Berlin, 30. Mai (Reuters) - Der Präsident des Maschinebau-Verbands VDMA, Carl Martin Welcker, hat sich gegen eine Kaufprämie für Autos ausgesprochen. "Kaufprämien für Autos und vergleichbare Einzelsubventionen wirken selektiv, diskriminieren andere Produkte und erzeugen Mitnahmeeffekte", sagte Welcker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.) laut Vorabbericht. Der Autoabsatz sei schon vor der Krise schwach gewesen, und das liege an der Politik. "Solange EU, Bund, Länder und Kommunen Abgasgrenzwerte fast beliebig ändern, Fahrverbote erlassen und Parkräume vernichten, muss man sich nicht wundern, wenn Autos keine Käufer finden", sagte er dem Blatt.
Welcker plädierte für andere Maßnahmen: "Kluge Förderung setzt am Beginn der Wertschöpfungskette an, also in Forschung und Entwicklung. Und sie sollte die gesamte Industrie erfassen, etwa durch eine Ausweitung des Verlustrücktrags und einer allgemeinen degressiven Abschreibung oder einer jetzt wirksamen Einführung der auf Zukunftsinvestitionen gerichteten steuerlichen Forschungsförderung. Die Nachfrageseite wäre besser bedient mit einer Entlastung bei Steuern und Abgaben. Bessere Politik mit weniger Steuergeldern ist gefragt." (Reporterin: Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)