30. Mai (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu den politischen Entwicklungen über die Top-Themen des Tages hinaus:
DEUTSCHLAND/WAHLUMFRAGE - Berlin: Eine schwarz-gelbe Koalition hätte nach fünf Jahren erstmals wieder eine Mehrheit im deutschen Bundestag. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar für "Bild am Sonntag" erhebt, kommen Union und FDP zusammen auf 48 Prozent – das ist der höchste Wert seit Oktober 2009 und die erste rechnerische Mehrheit im Bundestag seit September 2015. Getragen wird das Umfragehoch hauptsächlich von der Union, die im Vergleich zur Vorwoche zwei Punkte zulegt und jetzt zum ersten Mal seit fünf Jahren auf 40 Prozent kommt. Die FDP erholt sich weiter von ihrem Abwärtskurs und erreicht in dieser Woche acht Prozent (plus ein Punkt). SPD (16 Prozent) und Grüne (15 Prozent) verharren auf den Werten der Vorwoche. Die AfD verliert einen Punkt und rutscht auf neun Prozent ab. Auch die Linke verliert einen Punkt und kommt in dieser Woche auf sieben Prozent.
ISRAEL/PALÄSTINENSER - Jerusalem: In der Altstadt von Jerusalem hat die israelische Polizei eine Palästinenser erschossen, weil er bewaffnet gewesen sein soll. Später habe sich aber herausgestellt, dass der Mann unbewaffnet und möglicherweise verwirrt gewesen sei, berichtete der israelische Sender Kanal 13 am Samstag. Ein Polizeisprecher sagte, eine Polizeipatrouille habe den Verdächtigen entdeckt. Er habe einen verdächtigen Gegenstand bei sich gehabt, der wie eine Pistole ausgesehen habe. Die Polizisten hätten den Mann aufgefordert stehenzubleiben und ihn dann zu Fuß verfolgt. Dabei habe einer der Polizisten das Feuer eröffnet und den Mann getötet. Der Sprecher äußerte sich nicht dazu, ob der Palästinenser tatsächlich eine Waffe bei sich trug.
LIBYEN/USA/RUSSLAND - Washington: Die USA fürchten den Aufbau eines permanenten russischen Militärstützpunktes in Libyen. Falls sich die russische Armee festsetzen und Langstreckenraketen dorthin verlegen sollte, würde dies die Lage für Europa und die Nato grundsätzlich verändern, sagte der für Afrika zuständige General Gregory Hadfield vor Journalisten. Bislang hat Russland im Mittelmeerraum nur in Syrien eine Militärbasis. Russland hat Kampfflugzeuge ins Bürgerkriegsland Libyen verlegt, mit denen Rebellengeneral Chalifa Haftar unterstützt werden soll. Die international anerkannte Regierung in Tripolis wird militärisch von der Türkei unterstützt.
(Reuters-Redaktion Berlin. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1232 oder 030-2888 5168.)