Berlin (Reuters) - Der mutmaßliche Mörder vom Frankfurter Hauptbahnhof war in der Schweiz zur Festnahme ausgeschrieben.
Der 40 Jahre alte Mann aus Eritrea sei in der Schweiz bereits mehrfach wegen Gewalttätigkeiten aufgefallen, teilte der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, am Dienstag in Berlin mit. Zuletzt habe der Mann am Donnerstag vergangener Woche dort eine Nachbarin mit dem Messer bedroht. Dies hätten die Schweizer Behörden zum Anlass genommen, ihn national zur Festnahme auszuschreiben.
Der 1979 in Eritrea geborene Mann, der verheiratet ist und selbst drei Kinder hat, sei 2006 unerlaubt in die Schweiz eingereist und habe 2008 Asyl gewährt bekommen, sagte Romann weiter. Mittlerweile habe er eine "Niederlassungsbewilligung", sei einer festen Arbeit nachgegangen und gut integriert gewesen, "aus Sicht der Behörden vorbildlich". Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wirft dem Mann Mord und zweifachen Mordversuch vor. Er soll am Montag am Frankfurter Hauptbahnhof einen Achtjährigen vor einen einfahrenden ICE auf das Gleisbett gestoßen haben. Der Junge wurde von dem Zug erfasst und kam ums Leben. Auch die Mutter wurde auf das Gleis gestoßen, konnte sich aber retten. Auf der Flucht habe er zudem eine 78 Jahre alte Frau gestoßen, die dabei leicht verletzt wurde. Vor dem Bahnhof sei er schließlich festgenommen worden.