und holten damit nach 1998 erneut den Titel. In Paris strömten nach dem Abpfiff Menschenmassen auf die Prachtstraße Champs-Elysees. Auch in anderen französischen Städten feierten Hunderttausende Fußballfans den Sieg.